Die ROG Xbox Ally X soll neue Maßstäbe im Handheld-Gaming setzen und kombiniert starke Hardware mit einer auf Spieler zugeschnittenen Benutzeroberfläche. Für fast 900 Euro UVP stellt sich jedoch die Frage: Wer kauft sowas? Wir versuchen sie zu beantworten.
Seit dem Steam Deck sind Handhelds endgültig auch außerhalb des Nintendo-Kosmos im Mainstream angekommen. Dabei sind die kompakten Geräte längst keine Neuheit mehr: Schon in den späten 2010er-Jahren machten Hersteller wie GPD Win oder Aya Neo das PC-Gaming rucksacktauglich – lange bevor Valve das Thema populär machte.

Asus ROG Xbox Ally X: Windows-Handheld mit Xbox-Oberfläche
An den Erfolg des Steam Decks anknüpfend, brachten große Gaming-Marken wie MSI, Asus und Lenovo leistungsstärkere Windows-Alternativen auf den Markt, die jedoch nie ganz den Bedienkomfort des Steam Decks erreichten. Das soll sich nun ändern: Mit der ROG Xbox Ally (X) präsentieren Asus und Microsoft den ersten offiziellen Xbox-Handheld, mit neuer Xbox-Oberfläche und stärkerem Fokus auf Nutzerfreundlichkeit. Besonders spannend ist die neue Xbox-Spielebibliothek, in der alle installierten Spiele verschiedener Plattformen und Launcher angezeigt und unkompliziert gestartet werden können.
Mit 599 Euro beziehungsweise 899 Euro für die X-Version ist die ROG Xbox Ally jedoch ein gutes Stück teurer als das Steam Deck, dessen Modelle zwischen 419 und 679 Euro kosten. Für den gleichen Preis der schwächeren Xbox Ally bekommt man bereits eine Xbox Series X mit 1 TB Speicher – und auch der Preisunterschied zu vollwertigen Gaming-PCs schrumpft. Bleibt also die Frage: Für wen sind die neuen Xbox-Handhelds eigentlich gedacht? Starten wir mit der Technik im Inneren!
Die wichtigsten Upgrades gegenüber dem Asus ROG Ally X:
- Prozessor: Ryzen AI Z2 Extreme
- Schnellere GPU: 16 CUs mit RDNA3.5 Shadern
- Mehr Speicher: 24 GB LPDDR5X
- Mehr Akku: 80 Wh
- Neues Design: Stärker an einen klassischen Controller angelehnt
Xbox Ally X: Ryzen AI Z2 Extreme bringt deutlich mehr Leistung
Die ROG Xbox Ally X markiert einen bedeutenden Evolutionssprung im Handheld-Gaming-Segment, angetrieben von AMDs neuester Handheld-APU, dem Ryzen AI Z2 Extreme. Dieser Chip basiert auf der „Strix Point“-Architektur und kombiniert Zen-5-CPU-Kerne mit einer RDNA-3.5-GPU.

Der Z2 Extreme setzt auf einen Hybrid-Ansatz mit insgesamt acht CPU-Kernen: drei leistungsstarke Zen-5-Kerne mit bis zu 5,0 GHz Boost-Takt und fünf energieeffiziente Zen-5c-Kerne mit bis zu 3,3 GHz. Diese Konfiguration unterscheidet sich grundlegend vom Z1 Extreme, der acht gleichwertige Zen-4-Kerne (3,3–5,1 GHz) verwendet. Der neue Big-Small-Ansatz, den wir unter anderem aus dem Smartphone-Bereich kennen, sorgt schließlich bei geringerer Last für eine deutlich verbesserte Energieeffizienz.
Starke Radeon-GPU, nur leider ohne FSR 4
Die integrierte Radeon-890M-GPU markiert einen erheblichen Sprung gegenüber den Vorgängern. Mit 16 Compute Units (CUs) und 1.024 Shader-Einheiten bietet sie 33% mehr Recheneinheiten als die Radeon 780M im Z1 Extreme (12 CUs, 768 Shader) und doppelt so viele wie das Steam Deck (8 CUs, 512 Shader).

Mit einer maximalen GPU-Taktfrequenz von 2,9 GHz erreicht die Radeon 890M theoretische 5,9 TFLOPS Rechenleistung. Im direkten Vergleich liegt sie damit etwa 39% über der Radeon 780M (4,3 TFLOPS) und deutlich über der Steam-Deck-APU (etwa 1,6 TFLOPS). Damit ist die GPU auch deutlich flotter unterwegs als die Nvidia-GPU der Nintendo Switch 2 (Test) – der Nintendo-Hybrid profitiert wiederum von einer hardwarenahen Optimierung der Spiele.
FSR4 könnte in Zukunft kommen
Leider unterstützt die Radeon-GPU nicht das aktuelle AMD FSR4. Das Äquivalent zu DLSS4 ist ausschließlich für RDNA 4-Grafikkarten verfügbar (RX 90xx), womit die RDNA 3.5-GPU „nur“ auf FSR 3.1 und Intel XeSS zurückgreifen kann. Beide Upscaling-Techniken erreichen nicht die Qualität von FSR4 – AMD könnte jedoch an einer Umsetzung für RDNA 3.5 arbeiten. Schließlich soll die Technik auch auf die RDNA2-GPU der Playstation 5 kommen.
24 GB LPDDR5X für aktuelle Games
Der Z2 Extreme unterstützt LPDDR5X-8000-Arbeitsspeicher mit bis zu 128 GB/s Bandbreite – eine Steigerung gegenüber den 120 GB/s des Z1 Extreme. Die ROG Xbox Ally X nutzt diese Möglichkeit mit 24 GB LPDDR5X-Speicher voll aus, wovon standardmäßig 8 GB als VRAM für die GPU reserviert sind – doppelt so viel wie bei der ursprünglichen Ally. Dies dürfte bei (V)RAM-hungrigen Spielen für wesentlich mehr FPS sorgen.
Tabelle: Xbox Ally im Vergleich
| Eigenschaft | Asus ROG Xbox Ally X | Asus ROG Xbox Ally | Asus ROG Ally (Z1 Extreme) | Valve Steam Deck LCD |
|---|---|---|---|---|
| CPU | AMD Ryzen AI Z2 Extreme, Zen 5, 8 Kerne, 16 Threads, max. 5,0 GHz | AMD Ryzen Z2 A, Zen 2, 4 Kerne, 8 Threads, max. 3,8 GHz | AMD Z1 Extreme, Zen 4, 8 Kerne, 16 Threads, max. 5,1 GHz | Custom AMD “Van Gogh”, Zen 2, 4 Kerne, 8 Threads, max. 3,6 GHz |
| GPU | RDNA 3.5, 16 Compute Units, max. 2,9 GHz | RDNA 2, 8 Compute Units, max. 1,8 GHz | RDNA 3, 12 Compute Units, max. 2,7 GHz | RDNA 2, 8 Compute Units, max. 1,6 GHz |
| RAM | 24 GB LPDDR5X 8000 MT/s | 16 GB LPDDR5 6400 MT/s | 16 GB LPDDR5 6400 MT/s | 16 GB LPDDR5 5500 MT/s |
| Akku | 80 Wh, 65W Netzteil | 60 Wh, 65W Netzteil | 40 Wh, 65W Netzteil | 40 Wh, 45W Netzteil |
Performance: Leistungs-Flexibilität mit mehreren Betriebsmodi
Über das Control Center lässt sich die Leistungsaufnahme des ROG Ally X bequem in mehreren Stufen regulieren: Im Alltag läuft der Handheld meist im Leistungsmodus mit 17 Watt TDP, kann aber wahlweise in den stromsparenden Leise-Modus mit 13 Watt oder in den 25-Watt-Turbo wechseln.
Im direkten Vergleich: Das Steam Deck bleibt bei maximal 15 Watt, und selbst die erste Ally kommt im Turbo-Modus – unabhängig vom Betrieb mit oder ohne Kabel – auf maximal 30 Watt. Erst die neue Ally X kann im Netzbetrieb im Turbomodus mit bis zu 35 Watt TDP noch etwas zusätzliche Power herauskitzeln.

Die Qual der Wahl zwischen diesen Modi kann manche Nutzer*innen schnell überfordern oder dazu verleiten “zur Sicherheit” für jedes Spiel den Turbomodus anzuschmeißen. In Zukunft soll aber auch eine “Auto”-Option dazukommen, die automatisch für das aktive Spiel die ideale TDP und Framerate einstellen und dynamisch anpassen soll.
Nase vorn im Benchmark-Vergleich
Im CPU-Stresstest Cinebench 2024 schneidet die Xbox Ally X hinsichtlich Multi-Core-Leistung 17% besser als die erste Ally ab. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit dem von AMD versprochenen IPC-Sprung der Zen-5-Kerne. Bei der Multi-Core-Leistung fällt das Performance-Plus hingegen nicht so stark aus.
Bezüglich der Grafikleistung zeigt die Xbox Ally X in Wild Life Extreme eine deutliche Verbesserung. Die ursprüngliche Ally schaffte höchstens knapp 5.000 Punkte, hier sind es nun 7.369 Punkte. Zum Vergleich: Ein aktuelles Intel-Lunar-Lake-Notebook (Core Ultra 7 258V) wie das Zenbook S14 (Test) liegt in diesem Benchmark im Bestfall gleichauf.
In Forza Horizon 5 zeigt die ROG Ally X im direkten Vergleich zur ursprünglichen ROG Ally deutliche Leistungsfortschritte, trotz teilweise geringerer Leistungsaufnahme. Bei 720p und mittleren Grafikeinstellungen erreicht die Xbox Ally X im Turbomodus 92 FPS (25 Watt im Akkubetrieb), während die ursprüngliche Ally bei 87 FPS (30 Watt) liegt. Trotz 5 Watt geringerer TDP liefert die neue Version damit nahezu identische Performance.
Noch klarer fällt der Vorsprung bei 1080p und hohen Einstellungen aus: Hier schafft die Xbox Ally X 71 FPS (25 Watt, Akku), während das Vorgängermodell im 30-Watt-Turbo-Modus nur 59 FPS erreicht – ein Leistungszuwachs von über 20 %.
Besonders beeindruckend ist der Unterschied im Leise-Modus: Bei 720p erzielt die Xbox Ally X 67 FPS, die ursprüngliche Ally hingegen nur 26 FPS. Damit bietet die neue Version mehr als die doppelte Bildrate bei energiesparender Betriebsart.
Effizient und flüssig: Ordentliche FPS selbst im Leise-Modus
Auch in Red Dead Redemption 2 zeigt die Xbox Ally X eindrucksvoll, wie effizient sie ihre zusätzliche Leistungsreserve nutzt. Im Leistungsmodus mit 17 Watt TDP erreicht der Handheld durchschnittlich 58,9 FPS bei 720p und ausgewogenen Grafikeinstellungen. Wird die Leistungsaufnahme auf 35 Watt im Turbomodus erhöht, steigt die Bildrate auf 77,9 FPS – ein Plus von rund 32 %, allerdings auch bei 105% Mehrverbrauch (+ 18 Watt).
Zum Vergleich: Das Steam Deck erzielt unter denselben Bedingungen bei 15 Watt TDP lediglich 45,4 FPS. Damit liegt die Xbox Ally X bei nahezu identischer Leistungsaufnahme (17 W vs. 15 W) rund 30 % vor Valves Handheld.
Selbst im Leise-Modus – also bei minimaler TDP – liefert die Xbox Ally X noch durchweg spielbare Frameraten, während die ursprüngliche Ally hier stark an Leistung verliert. Darüber hinaus ermöglicht die verbesserte Energieeffizienz, dass 1080p-Gaming in fordernden Titeln wie Forza Horizon 5 nun realistisch spielbar ist: Mit über 70 FPS bei hohen Einstellungen.
Akku: Wie lange hält die Xbox Ally X durch?
Das ROG Ally X bringt nicht nur technische Upgrades mit sich, sondern auch eine längere Akkulaufzeit. Das Asus ROG Xbox Ally bietet 60 Wh, während das X-Modell mit einem 80-Wh-Akku ausgestattet ist.

Weniger anspruchsvolle 2D-Indie-Spiele wie Hotline Miami 2 belasten den Akku der ROG Ally X kaum, selbst im Leistungsmodus sinkt der Akkustand nach einer Stunde Spielzeit um nicht einmal zehn Prozent, während die ROG Ally auch im Leise-Modus knapp 25 Prozent ihrer Laufzeit einbüßt.

In AAA-Spielen sind maximal 3 Stunden möglich
In anspruchsvolleren Titeln wie Forza Horizon 5 zeigt die Xbox Ally X im Leistungsmodus (17 W) bei 1080p und mittleren Einstellungen einen Verbrauch von etwa 32 Prozent pro Stunde, was einer Gesamtlaufzeit von etwas über drei Stunden entsprechen würde. Realistischer sind eher etwas unter drei Stunden, da der Akkutest für bessere Vergleichbarkeit keine wechselnden Kulissen berücksichtigt, die in einem realen Szenario deutlich fordernder wären.
Deutlich effizienter arbeitet das Gerät im Leise-Modus (13 W) bei 720p, sehr niedrigen Details und 50 % Helligkeit: Nach einer Stunde Spielzeit sank der Akkustand lediglich um 18 Prozent. Wer es wirklich darauf anlegt, kann also auch mit fordernden 3D-Titel bei gewissen Grafikeinbußen etwa fünf Stunden „Spaß“ haben – obwohl dieser unter den im Sparmodus deutlich längeren Ladezeiten leidet. Geladen wird die Xbox Ally X mit einem 65-Watt-Netzteil, eine volle Ladung nimmt etwas über 1,5 Stunden in Anspruch.
Design & Nutzerkomfort: Ein Handheld im Controller-Look
Bereits rein optisch ist die neue ROG Xbox Ally X kaum wiederzuerkennen: Das liegt vor allem an den neu gestalteten Griffen, die einem Xbox-Controller nachempfunden sind und sich stark von den Ansätzen anderer Handhelds unterscheiden. Visuell treffen die neuen Controller-Griffe sicher nicht jeden Geschmack, zumal das Display durch ihre ergonomische Form leicht angewinkelt wird. Im Lieferumfang ist aber ein Standfuß enthalten, mit dem der Handheld aufgestellt werden kann.
Abseits bloßer Design-Vorlieben ist die Controller-Form im alltäglichen Gebrauch eine spürbare Verbesserung gegenüber den leicht abgeschrägten, kantigen Griffen der ursprünglichen ROG Ally, bei denen ich stets Sorge habe, versehentlich die rückseitigen Tasten zu drücken. Das Steam Deck liegt da schon etwas griffiger in den Händen, kommt aber ebenfalls nicht an das authentische Controller-Gefühl der Xbox Ally heran.
Besagte Tasten auf der Rückseite sind auch bei der Xbox-Variante wieder vorhanden, diesmal aber in stark geschrumpfter Form. Das kommt mir persönlich zugute, der für diese Tasten in den meisten Spielen keine Verwendung findet und sich bei den großen Tasten von ROG Ally und Steam Deck eher um versehentliche Eingaben sorgt. Wer die sogenannten “Grip-Tasten” aber regelmäßiger nutzt, muss sich darauf einstellen, dass die Finger nun aktiv danach ausgestreckt werden und eine deutlich kleinere Fläche drücken müssen.
Ein Handheld mit klassischem Xbox-Layout
Das Controller-Gefühl kommt auch durch die üblichen Bedienelemente zustande: Die Analogsticks entsprechen denen des klassischen Xbox-Controllers, Premium-Funktionen des Xbox Elite Controllers, wie Hair Trigger Locks, gibt es allerdings trotz des hohen Preises nicht. Dafür gibt es Hall Effect Analog-Trigger mit anpassbarem Auslösepunkt.
Die üblichen ABXY-Tasten sind ebenfalls mit dabei, weisen allerdings eine sehr steife Tastenmechanik mit hohem Betätigungswiderstand auf, was besonders im Vergleich zum Steam Deck deutlich wird, dessen Tasten sich deutlich müheloser und schneller “smashen” lassen. Zudem geben die Tasten der Xbox Ally sehr laute Klickgeräusche von sich, womit ihr euch schnell den Groll anderer Fahrgäste in Bahn oder Flieger zuziehen könntet. Auch bekommt die Xbox Ally definitiv kein Partner-Gütesiegel für eine letzte, leise Handheld-Session im Bett.
Anschlüsse: Zweimal USB-C und X-Modell mit Thunderbolt 4 Support
Design-Gemeinsamkeiten mit der Original-Ally sind dennoch vorhanden, so teilen sich beide Geräte etwa wieder die Lüftungsschlitze in Form des ROG-Logos und auch Klinkenanschluss, microSD-Slot (UHS-II) sind weiterhin an der Oberseite zu finden. Neu ist ein zweiter USB-C-Anschluss, der beim Standardmodell der Xbox Ally den USB 3.2 Gen 2 Standard seines Nachbarn kopiert.
Bei der X-Variante erhält einer der beiden Anschlüsse ein Upgrade auf USB 4 mit DisplayPort 2.1 und Unterstützung für Thunderbolt 4, ermöglicht also auch die Verwendung einer externen Grafikkarte oder einer leistungsstärkeren Docking-Station für vollwertige Desktop-Setups. Beide Anschlüsse können zum Laden des Handhelds verwendet werden. Auch die guten Lautsprecher des Originals sind wieder mit dabei und liefern dank Dolby Atmos einen überzeugenden, satten Klang.
Im Vergleich zur Original-Ally (608 g) liegt die Xbox Ally mit 670 g etwas schwerer in der Hand und liegt etwa gleichauf mit der ROG Ally X (678 g), die Xbox Ally X kommt sogar auf 715 g. Das Steam Deck wiegt je nach Modell 640 g (OLED) oder 669 g (LCD), ist also nur unwesentlich leichter als die Asus-Vertreter.
Display: Kein Upgrade nötig?
Der Bildschirm der ROG Xbox Ally (und X) ist identisch mit dem Vorgänger. Allzu viel Spielraum nach oben war auch nicht gegeben, denn mit ihren 7-Zoll-Displays, nativen Auflösungen von 1920 × 1080 Pixel und Bildwiederholraten von 120 Hz kratzen die Ally-Geräte bereits am maximalen Potenzial, das sich bei einem so kleinen Gerät mit Blick auf den wichtigen Faktor Akkulaufzeit realisieren lässt. Ein OLED-Panel wie beim aktuellen Steam Deck gibt es also leider nicht, was für manche ein KO-Kriterium sein könnte. Als Gründe nennt Xbox die Entscheidung zwischen OLED und VRR, da beide zusammen zu viel Strom verbrauchen würden.

Die maximale Helligkeit liegt weiterhin bei 500 Nits, Asus beseitigt per VRR-Unterstützung unschönes Screen Tearing und Kratzer werden beim Transport durch robustes Corning Gorilla Glass Victus vermieden.
Software & Benutzeroberfläche: Alle Games im Blick
Mit der ROG Xbox Ally führt Microsoft eine neue, angepasste Windows-11-Version für Handhelds ein, mit der sämtliche Menüs, vom Windows-Installationstool beim ersten Start bis hin zum Control-Center-Overlay für spontane Leistungs-Anpassungen für die Controller-Steuerung optimiert wurden und per Steuerkreuz, Analogsticks und Co. navigiert werden können.
Im Zweifelsfall kann auch alles wieder mit dem Finger angetoucht werden – aber sogar für die PIN-Eingabe von Windows Hello gibt es nun eine Gamepad-Legende, damit die Finger in der Theorie nicht mehr von Analogsticks und Tasten genommen werden müssen. In der Praxis scheint diese neue Windows-Erfahrung noch nicht ganz ausgereift, sodass in der Desktop- oder Xbox-Vollbildansicht hin und wieder einzelne Eingaben nicht sofort umgesetzt wurden.
Steuerung noch mit kleinen Kinderkrankheiten ..
Diese Fehlreaktionen betreffen vor allem die Menü-Navigation, wenn beispielsweise nur der Analogstick statt des Steuerkreuzes auf Eingaben reagierte. Wir erwarten, dass Asus und Microsoft diese Kinderkrankheiten in den ersten Wochen nach Launch mit Software-Updates ausbügeln werden. Im Spiel hatten wir übrigens keine nennenswerten Probleme mit der Steuerung.
Auch die Xbox-App hat umfassende Verbesserungen erfahren: Diese kann nun im neuen Vollbild-Modus gestartet werden (der standardmäßig nach der Ersteinrichtung beim Einschalten aktiv ist), bei dem nicht-essentielle Windows-Prozesse gar nicht erst geladen werden. So soll zusätzliche Leistung für Spiele bereitgestellt werden, die von dieser Neuerung plattformübergreifend profitieren.
Ab sofort werden in der Xbox-Spielebibliothek nämlich alle installierten Titel angezeigt, auch wenn sie über Steam, GOG, Epic Games und Co. installiert wurden. Mit dieser nutzerfreundlichen Implementierung bügelt die Xbox Ally einen der größten Nachteile der ROG Ally aus und übertrumpft das Steam Deck sogar, bei dem die Nutzung von Drittanbieter-Stores mitunter nicht ganz reibungslos funktioniert.

In Zukunft sollen Spiele in der Xbox-App zudem mit Leistungs-Einschätzungen versehen werden, ähnlich wie es der Steam Shop seit einigen Jahren tut. Spiele, die mit 30 oder 60 FPS und mehr auf dem Handheld laufen, sollen mit entsprechenden Abzeichen markiert werden, während ein “Handheld Optimized”-Gütesiegel auf erfüllte Anforderungen wie Controller-Unterstützung und angepasste Größe von Einblendungen, Text usw. hinweisen soll. Während unseres Tests waren diese Anmerkungen noch nicht zu sehen, sie sollen aber auch – wie bei Steam – erst nach und nach für eine größere Anzahl an Titeln ergänzt werden.
Fazit: Überzeugt die ROG Xbox Ally X?
Mit ihrem neuen Vollbildmodus setzt die Asus ROG Xbox Ally X die größte Baustelle der Ally-Vorgänger, den Nutzerkomfort im Handheld-Modus, derart gut um, dass sie dem Steam Deck in diesem Punkt nicht nur Konkurrenz macht, sondern es durch die einfache Inklusion mehrerer Spiele-Launcher sogar übertrumpft.
Die neue CPU-Architektur sorgt im Leise-Modus für spürbar mehr Leistung bei längerer Akkulaufzeit und macht die ROG Xbox Ally X so zum idealen Begleiter für unterwegs, ermöglicht aber auch nachhaltigen Spielspaß mit anspruchsvolleren AAA-Titeln. Der fehlende FSR-4-Support wird für viele Nutzer kaum ins Gewicht fallen – wer jedoch künftige AAA-Titel in voller Pracht erleben will, kann sich nicht allzu sehr auf Upscaling-Tricks verlassen.
Weitere Vorzüge sind die lange Akkulaufzeit, ein unverändert gutes – aber leider nicht OLED – Display, die ausgebauten Anschlussmöglichkeiten und das überarbeitete, ergonomische Controller-Design. Viele dieser Features sprechen vor allem Enthusiasten an, was sich auch im Startpreis von 899 Euro widerspiegelt.
Wer bereits einen Gaming-PC zu Hause hat oder nur eine Alternative zum Steam Deck sucht, um seinen Pile-of-Shame an Indiegames abzuarbeiten, wird von dieser Summe vermutlich abgeschreckt. Vielmehr richtet sich die Xbox Ally X an jene, die eine mobile und leistungsstarke Alternative zu den existierenden Optionen suchen, die sich auf Wunsch sogar problemlos in eine Desktop-Station oder TV-Konsole verwandeln lässt.
Pro
- optimierte Handheld-Oberfläche
- starke Performance und flexible Leistungsmodi
- zentrale Spielbibliothek in Xbox-App
- scharfes, helles Display mit 120 Hz
- Anschluss-Vielfalt inkl. USB4
- verbessertes Controller-Design
Contra
- kein FSR 4
- laute und schwergängige ABXY-Tasten
- hohe UVP
- kein OLED
Beitrag erstmals veröffentlicht am 15.10.2025
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