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OnePlus 10T im Test: Performance-Monster mit Schwachstellen

Ordentlich Leistung, aber mit Einschränkungen!

Das OnePlus 10T ist das Performance-Modell des Smartphone-Herstellers in diesem Jahr. OnePlus verspricht viel Leistung, einen großen Akku und besonders schnelles Laden zu einem vernünftigen Preis. Wie sich das Gerät in den letzten zwei Monaten im Alltag geschlagen hat und was es für Kritikpunkte gibt, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Zwei Jahre nach dem OnePlus 8T ist OnePlus zurück mit einer neuen Auflage der T-Variante. Mit einem Preis von 699 Euro für das Basis-Modell positioniert OnePlus das 10T rund 200 Euro unter dem eigentlichen Flaggschiff, dem OnePlus 10 Pro (hier im Test). Neben einer 128-Gigabyte-Variante bietet der Hersteller das Smartphone alternativ mit 256 Gigabyte Speicher für 799 Euro an. Die verfügbaren Farben sind ein glänzendes Jade Green und mattes Moonstone Black.

Der Lieferumfang umfasst neben dem OnePlus 10T ein 160 Watt Ladegerät, ein USB-C zu USB-C Kabel, ein SIM-Karten-Werkzeug für das Entfernen des Dual-SIM-Karten-Schachts sowie die Bedienungsanleitung und einige OnePlus-Aufkleber. Eine Silikon-Schutzhülle ist dieses Mal nicht in der Verpackung enthalten, eine Kunststoff-Schutzfolie ist jedoch vorinstalliert

Design & Verarbeitung

Das Design des OnePlus 10T ist ganz klar dem Pro-Modell nachempfunden. Besonders deutlich wird das auf der Rückseite, denn hier sitzt ein großes, in schwarz eingefärbtes Kameramodul, welches insgesamt drei Sensoren und einen LED-Blitz beherbergt. Der große Unterschied zum OnePlus 10 Pro liegt jedoch darin, dass das Kameramodul nicht aus Aluminium, sondern ebenfalls wie die Rückseite aus Gorilla Glass besteht. Ähnlich zu verschiedenen Oppo-Smartphones wölbt sich das Glas an dieser Stelle nach oben und verläuft über die Kameralinsen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch hochwertig an.

Besonders viel Kritik musste OnePlus beim OnePlus 10T über den Rahmen beziehungsweise die Tasten einstecken. Anders als die meisten Vorgänger hat der Hersteller in diesem Jahr aus Platzgründen auf den beliebten Alert-Slider verzichtet. Stattdessen lässt sich das 10T ausschließlich über die Software von „Stumm“ auf „Vibration“ oder „Laut“ stellen. Als OnePlus-Nutzer ist das auf jeden Fall eine „Umstellung“.

Während die Vorder- und Rückseite aus Gorilla Glass gefertigt sind, besteht der Rahmen wie bei der günstigeren Nord-Serie aus Kunststoff. Das fällt im alltäglichen Gebrauch so gut wie gar nicht auf, hat aber den Vorteil, dass der Preis ein wenig gedrückt werden kann. Für OnePlus ist das mittlerweile nichts mehr Neues, doch wichtig zu erwähnen ist es trotzdem: Auf eine IP-Zertifizierung wird aus Kostengründen verzichtet. Das Gerät kann laut Hersteller trotz allem auch bei Regen ganz normal verwendet werden. Selbst wenn das Smartphone mal ins Wasser fallen sollte und schnell wieder herausgezogen wird, sollte das Gerät nicht beschädigt werden. Die Garantie schließt jedoch Wasserschäden aus.

Display

Auf der Vorderseite verbaut OnePlus ein 6,7 Zoll großes Fluid-AMOLED-Display, das eine adaptive Bildwiederholrate von 120 Hertz bietet. Anders als beim OnePlus 10 Pro ist dies jedoch nicht zu den Seiten hin abgerundet, sondern komplett flach. Die maximale Helligkeit liegt laut Herstellerangaben bei 950 Nits. An besonders sonnigen Tagen und direkter Sonneneinstrahlung kann es passieren, dass die Sicht auf das Display ein wenig eingeschränkt ist. Im Regelfall ist das jedoch ein eher geringes Problem. Mit einem X-rite i1 Display-Profiler konnten wir max. 842 nits bei 20 % APL (Weißanteil) und 735 Nits bei 100 % APL messen.

Für gewöhnlich lässt sich die Frontkamera auf OnePlus-Smartphones immer in der oberen linken Ecke finden. Die 16 Megapixel scharfe Punch-Hole-Kamera des OnePlus 10T ist hingegen zentriert positioniert. Im Endeffekt ist es nur eine Sache der Gewöhnung und innerhalb weniger Tage kaum mehr bemerkbar.

Performance, Speicher und Software

Durch die späte Veröffentlichung des Smartphones konnte OnePlus auf den überarbeiteten Flaggschiff-Chip von Qualcomm setzen: den Snapdragon 8+ Gen 1. Dieser ist seinem Vorgänger (ohne Plus im Namen) besonders in Sachen Effizienz voraus. Die Leistung des Qualcomm-Chips liegt auf dem aktuellen Top-Niveau.

SoC (Smartphone)Single-CoreMulti-Core
Snapdragon 8+ Gen 1 (OnePlus 10T)1.332 Punkte4.057 Punkte
Snapdragon 8+ Gen 1 (Asus Zenfone 9)1.313 Punkte4.416 Punkte
Snapdragon 8 Gen 1 (Oppo Find X5 Pro)1.239 Punkte3.245 Punkte
Exynos 2200 (Samsung Galaxy S22 Ultra)1.173 Punkte3.601 Punkte
Snapdragon 888 (Oppo Find X3 Pro)1.115 Punkte3.392 Punkte
Google Tensor (Google Pixel 6 Pro)1.036 Punkte2.957 Punkte

Je nach Ausstattung stehen entweder 8 oder 16 Gigabyte LPPDR5-Arbeitsspeicher sowie 128 oder 256 Gigabyte UFS-3.1-Massenspeicher zur Verfügung. Eine Speichererweiterung per microSD-Karte ist leider nicht möglich. Ansonsten unterstützt das OnePlus 10T Wi-Fi 6, NFC, Bluetooth 5.3 sowie den neuesten 5G-Mobilfunkstandard.

Als Benutzeroberfläche dient zurzeit noch OxygenOS 12.1, basierend auf Android 12. In den kommenden Wochen soll jedoch bereits OxygenOS 13 auf dem Gerät landen. Insgesamt verspricht OnePlus mindestens drei Jahre lang Android-Updates und bis zu vier Jahre lang Sicherheitsupdates. Das Smartphone ist damit gut für eine langfristige Nutzung geeignet.

Akku und Laden

Der Akku ist meistens einer der größten Kritikpunkte eines Smartphones: Entweder ist er zu klein oder er lässt sich nur langsam aufladen. Beim OnePlus 10T ist das allerdings nicht der Fall, denn mit 4.800 Milliamperestunden liegt die Akkukapazität nur knapp unter den 5.000 mAh des OnePlus 10 Pro.

In Kombination mit dem effizienten Snapdragon 8+ Gen 1 ergab sich im Test eine Display-Laufzeit von sechs bis sieben Stunden. Die Akkuladung reicht demnach problemlos für mindestens einen Tag. Wer das Smartphone moderat nutzt, sollte auch zwei Tage ohne Aufladen schaffen. Im PCMark-Akkutest (300 nits, adaptive 120 Hz, WLAN + GPS aktiv) erreicht das OnePlus 10T einen Wert von 10 Stunden und 7 Minuten, bis die Restladung noch 20 % beträgt.

Einen deutlichen Sprung hat der Hersteller bei der Ladeleistung gemacht. In den vergangenen Jahren ist man von 30 Watt auf 65 Watt und 80 Watt gesprungen. Mit dem OnePlus 10T wird das nochmal übertroffen, da das Smartphone dank des im Lieferumfang enthaltenen Netzteils mit bis zu 150 Watt geladen wird. So ist eine vollständige Akkuladung in unter 20 Minuten möglich. Bereits fünf Minuten am Netzteil genügen, um 30 Prozent des Akkus aufzuladen. Einziger Haken, falls euch das wichtig sein sollte: Wireless Charging fehlt, dementsprechend entfällt auch Reverse Wireless Charging.

Kamera

Auf der Rückseite des OnePlus 10T setzt der Hersteller auf ein Triple-Kamera-Setup. Dieses setzt sich aus einer 50-Megapixel-Hauptkamera, einer 8-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera und einer Makrokamera mit zwei Megapixeln zusammen. Als Primärsensor kommt dabei der Sony IMX766 zum Einsatz, welcher im OnePlus 9 Pro als Weitwinkelsensor dient. Anders als beim OnePlus 10 Pro verbaut der Hersteller im OnePlus 10T eine Ultraweitwinkellinse mit wesentlich schmalerem Sichtfeld. Die Kamera hat ein Sichtfeld von 119,9 Grad gegenüber den 150 Grad des Pro-Modells.

Beim direkten Vergleich zu anderen OnePlus-Modellen fallen nur geringe Änderungen in der Bildqualität auf. Auffällig ist allerdings, dass das T-Modell auf keine Features der Hasselblad-Partnerschaft zurückgreift, welche das Unternehmen mit dem OnePlus 9 vorgestellt hat. Die Frontkamera verzichtet auf einen Autofokus, unterstützt dafür jedoch eine elektronische Bildstabilisierung, die kleinen Rucklern entgegenwirken soll.

Tagsüber können sowohl mit der Haupt- als auch Ultraweitwinkelkamera größtenteils vernünftige Aufnahmen erstellt werden. Die Bildverarbeitung des Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 trägt in einigen Szenarien sicherlich dazu bei. Wie auch bei vielen anderen Herstellern lässt sich in der Kamera-App des OnePlus 10T eine Szenenerkennung aktivieren. Eingeschaltet passt diese Farbwerte leicht an. Das kann je nach Motiv ganz gut aussehen, aber auch teilweise zu künstlich wirken. Dank HDR werden dunkle Bereiche gut aufgehellt und zu helle Bereich wieder mit Details gefüllt.

Sinkt die Helligkeit, so nimmt die Brauchbarkeit der Ultraweitwinkelkamera immer weiter ab. Mit der Hauptkamera lassen sich auch in solchen Situationen überraschend gute Aufnahmen erstellen. Zurückzuführen ist das auf die längere Belichtung, die das Smartphone bei schlechteren Lichtverhältnissen automatisch aktiviert. Meistens beträgt die Aufnahme-Dauer dann zwei bis drei Sekunden.

Selfies mit der Frontkamera sehen „okay“ aus. Für Schnappschüsse reicht die Qualität der 16-Megapixel-Kamera. Möchte man ein vernünftiges Bild von sich erstellen, sollte man auf die Hauptkamera und die Hilfe eines Freundes zurückgreifen.

Fazit

OnePlus versucht mit dem OnePlus 10T nicht ein Kamerawunder zu verkaufen, stattdessen fokussiert man sich auf eine leistungsstarke Performance: Der neueste Snapdragon-Prozessor, ein 4.800 Milliamperestunden großer Akku und 150 Watt an Ladeleistung in einem modernen Design. Dank des vergleichsweise attraktiven Preis lässt sich über einige der Kritikpunkte gut hinweg sehen. Trotzdem sollte der Hersteller in kommenden Produkten dafür sorgen, die Kamera-Leistung anzupassen und auch auf den berühmten Alert-Slider nicht zu verzichten.

Mit einem Startpreis von 699 Euro UVP positioniert sich OnePlus mit dem 10T 5G direkt neben Konkurrenten wie dem Samsung Galaxy S21 FE, dem Xiaomi 12T Pro oder dem zuletzt vorgestellten Google Pixel 7. Sucht man ein Smartphone, das genügend Leistung, ein vernünftiges Display, einen großen Akku und schnelles Laden bietet, trifft man mit dem OnePlus 10T 5G genau ins Schwarze. Möchte man eine bessere Kamera, Wireless Charging und eine IP-Zertifizierung, ist ein Blick auf die Konkurrenz empfehlenswert.

Pro

  • AMOLED-Display mit 120 Hz
  • drei Jahre Android-Updates
  • vernünftiger Preis
  • Stereo-Lautsprecher
  • leistungsstarker Prozessor
  • großer Akku und schnelles Laden
  • mordernes Design und gute Verarbeitung

Contra

  • kein (offizieller) Schutz vor Wasser und Staub
  • Makrokamera überflüssig
  • Weitwinkelkamera durchschnittlich
  • fehlender Alert-Slider

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