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Oppo Reno 7 im Test: 4G Mittelklasse-Smartphone für 300 Euro

schlicht oder auffällig, ihr habt die Wahl!

Auf die Find X5 Serie folgt mit dem Oppo Reno 7 ein neues Smartphone für die Mittelklasse. Doch, was hat das Modell für knapp 300 Euro zu bieten? Und wie schlägt es sich im Alltag? Wir haben uns einen etwas genaueren Überblick verschafft und das Smartphone für euch getestet.

Während Oppo mit der Find X-Serie im oberen Preisbereich angreift, so bietet der Hersteller auch deutlich günstigere Smartphones in der A-Serie (Einsteiger/Budget) sowie Reno-Serie (Mittelklasse). Letztere erhält nahezu halbjährig eine neue Generation, wovon jedoch nicht jedes Modell auch nach Europa gelangt. Damit ihr von all den Zahlen nicht schon zu Beginn verrückt werdet, folgt ein kleiner Blick in die Vergangenheit.

Die Reno-Serie: Eine kleine Reise in die Vergangenheit

Den ersten Auftritt eines Reno-Smartphones gab es bei uns bereits Anfang 2020 mit dem Reno 2 und seiner Haifischflossen-Frontkamera. Im Oktober 2020 folgte dann das Reno 4 (Pro), welches in unserem Test durchaus überzeugen konnte. Das Reno 5 Pro(+) entpuppte sich hierzulande als Find X3 Neo und Find X3 Lite. Im Mai letzten Jahres erschien dann die Reno 6 Reihe, aus der lediglich ein Modell nach Deutschland kam – das Reno 6 5G für 499 Euro. Und so kommen wir nun zum neuen Reno 7 4G, welches ebenfalls ganz allein auf den hiesigen Markt kommt. Die restlichen drei Geräte der Serie, übrigens mit 5G, bleiben leider dem asiatischen Markt vorbehalten.

Bilder: Oppo

So, seid ihr mitgekommen? Nein? Kein Problem, wir sind auch etwas verwirrt. Dennoch: Das Oppo Reno 7 ist ab sofort in Schwarz oder Orange bestellbar. Bei Amazon gibt es das Smartphone aktuell zum Early-Bird-Preis von 279 Euro, jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum (bis 05. Mai 2022). Den Rabattcoupon von 20 Euro müsst ihr woher jedoch aktivieren, damit dieser dann im Warenkorb automatisch abgezogen wird. Regulär kostet das Smartphone 329 Euro UVP.

Der Lieferumfang: Euch erwarten neben dem Smartphone noch ein 33 Watt Netzteil, ein USB-C Kabel sowie eine Schutzhülle. Dazu kommen noch ein SIM-Tool sowie eine Schnellstart-Anleitung. Ihr braucht euch also nicht noch um ein Schutzcase kümmern, sondern könnt direkt loslegen.

AMOLED-Display im kantigen Gehäuse

Oppo verpasst dem Reno 7 ein 6,43 Zoll großes AMOLED-Display mit Full-HD+ Auflösung (2.400 x 1.080 Pixel), bis zu 600 nits Helligkeit und 90 Hz Bildwiederholrate. Geschützt wird die Front von Gorilla Glass 5, dazu gibt es eine bereits ab Werk aufgetragene Schutzfolie. Zum Entsperren steht ein optischer Fingerabdrucksensor zur Verfügung, der bisher präzise und schnell reagierte.

Der matte Rahmen besteht zwar aus Kunststoff, macht jedoch einen hochwertigen und robusten Eindruck. Für die Rückseite setzt Oppo beim schwarzen Modell ebenfalls auf „Polycarbonat“, der Variante in Orange wird allerdings Kunstleder spendiert. Ihr könnt euch also entweder für einen sehr schlichten Look in Schwarz oder ein etwas eleganteres Design in Orange entscheiden.

Oppo gibt eine maximale Helligkeit von 600 nits an, was wir mit einem X-rite i1 Pro Display-Profiler so bestätigen können. Tatsächlich erreicht das Display bei 20 % APL (Weißanteil) sogar eine maximale Helligkeit von bis zu 693 nits, womit sich der Bildschirm selbst bei starker Sonneneinstrahlung noch sehr gut ablesen lässt.

Die Verwendung von Kunststoff ist in dieser Preisklasse übrigens nicht ungewöhnlich und sollte nicht direkt mit „einer geringeren Qualität“ gleichgesetzt werden. Darüber hinaus besitzt das Oppo Reno 7 eine IPX4-Zertifizierung, wodurch das Smartphone gegen Spritzwasser geschützt ist.

Performance & Speicher

Im Inneren setzt Oppo auf einen Qualcomm Snapdragon 680 SoC, der im 6 nm Verfahren produziert wird und über acht Kerne verfügt. Der Prozessor taktet mit bis zu 2,4 GHz und greift auf eine Adreno 610 Grafikeinheit zurück. Insgesamt platziert sich dieser Chip eher in der unteren Mittelklasse, reicht für alltägliche Aufgaben aber aus. Einen Überblick zu den Qualcomm SoCs findet in dieser Snapdragon-Übersicht.

SmartphoneGeekbench (Single, Multi)3DMark Wildlife
Oppo Reno 7 (Qualcomm Snapdragon 680, 8/256 GB)- 383 Punkte
- 1.675 Punkte
450 Punkte
Poco X4 Pro 5G (Qualcomm Snapdragon 695 5G, 6/128 GB)- 689 Punkte
- 2.051 Punkte
1.209 Punkte
Poco M4 Pro (MediaTek Helio G96, 6/128 GB)- 531 Punkte
- 1.847 Punkte
1.094 Punkte

Wie in den Benchmarks zu sehen, ist die reine Prozessorleistung durchaus in Ordnung – lediglich die Grafik-Performance hängt sehr hinterher. Spiele wie Pokémon Go, Among Us oder Subway Surfers lassen sich dennoch flüssig spielen. Auch etwas grafisch anspruchsvollere Games, beispielsweise Asphalt 9, lassen sich mit durchschnittlich 60 fps zocken.

Eine Empfehlung: Wenn ihr spielt, bietet sich der Pro-Gamer-Modus an. Dieser lässt sich über das Game-Toolkit auswählen, welches automatisch bei jedem Spiel aufgerufen wird und sich dann seitlich in einer ausziehbaren Leiste versteckt. Dort könnt ihr auch weitere Anpassungen vornehmen, z.B. die Displayhelligkeit verändern oder eine Bildschirmaufzeichnung starten.

Mit 8 Gigabyte LPDDR4x Arbeitsspeicher und 128 GB UFS 2.2 Speicher ist das Oppo Reno 7 recht gut ausgestattet. Zudem lässt sich eine MicroSD-Karte mit maximal 1 Terabyte Kapazität zur Speichererweiterung einsetzen. Der Clou: Durch einen Triple-Schlitten könnt ihr sowohl 2x Nano-SIM als auch 1x MicroSD gleichzeitig einsetzen.

Hinsichtlich Konnektivität stehen dem Smartphone Wi-Fi 5 (ac), Bluetooth 5.1 sowie NFC zum mobilen Bezahlen zur Verfügung. Und, wer hätte es gedacht, sogar ein 3,5 mm Klinkenanschluss ist mit an Bord.

Akku & Laden

Der Akku bietet eine Kapazität von 4.500 mAh, was angesichts der Größe und Dicke des Reno 7 sehr solide ist. Im PC Mark Battery Benchmark hält das Smartphone bei fixierten 300 nits Displayhelligkeit, 90 Hz Bildrate sowie aktiviertem WLAN + GPS für knapp 9 Stunden durch, ehe die Restladung bei 20 % ankam. Das Reno 7 sollte euch also problemlos durch den Tag bringen.

Geladen wird das Smartphone dann mit bis zu 33 Watt über die SuperVOOC-Technologie. Eine vollständige Ladung dauert dann etwa 60 Minuten. Kabelloses Aufladen steht jedoch nicht zur Verfügung, was in dieser Preisklasse allerdings auch nicht zu erwarten ist.

Android 12 und coole Benachrichtigungs-LED

Als Betriebssystem kommt Android 12 mit der Benutzeroberfläche ColorOS 12.1 zum Einsatz. Neben einem übersichtlichen Design und vielen Anpassungsmöglichkeiten sticht vor allem eine Funktion hervor – die Benachrichtigungs-LED. Oppo nutzt den rückseitigen LED-Ring, der eigentlich als Beleuchtung für die Mikroskopkamera genutzt wird, zum Anzeigen von Benachrichtigungen. Auch eingehende Anrufe werde darüber visualisiert, solltet ihr das Smartphone zum Beispiel mit dem Display nach unten auf einen Tisch legen.

Solide Kamera mit spannendem Mikroskop

Für knackige Fotos gibt es eine Triple-Kamera, die auf einen 64 Megapixel Hauptsensor mit 1/2″ Größe zurückgreift. Dazu gesellt sich eine 2 Megapixel Mikroskopkamera, ähnlich wie im Find X3 Pro (Test) – dem letztjährigen Flaggschiff-Smartphone von Oppo. Vervollständigt wird das Setup von einer 2 Megapixel Monochromkamera für Tiefeninformationen. Auf der Front, zu finden in einem Punch-Hole oben links, setzt Oppo den Sony IMX 709 RGBW-Sensor (RGBW = Rot Grün Blau Weiß) mit 32 Megapixel für Selfies ein.

Die Hauptkamera kann auf den ersten Blick besonders bei guten Lichtbedingungen für sehr ansehnliche Fotos sorgen. Bei Nahaufnahmen war der Fokus noch nicht ganz so präzise, doch hier dürfte Oppo sicherlich noch etwas über Software-Updates feintunen. Die Farbgebung ist größtenteils natürlich, der optionale AI-Modus neigt jedoch auf den ersten Blick zu einem etwas sehr starken Grasgrün.

Mit dem Mikroskop lassen sich recht spannende Aufnahmen erstellen, für die jedoch recht viel Licht benötigt wird. Der LED-Ring hilft hier praktischerweise jedoch etwas mit. Ansonsten kann auch die Frontkamera auf den ersten Blick mit guten Selfies punkten. Statt der dritten Monochromkamera, vermutlich für Tiefeninformationen, hätten wir uns jedoch eine Ultraweitwinkelkamera gewünscht.

Eine optische Bildstabilisierung steht zwar nicht zur Verfügung, allerdings bügelt die softwareseitige EIS selbst stärkere Bewegungen, z.B. beim Laufen, überraschend gut aus. Etwas schade ist jedoch, dass sich Videos in Full-HD maximal mit 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen lassen. Den Qualcomm-Spezifikationen zufolge wäre der Snapdragon-SoC durchaus in der Lage auch mit 60 fps zu filmen.

Fazit: Kann man kaufen, muss man aber nicht

Zwar mag das Oppo Reno 7 auf den ersten Blick nicht über die beste Ausstattung zu diesem Preis verfügen, hinterlässt aber dennoch einen sehr soliden und performanten Eindruck im Alltag. Das Smartphone sieht schick aus und ist gleich in zwei unterschiedlichen Farben (Schwarz/Orange) mit verschiedenen Rückseiten (Kunststoff/Kunstleder) verfügbar. Dazu gibt es direkt eine Schutzhülle im Lieferumfang und eine voraufgetragene Displayschutzfolie.

Apropos Display, auch das 90 Hz OLED-Panel sieht gut aus. Wir hätten uns jedoch 120 Hz und ein etwas dünneres Kinn gewünscht. Von Vorteil ist wiederum der Triple-Slot für zwei SIM-Karten und eine MicroSD-Karte zur Speichererweiterung. Auch ein 3,5 mm Klinkenanschluss ist mit an Bord. Darüber hinaus gibt es eine gute Kamera für den Alltag, aktuelles Android 12 und eine coole Benachrichtigungs-LED auf der Rückseite.

Mit einem Preis von 279 Euro im „Early-Bird“ (bis 05. Mai 2022) und später dann 329 Euro UVP tummelt sich das Reno 7 jedoch in einem heiß umkämpften Gefilde. Es gibt einige Konkurrenten im Preisbereich von 250 bis 350 Euro, besonders aus dem Xiaomi-Universum. So zum Beispiel das neue Poco X4 Pro für 270 Euro oder ein Xiaomi 11T für 320 Euro, auch das Realme 9 Pro für 290 Euro bietet sich an – allesamt dann jedoch mit 5G. Nur zwei Features hat keins dieser Smartphones: Eine Kunstlederrückseite und die Mikroskopkamera.

Pro

  • helles AMOLED-Display mit 90 Hz
  • nach IPX4 gegen Spritzwasser geschützt
  • solide Kamera mit Mikroskop
  • robustes Gehäuse mit guter Verarbeitung

Contra

  • Akkulaufzeit ausbaufähig
  • Grafikleistung etwas zu schwach
  • (leider kein 5G)

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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