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Realme X50 Pro und Realme 6 Pro im Test: Preiswerte Newcomer?

Smartphone-Duo aus China
Das Realme X50 Pro und Realme 6 Pro zählen zu den ersten Smartphones der Budget-Marke aus Fernost, die jetzt offiziell in Europa verfügbar sind. Wie schlagen sich die Handys der Oberklasse und Mittelklasse im Alltag? Erfahrt es hier im Testbericht.

Übersicht

Nach Realmes Deutschland-Debüt im April 2020 mit drei preisgünstigen Modellen folgten im Mai das X50 Pro und 6 Pro. Beim X50 Pro handelt es sich um das aktuelle Flaggschiff-Smartphone, während sich das 6 Pro in der oberen Mittelklasse ansiedelt. Offiziell ist nur die größte Speichervariante des X50 Pro hierzulande verfügbar, welche 749,90 Euro kostet. Über die Realme-Webseite und in einigen Online-Shops sind allerdings auch günstigere Varianten mit weniger Speicher für ab 569,- Euro beziehungsweise 695 Euro bestellbar. Vom Realme 6 Pro gibt es wiederum nur eine Variante zu einem Preis von 349,90 Euro. Die Preislücke zwischen den beiden Modellen ist also durchaus groß, aber dazwischen existiert im Portfolio noch das Realme X3 SuperZoom.

Das Realme X50 Pro ist eindeutig eines der günstigsten Flaggschiffe aus der ersten Jahreshälfte 2020. In diesem Preisbereich tritt die einstige Submarke von Oppo gegen Konkurrenten wie das Xiaomi Mi 10 (Test), Samsung Galaxy S20 und Poco F2 Pro an. Alternativen zum günstigeren Realme 6 Pro sind hingegen etwa das Xiaomi Redmi Note 9 Pro und das Samsung Galaxy A51.

Lieferumfang

Design und Verarbeitung

Beginnen wir zunächst mit dem Flaggschiff-Modell. Ein Hingucker ist die matte Glasrückseite, die Realme entweder in der Farbe Rust Red oder Moss Green anbietet. Beide Farben sind schick, aber nicht zu extravagant. Besonders rote Smartphones sind auf dem Markt eine Seltenheit – die grüne Variante erinnert hingegen an das beliebte Nachtgrün der iPhone 11 Pro-Modelle. Das X50 Pro liegt sicher in der Hand, da die Rückseite nicht rutschig ist. Auffällig ist allerdings das Gewicht von 214 Gramm. Zudem zählt es mit einer Tiefe von neun Millimetern zu den dickeren Handys. Dadurch wirkt es in Kombination mit der komplett flachen Vorderseite verhältnismäßig klobig. Positiv ist wiederum, dass das Kameramodul nur minimal aus der Rückseite hervorragt.

Die Lautstärketasten und die Power-Taste sind mittig im Rahmen platziert und dadurch gut erreichbar. Letztere verfügt übrigens über einen gelben Akzent – die Farbe findet sich ebenfalls bei der Verpackung, dem USB-Kabel und dem Ladegerät wieder. Die Tasten bieten einen guten Druckpunkt und wackeln nicht.

Während Realme bei den Farben von der Norm abweicht, bietet der Hersteller beim Design nur Standardkost. Die rückseitigen Kameras sind horizontal in der oberen linken Ecke positioniert und ansonsten gibt es keine optischen Besonderheiten. Auf der Unterseite befinden sich noch ein USB-C-Anschluss, ein Single-SIM-Slot und ein Lautsprecher, der mit einer weiteren Einheit über dem Display gekoppelt ist. Eine IP-Zertifizierung bietet das Realme X50 Pro nicht, beim Einlegen der Nano-SIM fiel allerdings immerhin eine Gummi-Abdichtung auf. Insgesamt ist die Verarbeitung gut und die Farbvarianten sind eine willkommene Abwechslung vom Einheitsbrei anderer Smartphones.

Schicke Farben treffen Standard-Design

Das grundlegende Design des Realme 6 Pro ist identisch, aber es gibt ein paar nennenswerte Unterschiede. Die Glasrückseite ist glänzend und zieht demnach Fingerabdrücke stärker an. Außerdem gibt es einen ansehnlichen Schimmer-Effekt, der ein Blitz-Symbol darstellt. Entsprechend sind die Farbvarianten benannt: Lightning Blue, Lightning Red und Lightning Orange. Mit 202 Gramm ist es zudem etwas leichter, gespürt haben wir dies aber nicht.

Die Power-Taste des Mittelklassemodells beherbergt den Fingerabdrucksensor und fällt daher größer aus. Beim Drücken erzeugt sie ein deutlich hörbares Klicken und wirkt minderwertig. Der SIM-Slot weicht beim Realme 6 Pro einem Klinkenanschluss und wandert auf die linke Seite. Es handelt sich um einen Triple-Slot, der zwei Nano-SIMs und eine MicroSD gleichzeitig aufnehmen kann. Im Vergleich zum X50 Pro ragt übrigens das Kameramodul hinten etwas mehr hervor und der Rahmen besteht nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff. Die Verarbeitungsqualität des Realme 6 Pro ist zusammengefasst in Ordnung, jedoch bietet die Konkurrenz bereits höherwertige Alternativen.

Technik und Features

Die beiden Realme-Handys zählen zwar zu unterschiedlichen Preisklassen, haben aber dennoch einige technische Ähnlichkeiten. Bereits bei den Displays finden wir gleich mehrere, doch es gibt natürlich auch Differenzierungen zwischen dem Flaggschiff und dem günstigeren Midranger.

Der chinesische Hersteller setzt jeweils auf eine Bildwiederholfrequenz von 90 Hertz. Während beim 6 Pro aus Kostengründen noch ein IPS-Panel zum Einsatz kommt, bietet das X50 Pro ein AMOLED-Display. Es gibt bei beiden Modellen ein Seitenverhältnis von 20:9 und eine Full-HD-Auflösung 2.400 x 1.080 Pixeln. Das Realme X50 Pro ist mit einer Bildschirmdiagonale von 6,44 Zoll etwas kompakter als das 6,6 Zoll große Realme 6 Pro – beim Bedienen der Handys ist dies durchaus ein spürbarer Größenunterschied.

Displays nur auf dem Papier ähnlich

Das Display des X50 Pro bietet AMOLED-typisch sehr gute Kontraste und Farben. Qualitativ schneidet das LCD des Realme 6 Pro dagegen deutlich schlechter ab. Die Farben wirken wesentlich blasser und der Weißwert driftet sichtbar in eine Rottönung ab – in den Einstellungen lässt sich dies immerhin korrigieren. Ein besseres LCD-Panel wäre wünschenswert gewesen. In Anbetracht der Preise sind die Displays zudem nicht allzu hell. Das X50 Pro schafft bei 100 Prozent APL 596 Nits und bei 20 Prozent APL 709 Nits. Beim Realme 6 Pro ist das LCD nennenswert dunkler mit maximal 459 Nits. Allgemein könnten sie beim Außeneinsatz definitiv mehr Leuchtkraft bieten.

Realme verbaut bei beiden Smartphones zwei Frontkameras und bringt sie oben links in einem pillenförmigen Loch (Punch-Hole) unter. Diese ist beim Realme 6 Pro im Direktvergleich etwas größer und außerdem gibt es rundherum leichtes LCD-Bleeding. Das X50 Pro verfügt des Weiteren über eine höhere Touch-Sampling-Rate von 180 Hertz und einen ins Display integrierten Fingerabdrucksensor. Der Fingerabdrucksensor funktionierte im Test überdurchschnittlich zuverlässig und schnell.

Leistung, Speicher und Konnektivität

Im Realme X50 Pro steckt als Prozessor ein Qualcomm Snapdragon 865, der aktuell schnellste SoC auf dem Smartphone-Markt. Für das Realme 6 Pro setzt der Hersteller hingegen auf den Snapdragon 720G, ein ebenfalls aktueller Mittelklasse-Chip. Geschwindigkeitsunterschiede sind im Alltag definitiv vorhanden, sie sind aber nicht so gravierend wie bei den Benchmarks – sie entsprechen schlichtweg dem Standard der jeweiligen Geräteklassen. Positiv wirkt sich diesbezüglich die 90-Hertz-Bildwiederholrate aus.

ModellRealme 6 ProXiaomi Redmi Note 9 ProRealme X50 ProXiaomi Poco F2 Pro
Geekbench 5 (Single-Core)570 Punkte567 Punkte912 Punkte912 Punkte
Geekbench 5 (Multi-Core)1.782 Punkte1.764 Punkte3.320 Punkte3.349 Punkte
AnTuTu (8.3.7)284.180 Punkte275.885 Punkte593.380 Punkte565.696 Punkte
3DMark Sling Shot Extreme
(OpenGL ES 3.1)
2.504 Punkte2.498 Punkte7.214 Punkte7.197 Punkte

Sowohl das Realme X50 Pro als auch das Realme 6 Pro gibt es mit acht Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte Speicherplatz, wahlweise ist das Flaggschiff auch noch mit zwölf beziehungsweise 256 Gigabyte verfügbar. Eine MicroSD-Unterstützung bietet nur das Realme 6 Pro. Die verwendeten Speichertypen unterscheiden sich allerdings. Beim günstigeren Smartphone setzt der Hersteller auf LPDDR4X-RAM und UFS 2.1-Massenspeicher, während das X50 Pro mit LPDDR5 und UFS 3.0 aufwartet.

Bluetooth 5.1 sowie NFC beherrschen beide Geräte, nur bietet das Realme X50 Pro mit 5G und Wi-Fi 6 aktuellere Funkstandards als das 6 Pro, welches lediglich LTE und Wi-Fi 5 unterstützt. Als Betriebssystem ist ab Werk Android 10 mit realme UI installiert. Die Benutzeroberfläche ist relativ schlicht und wirkt trotz vieler Funktionen nicht überladen.

Akku

Mit 4.200 Milliamperestunden beim Oberklassemodell und 4.300 Milliamperestunden beim Mittelklasse-Handy fallen die Akkukapazitäten sehr ähnlich aus. Im Realme X50 Pro sind zwei Akkuzellen verbaut. Dadurch lässt sich das Smartphone mit dem beiliegenden SuperDart-Netzteil mit bis zu 65 Watt laden. Das beiliegende Netzteil ist dank GaN-Technologie trotzdem recht kompakt. Innerhalb von 35 Minuten ist das X50 Pro dadurch voll geladen.

Beim Realme 6 Pro befindet sich ein 30-Watt-Netzteil im Lieferumfang, das nebenbei identisch zu den WarpCharge-Ladegeräten von OnePlus aussieht. Hier macht sich bemerkbar, dass Realme und OnePlus zum BBK-Konglomerat gehören. Innerhalb einer Stunde lädt damit das Realme 6 Pro vollständig auf. Induktives Laden per Qi-Standard ist bei beiden Modellen nicht möglich.

Die Akkulaufzeit des Realme X50 Pro ist durchschnittlich, während das Realme 6 Pro ausdauernder ist. Ersteres hielt im PCMark-Akkutest bei circa 50-prozentiger Bildschirmhelligkeit knapp achteinhalb Stunden durch, und das Mittelklassemodell knapp zwölf Stunden. Beide hatten anschließend noch eine Restladung von 20 Prozent. Mit den Smartphones solltet ihr im Alltag recht gut auskommen. Je nach Nutzung sind beim X50 Pro eineinhalb Tage oft möglich, beim 6 Pro zuweilen auch zwei. Da sich besonders das X50 Pro schnell aufladen lässt, ist dies allerdings kein sonderlicher Nachteil gegenüber ausdauernderen Konkurrenten.

Kameras

Die Kamera-Ausstattung der zwei Smartphones ist nahezu deckungsgleich. Als Hauptkamera dient jeweils der Samsung GW1-Sensor mit 64 Megapixeln und einer f/1.8-Blende. Eine optische Stabilisierung gibt es nicht. Bei beiden Handys ist noch eine 12-Megapixel-Telekamera mit zweifach optischem Zoom und f/2.5-Blende verbaut. Zudem ist je die gleiche Ultraweitwinkelkamera mit acht Megapixeln vorhanden, welche sich beim X50 Pro optional für Makros nutzen lässt. Für diesen Einsatz verfügt das Realme 6 Pro über eine dedizierte Makrokamera mit zwei Megapixeln. Beim X50 Pro steckt hinter der vierten Linse wiederum eine Schwarz-Weiß-Portraitkamera.

Vorne bietet das Realme X50 Pro eine 32-Megapixel-Kamera und eine Weitwinkelkamera mit acht Megapixeln. Das Realme 6 Pro kommt mit einer 16-Megapixel-Frontkamera und der gleichen Weitwinkelkamera daher.

In Relation zum Preis ist die Kamera-Ausstattung beim Realme 6 Pro recht üppig, beim wesentlich teureren Realme X50 Pro allerdings unbeeindruckend. Die verbauten Komponenten sind in der aktuellen Mittelklasse nicht unüblich, vor allem den Hauptsensor gibt es bereits bei Handys für knapp 200 Euro. An der Kamera-Hardware sparen Hersteller für möglichst preisgünstige Oberklassegeräte oft, doch dieser Nachteil lässt sich mit der richtigen Software-Verarbeitung ausgleichen. Leider scheitert Realme genau in diesem Aspekt.

Beispielbilder

Die Aufnahmen beider Handys sind meist gleichwertig. Im Vergleich zur Mittelklasse-Konkurrenz schneidet das Realme 6 Pro allgemein solide, aber nicht überdurchschnittlich ab. Im Falle des Realme X50 Pro ist dies anders, denn rundum ist die Bildqualität nicht auf Augenhöhe anderer Flaggschiffe. Es mangelt in dieser Hinsicht an Dynamik und Detailschärfe, der Autofokus ist nicht sehr zuverlässig und oftmals fiel uns leichtes Bildrauschen auf.

Der Portraitmodus hinkt ebenfalls zurück und den Mangel an optischer Stabilisierung scheint Realme mit aggressivem EIS auszugleichen, was bei Videos in zitternden und verwaschenen Aufnahmen resultiert. Während die Makroaufnahmen beim X50 Pro überzeugen können und auch die vorderseitige Weitwinkelkamera bei beiden Handys praktisch ist, fallen besonders die Nachtaufnahmen mangelhaft aus.

Wie bereits erwähnt, ist dies beim 6 Pro noch verschmerzbar, da immerhin viele verschiedene Brennweiten zur Verfügung stehen, aber Kamera-Enthusiasten würden wir das X50 Pro nicht empfehlen. Bei besten Lichtbedingungen sind die Fotos gut, mehr nicht.

Fazit

Das Realme 6 Pro bietet ein zufriedenstellendes Gesamtpaket, doch die Preisklasse ist stark umkämpft. Allein gestellt ist der Startpreis in Anbetracht der Ausstattung sehr fair, nur in Hinblick auf aktuelle Alternativen wäre ein 50 Euro geringerer Preis konkurrenzfähiger. Die Unterschiede im Vergleich zum X50 Pro sind nicht so groß, wie die Preise vermuten lassen.

Abstriche gegenüber dem Flaggschiff gibt es überwiegend bei der Verarbeitung, dem Display und der Leistung. Zudem muss auf 5G und Wi-Fi 6 verzichtet werden, was bei einem Mittelklassegerät jedoch nicht allzu wichtig ist. Die vielseitigen Kameras und die 90-Hertz-Bildwiederholrate sind definitiv nennenswerte Merkmale des Realme 6 Pro und auf nette Extras wie einen Triple-Slot und eine Kopfhörerbuchse verzichtet der Hersteller ebenfalls nicht. Das LCD dürfte jedoch gerade in Hinblick auf die Helligkeit besser sein.

Pro

  • 90-Hertz-Bildwiederholrate
  • Triple-Slot für Dual-SIM + MicroSD gleichzeitig
  • gute Akkulaufzeit

Contra

  • Verarbeitung nur OK
  • unterdurchschnittliche Displayqualität und -helligkeit

Realmes X50 Pro bietet vor allem viel Performance für relativ geringe Preise ab 599 Euro. Ebenfalls punktet das Flaggschiff mit einem soliden, wenngleich nicht sehr hellen AMOLED-Display, aktuellen Funkstandards und dem rasant schnellen Aufladen per SuperDart. Die solide, aber nicht überragende Akkulaufzeit gleicht der Hersteller dadurch aus.

Abzüge in der B-Note gibt es für mangelndes Wireless Charging, dem Single-SIM-Slot und der fehlenden IP-Zertifizierung. Das größte Manko ist allerdings die Kameraqualität. Die vielen Brennweiten, vor allem die vordere Weitwinkelkamera, sind lobenswert, aber die Qualität der Fotos und Videos ist einfach nicht einem Flaggschiff aus 2020 angemessen. Eine andere Hauptkamera und etwas Software-Optimierung hätten bereits viel geholfen.

Pro

  • extrem schnell aufgeladen
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • hochwertige Verarbeitung

Contra

  • kein Wireless Charging
  • kein Dual-SIM und keine IP-Zertifizierung
  • enttäuschende Kameraqualität für ein Flaggschiff

Beitrag erstmals veröffentlicht am 19.06.2020

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger Redakteur

Schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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