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Test: OPPO Reno 4 Pro 5G – die Highend-Mittelklasse?

Snapdragon 765, 65 Watt Charging und 48 MP Triple-Kamera - überzeugend?
Oppo Reno 4 Pro 5G - Titelbild
Mit dem Reno 4 Pro 5G bringt Oppo ein neues Smartphone der oberen Mittelklasse an den Start. Nachdem das Gerät bereits seit einigen Wochen in Asien verfügbar ist, hat es nun auch den Weg auf den deutschen Markt geschafft. Auf den ersten Blick hinterlässt das Oppo Reno 4 Pro einen vielversprechenden Eindruck, doch wie gut schlägt sich das Smartphone im Alltag wirklich? Wir haben den Test für euch gemacht und uns das neuste Mitglied im Oppo-Portfolio für euch angesehen.

Übersicht

Die Reno 4 Serie umfasst gleich drei neue Smartphones, darunter das Reno 4Z, das „Standard“ Reno 4 sowie die etwas stärkere Variante Reno 4 Pro. Während das Einsteiger-Modell Reno 4Z bereits für 379 Euro UVP erhältlich ist, so kratzt das Reno 4 Pro mit einer UVP von 799 Euro schon eher an der Grenze zum Highend-Bereich. Dafür ist das Gerät jedoch auch mit leistungsstarken Komponenten und ein paar spannenden Features ausgestattet. Für unseren Test haben wir das Gerät in der Farbe Galactic Blue erhalten. Weitere Details zur Oppo Reno 4 Serie erhaltet ihr in unserem News-Artikel.

Lieferumfang

Design und Verarbeitung

Das Reno 4 Pro hebt sich besonders mit dem rückseitigen Design etwas von der mittlerweile eher eintönigen Masse ab. Oppo entscheidet sich für eine blau schimmernde Rückseite aus Gorilla Glas 5, die ein mattes Finish erhält – auch „Reno Glow“ genannt. Das Besondere zeigt sich jedoch eher im Bereich der Kamera, dessen drei Linsen einzeln aus dem Gehäuse hervorragen und zusammen mit dem Laser-Sensor und dem Blitz in einem Element aus Glas hervorgehoben werden. Während andere Hersteller für eine sehr massive „Kamera-Bump“ sorgen, löst Oppo das beim Reno 4 Pro unserer Meinung nach deutlich eleganter.

Auf der Front kommt ebenfalls Gorilla Glass 5 zum Einsatz, so wie auch auf der Rückseite sind die Seiten leicht abgerundet. Das sorgt für einen hochwertigen Eindruck, zudem liegt das Smartphone wirklich angenehm in der Hand. Der glänzende Rahmen aus Aluminium geht zwar nicht bündig in das rückseitige Glas über, doch das führt zu etwas mehr „Grip“ beim Halten. Die Ober- und Unterseite des Rahmens sind zudem abgeflacht, wodurch das Smartphone von selbst stehen kann. Sehr lobenswert ist des Weiteren die bereits ab Werk aufgebrachte Displayschutzfolie und die beiliegende transparente Schutzhülle.

Mit Abmessungen von 159.6 x 72.5 x 7.6 mm ist das Oppo Reno 4 Pro übrigens nicht nur recht dünn, sondern auch vergleichsweise kompakt gehalten. Das Gewicht von 172 Gramm ist weiterer Pluspunkt, dagegen sind andere Smartphones deutlich wuchtiger unterwegs. Durch das IP54-Rating ist das Gerät gegen Staub und Spritzwasser geschützt und sollte somit einen Regenschauer problemlos überstehen. Ansonsten bringt das Reno 4 Pro das übliche Layout mit sich: Powerbutton auf der rechten Seite, Lautstärkeregelung links und Lautsprecher, USB Typ-C Anschluss sowie der SIM-Kartenslot auf der Unterseite. Das Smartphone ist Dual-SIM-fähig und kann zwei Nano-SIM-Karten (1x 5G + 1x 4G) aufnehmen, eine Speichererweiterung per MicroSD-Karte ist nicht vorgesehen.

Technik und Features

Im Inneren des Smartphones arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 765G Prozessor, der über acht Kerne verfügt und mit bis zu 2,4 GHz taktet. Der SoC bringt zudem ein 5G-Modem mit, wodurch das Reno 4 Pro auch mit dem neuen Mobilfunkstandard funken kann. Der Arbeitsspeicher ist mit 12 Gigabyte LPDDR4X recht üppig bemessen, dazu gesellen sich 256 Gigabyte interner Speicher (UFS 2.1 Standard).

Weiterhin mit an Bord sind Bluetooth 5.1, NFC sowie WLAN 802.11ac – ein Upgrade auf den neuen WLAN-Standard Wi-Fi 6 (802.11ax) wäre hier also wünschenswert gewesen. Die beiden Lautsprecher, also der Hauptspeaker auf der Unterseite und die schmale Hörmuschel über dem Display, bilden ein Stereo-Paar mit einem sehr gelungenen Sound. Ein Sound-Tuning wie Dolby Atmos ist zudem mit an Bord und kann den Klang entweder Intelligent oder für verschiedene Profile (Film, Spiel, Musik) anpassen.

Der Akku lädt in unter 40 Minuten voll!

Der Akku des Reno 4 Pro leistet bis zu 4.000 mAh und basiert auf zwei Zellen mit jeweils 2.000 mAh. Dadurch kann Oppo die Super VOOC 2.0 Lade-Technologie realisieren, die mit bis zu 65 Watt (10V/6A) arbeitet und das Smartphone laut Hersteller in unter 40 Minuten vollständig aufladen soll. In unserem Test konnten wir das Smartphone mehrmals in ca. 35 Minuten vollständig aufladen, ein exzellenter Wert. Das Laden über Nacht gehört hiermit der Vergangenheit an, denn stattdessen lässt sich das Smartphone beispielsweise einfach während dem Frühstück schnell mit Energie versorgen.

Im PCMark-Akkutest hielt das Smartphone knapp über 9,5 Stunden durch, bis die Restladung nur noch 20 Prozent betrug. Währenddessen war die 90-Hertz-Funktion aktiviert und die Bildschirmhelligkeit auf 50 Prozent eingestellt. Im Alltag konnte uns das Reno 4 Pro durchwegs über einen Tag begleiten, die Laufzeit ist aber natürlich immer vom jeweiligen Nutzungsverhalten abhängig (WLAN, Mobilfunknetz, GPS, NFC, weitere Funktionen etc.).

Schickes AMOLED mit 90 Hz und starker Helligkeit

Oppo setzt beim Reno 4 Pro auf ein 6,5 Zoll großes AMOLED-Panel, das mit 2.400 x 1.080 Pixel in Full HD+ auflöst. Um bewegte Inhalte flüssiger darstellen zu können, wurde die Bildwiederholrate auf 90 Hz angehoben. Die Abtastrate des Touchscreens liegt sogar bei 180 Hz, wodurch das Smartphone die Eingaben der Finger noch schneller erkennen kann. Laut Oppo soll das Display mit einer Helligkeit von bis zu 1.100 nits arbeiten, in unserem „Schnelltest“ mit einem Display-Profiler konnten wir mit 20% APL bis zu 985 nits messen – ein wirklich guter Wert. Durch die Verwendung der OLED-Technologie ist die Displayausleuchtung sehr gleichmäßig und die Farbdarstellung sehr knackig.

Als Betriebssystem setzt Oppo auf Android 10 in Verbindung mit der Benutzeroberfläche ColorOS 7.2. Die „UI“ bietet nicht nur ein sehr aufgeräumtes Design, sondern lässt sich auch in vielerlei Hinsicht personalisieren und auf den eigenen Geschmack anpassen. Bereits vorinstallierte Zusatzapps gibt es nur sehr wenig und wenn, dann lassen sich diese ohne Probleme deinstallieren. Ein Update auf Android 11 ist seitens Oppo sicherlich geplant, ein konkretes Datum für die neue Software gibt es aktuell jedoch noch nicht.

Kameras

Einen großen Fokus beim Reno 4 Pro legte Oppo auch auf die verbaute Triple-Kamera. Sie soll nicht nur hardwareseitig, sondern auch durch ein paar spannende Software-Funktionen überzeugen – ein Beispiel dafür ist der beworbene Nacht-Video-Modus. Doch was genau hat der Hersteller für Sensoren verbaut? Die Hauptkamera setzt auf einen Sony IMX586 mit 48 Megapixel, f/1.7 Blende und 1/2,0″ Sensorgröße. Dieser Sensor ist durchaus sehr beliebt und kam bereits in einigen Smartphone-Modellen zum Einsatz – beispielsweise dem Oppo Find X2 Neo (Test).

Kann die Triple-Kamera im Oppo Reno 4 Pro überzeugen?

Kann die Triple-Kamera im Oppo Reno 4 Pro überzeugen?

Dazu gesellen sich ein Sony IMX 708 mit 12 Megapixel, f/2.2 Blende und eine Ultraweitwinkel-Linse (120° FOV) sowie ein 13 Megapixel Sensor mit f/2.4 Blende für Zoom-Aufnahmen. Oppo spricht von einer 2-fach optischen und maximal 20-fach digitalen Vergrößerung. Zum Fokussieren nutzt das Reno 4 Pro neben dem mittlerweile üblichen PDAF („Phase-Detection Autofocus“) auch einen LDAF („Laser-Detection Autofocus“), erkennbar am schwarzen Kreis neben der dritten Linse. Der Laser-Autofokus soll für eine noch präzisere Fokussierung sorgen.

Videos kann das Reno 4 Pro in bis zu 4K bei 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen, Full HD (1080p) ist mit bis zu 60 fps möglich. Die Hauptkamera verfügt über einen OIS (optische Bildstabilisierung) und kann Bewegungen während der Aufnahme gut ausgleichen. Für eine etwas kräftigere Stabilisierung gibt es den Profi-Stabilisator, der über die Ultraweitwinkelkamera realisiert wird und softwareseitig arbeitet.

Beispielfotos

Die Triple-Kamera im Oppo Reno 4 Pro kann besonders bei guten Lichtbedingungen für qualitativ sehr gute Fotos sorgen. Sowohl Helligkeit, Dynamikumfang als auch Farbgebung sind gut gelungen. Die Ergebnisse sind detailliert und durch den Laser-Autofokus immer präzise fokussiert. Teilweise neigt der AI-Modus dazu, die Bilder etwas zu stark zu sättigen – allerdings lässt sich dieser jederzeit deaktivieren. Darüber hinaus kann auch die Ultraweitwinkelkamera mit guten Ergebnissen punkten, die leichten Verzerrungen am Rand gehen noch in Ordnung (und sie ja auch irgendwie typisch für solch eine Linse).

Die Zoom-Kamera biete eine 2-fache optische Vergrößerung, die ebenfalls klasse Fotos knipst. Die Bilder sind scharf und detailliert, erst ab einer 5-fachen Vergrößerung macht sich ein gewisses Rauschen bemerkbar. Die maximale 20-fache Vergrößerung ist zwar weiterhin detailliert und eignet sich beispielsweise für Schriften/Zahlen/Straßenschilder etc., ist dann aber je nach Lichtbedingungen schon sehr verrauscht. Für etwas mehr Qualität in diesem Bereich haben Smartphones mit Periskop-Linse, wie beispielsweise das Oppo Find X2 Pro (Test) oder Huawei P40 Pro (Test), weiterhin die Nase vorn. Nichtsdestotrotz, ein 2-facher optischer Zoom ist angenehm und eine sinnvolle Ergänzung zur Haupt- und Ultraweitwinkel-Kamera.

Innovativer Nacht-Modus für Videos kann überzeugen!

Mit dem Nachtmodus erzielt das Reno 4 Pro sehr gute Ergebnisse, die im Vergleich zum normalen Foto-Modus um einiges heller und rauschärmer sind. Allerdings braucht ihr dafür, je nachdem wie dunkel die Umgebung wirklich ist, auch eine ruhige Hand. Das Bild wird zwar gut stabilisiert (beispielsweise bei beleuchteten Gebäuden), bei völliger Dunkelheit empfiehlt sich jedoch ein Stativ. Darüber hinaus gibt es nun einen Nacht-Videomodus, der auch bei Nacht für deutlich hellere Videos sorgen kann. Es ist wirklich beachtlich, wie viel heller die Videos mit diesem Modus sind – ein ordentliches Vergleichsvideo folgt noch.

Zu guter Letzt ist da noch die Frontkamera, die gute Selfies knipsen kann. Leider neigt die Software etwas dazu, die Fotos etwas zu überbelichten – das lässt sich jedoch auch nachträglich noch gut bearbeiten. Oppo wird die Kamera allerdings bestimmt noch im Laufe der Zeit optimieren, hier wäre beispielsweise noch etwas Potenzial vorhanden.

Fazit

Mit dem Reno 4 Pro bringt Oppo quasi den Nachfolger des Find X2 Neo (Test) auf den Markt. Das Smartphone bietet nicht nur ein sehr schickes Design, auch die inneren Werte können überzeugen. Mit an Bord sind ein helles OLED-Display mit 90 Hz Bildwiederholrate, ein zeitgemäßer Mittelklasse-Prozessor inklusive 5G-Modem und eine gute Benutzeroberfläche. Der Akku bringt einen gut durch den Tag, notfalls wird das Reno 4 Pro innerhalb kurzer Zeit über Super VOOC 2.0 mit bis zu 65 Watt mit neuer Energie versorgt. Die Kameraqualität ist auf einem hohen Niveau und kann sowohl bei Tag als auch Nacht für gute Ergebnisse sorgen. Dazu gibt es einen gelungenen Stereo-Sound mit Dolby Atmos Tuning.

Etwas Potenzial gibt es noch im Bereich der Kamera-Software, das lässt sich aber sicherlich über Updates lösen. Die Selfie-Kamera belichtet teilweise etwas über, zudem könnten die Zoom-Aufnahmen noch etwas mehr Schärfe vertragen. Darüber hinaus besitzt das Reno 4 Pro leider „nur“ ein IP54-Zertifikat, wodurch es lediglich gegen Spritzwasser geschützt ist. Für ein Smartphone, das so nah an der Highend-Klasse kratzt, wäre IP68 sicherlich drin gewesen.

Das Oppo Reno 4 Pro 5G geht am 15. Oktober an den Start und ist dann in den Farben Galactic Blue und Space Black zum Preis von 799 Euro UVP erhältlich. Für ein Mittelklasse-Smartphone ein stattlicher Preis, allerdings bringt das Modell auch einige Features der „Oberklasse“ mit – beispielsweise das 65 Watt Laden, das helle OLED-Panel und die gute Kamera-Performance. Ihr könnt das Reno 4 Pro beispielsweise bei Saturn* oder MediaMarkt* vorbestellen, durch die Vorbestelleraktion gibt es einen kostenlosen B&O Beoplay H4 2nd Gen Kopfhörer dazu.

Smartphones
Allround-PC.com Award
10/2020
OPPO Reno 4 Pro 5G
Empfehlung

Pro

  • helles OLED mit 90 Hertz
  • schlankes Gehäuse mit schickem Design
  • lange Akkulaufzeit + ultraschnelles 65 Watt Aufladen
  • gute Kameraqualität bei Tag und Nacht
  • Stereo-Lautsprecher

Contra

  • „nur“ IP54 gegen Spritzwasser
  • kein Wireless Charging

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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