Übersicht
Ultrawide- und Curved-Monitore gibt es inzwischen wie Sand am Meer, und selbst Curved-Ultrawide-Modelle sind bei weitem keine Seltenheit mehr. Den nächsten Evolutionsschritt der gekrümmten Monitore zeigten uns Display-Hersteller wie Samsung auf der CES 2020: Die Samsung-Monitore Odyssey G5, G7 und auch das 32:9-Modell Odyssey G9 (hier im Test) sind mit einer starken 1.000R-Krümmung dem menschlichen Auge nachempfunden. Gerade bei Bildformaten wie Ultrawide und Super-Ultrawide wirkt eine derart starke Krümmung der Ermüdung des Auges entgegen, da die äußeren Bildränder ansonsten zu weit vom Auge entfernt sind.
Auch MSI präsentierte auf der CES 2020 mit dem Optix MAG342CQR einen Gaming-Monitor mit 1.000R-Krümmung, der es jedoch bislang nicht auf den deutschen Markt geschafft hat. Nun erreicht uns immerhin der MPG Artymis 343CQR als erstes Konkurrenzmodell der Samsung-Modelle mit einem Preis von knapp 1.000 Euro.
Lieferumfang
- MSI MPG Artymis 343CQR
- HDMI-Kabel
- DisplayPort-Kabel
- USB-Upstream-Kabel
- Stromkabel (gerade)
- Maus-Bungee
- Schrauben für VESA-Wandhalterung
- Bedienungsanleitung
- Garantiebestimmungen
Design, Ergonomie und Anschlüsse
Beim Aufbau erwarten uns keine großartigen Überraschungen, von einem unerwartet ausufernden Standfuß einmal abgesehen. Der Monitorarm wird mit dem Standfuß und der Rückseite des Monitors verschraubt, anschließend verschwinden die hinteren Schrauben hinter einer Kunststoffabdeckung. Kabel können durch eine Aussparung im Monitorarm halbwegs elegant hinter den Schreibtisch geführt werden.
Ein krummes Ding: Der 1000R Gaming-Monitor von MSI
MSI setzt beim MPG Artymis 343CQR auf eine vergleichsweise schlichte Optik (sofern ein 34-Zoll-Monitor mit 1.000R-Krümmung noch als schlicht durchgehen kann), zumindest was die Frontansicht betrifft. Die Bildschirmränder sind sehr schmal gehalten, auch der untere Rahmen trägt nicht zu dick auf. Der metallene Standfuß hingegen nimmt etwa 63 x 30 cm auf dem Tisch ein, hier sollte ausreichend Platz einkalkuliert werden. Immerhin bietet er dem großen Bildschirm ausreichend Stabilität.
Über die Rückseite erstreckt sich ein schmaler LED-Streifen bestehend aus mehreren Segmenten, sowie ein kleines, beleuchtetes MSI-Logo. Die RGB-Beleuchtung kann per MSI Mystic Light mit anderen beleuchteten Systemkomponenten synchronisiert werden oder abgespielte Musik visualisieren.
Die Verstellmöglichkeiten umfassen Höhenanpassungen um 100 mm, Drehungen von -30° bis 30° und Neigungen von -5° bis 20°. Dank einer 100-x-100-VESA-Halterung auf der Rückseite können auch andere Monitorarme montiert werden.
Anschlussseitig gibt es zweimal HDMI 2.0, einmal DisplayPort 1.4 sowie einen USB-C-Anschluss, der im Alternate Mode ebenfalls DisplayPort unterstützt. Mit diesem Anschluss können auch externe Geräte mit bis zu 15 Watt geladen werden. Außerdem finden wir an der senkrecht ausgerichteten Anschlussleiste einen Klinkenanschluss für Kopfhörer, zweimal USB 3.2 Gen 1 Typ-A und den dazugehörigen Upstream-Port vor.
Eigenschaften und Bildqualität
Mit einer Bilddiagonale von 34 Zoll kann der Ultrawide-Monitor von MSI vielleicht nicht ganz mit dem gigantischen Samsung Odyssey G9 mithalten, bietet dem Betrachter im Spiel aber ebenfalls eine beeindruckende Panorama-Aussicht. Statt 32:9 stellt der MPG Artymis 343CQR Inhalte im 21:9-Format mit UWQHD-Auflösung (3.440×1.440), maximal 165 Hertz und laut Datenblatt mit einer MPRT-Reaktionszeit von nur einer Millisekunde Reaktionszeit (MPRT) dar.
Die volle Bildwiederholfrequenz liefert der Monitor allerdings nur via DisplayPort- oder USB-C-Verbindung, während die Ausgabe per HDMI 2.0 auf 100 Hz limitiert ist. Aus Bilddiagonale und Auflösung ergibt sich eine Pixeldichte von rund 109 PPI, entsprechend scharf wirkt das Bild. Interessant für Konsolenspieler: Im Konsolenmodus unterstützt der Gaming-Monitor auch QHD-Auflösung und HDR
in Verbindung mit einer Playstation 5.Die VA-Paneltechnologie beschert dem Artymis 343CQR schöne Farb- und Kontrastwerte bei gerader Betrachtung von vorn. Bei seitlichem Blickwinkel wirken die Farben dagegen sehr verfälscht, die starke Krümmung verstärkt diesen Eindruck zusätzlich. MSI gibt eine Farbraumabdeckung von 92,7 Prozent für DCI-P3 und 117,8 Prozent für sRGB an.
Die Schlierenbildung bleibt bei allen verfügbaren Einstellungen der „Response Time“-Option im akzeptablen Bereich, die ab Werk eingestellte Stufe „Fast“ stellt sich hier als beste Wahl heraus. Ganz so reaktionsschnell wie ein Nano-IPS-Panel mit einer Grau-zu-Grau-Latenz von einer Millisekunde ist der Gaming-Monitor allerdings nicht.
Bei den Helligkeitsmessungen weiß MSI zu überraschen: Zwar ist der Artymis 343CQR nur für DisplayHDR 400 zertifiziert, bei unseren Tests wurde dieser Wert jedoch deutlich übertroffen und würde fast für DisplayHDR600 ausreichen. Bei den Messungen mit Vollbild SDR-Weiß und einem 10%-HDR-Ausschnitt in der Bildmitte sowie bei 100% Vollbild HDR-Weiß erreichte der Monitor 605 cd/m², bei 50% HDR-Weiß immerhin durchschnittlich über 400 cd/m². Einziges Manko ist die relativ lange Zeit, die das Backlight zum Erreichen des Maximalwertes benötigt. Beim Wechsel von Vollbild-Schwarz auf -Weiß waren die 600-cd/m² erst nach rund 30 Sekunden erreicht.
Die SDR-Helligkeit liegt bei durchschnittlich etwa 331 cd/m² ohne allzu gravierende Abweichungen in den einzelnen Bildbereichen. Beim Vergleich der Monitorgleichförmigkeit fiel einzig die rechte untere Bildecke mit 12% Abweichung auf, was im Alltag jedoch kein Problem darstellt.
Bedienung und Stromverbrauch
Bei der Bedienung geht MSI wohl den für Nutzer*innen gemütlichsten Weg: Durch die OSD-Menüs navigieren wir mit einem Joystick auf der Rückseite, ein separater Knopf schaltet das Gerät ein und aus. Bei inaktivem OSD dient der Joystick als Vier-Wege-Schnellzugriff, dessen einzelne Funktionen konfigurierbar sind – nett. So können die zahlreichen Zusatzfunktionen ohne langes Herumdrücken schnell aktiviert werden.
Zu diesen mal mehr und mal weniger nützlichen OSD-Funktionen zählen unter anderem:
- Spielmodus: Verschiedene Optionen, die Farben und Kontraste anpassen
- Nachtsicht: Hellt dunkle Bildbereiche auf, um Gegner besser sehen zu können
- Schwaches Blaulicht: Blaulichtfilter zum Schonen der Augen
- Alarmuhr: Timer-Funktion
- Einblendung eines Fadenkreuzes in der Bildmitte
- Optix-Umfang: Vergrößert einen anpassbaren Bildbereich in der Displaymitte
Neben den genannten Spielereien werden über das OSD-Menü außerdem Bildfunktionen wie Freesync Premium, die Reaktionszeit/Overdrive und PIP/PBP angesteuert. Mit Letzterem lässt sich auch der Smartphone-Bildschirm am Displayrand anzeigen. Viele dieser Funktionen sind nur bei deaktiviertem HDR anwählbar.
Der Stromverbrauch liegt laut Hersteller bei 54 Watt, genauere Infos werden nicht angegeben. Im Test lag dieser im Normalbetrieb (100% Helligkeit SDR) bei rund 43 W, im Standby bei ca. 9 W. Die genauen Messergebnisse seht ihr in der folgenden Tabelle.
Normalbetrieb (SDR, 100% Helligkeit) | 43W |
---|---|
Im Spiel HDR | 69W |
Im Spiel SDR | 43W |
10% HDR-Weiß | 68W |
100% HDR-Weiß | 70,5W |
SDR 50% Helligkeit | 33,5W |
Standby | 9W |
Fazit
Der MSI MPG Artymis 343CQR kann mit seiner starken 1.000R-Krümmung ein besonders immersives Spielgefühl erzeugen, das bislang ansonsten nur die aktuellen Odyssey-Modelle von Samsung bieten. Neben dem Artymis 343CQR weist zurzeit einzig die 34-Zoll-Variante des Odyssey G5 ein 21:9-Format und diese Krümmung auf. Dieses Konkurrenzmodell kostet rund die Hälfte im Vergleich, hat dafür aber auch nur eine Maximalhelligkeit von 250 cd/m². Preislich platziert sich MSI mit einer UVP von 999 Euro deutlich unter dem Samsung-Topmodell, bietet dafür jedoch neben dem kleineren Bildschirm lediglich DisplayHDR400 statt DisplayHDR1.000. Dieser Umstand ist zu verschmerzen, da der MSI-Monitor im Grunde auch HDR600 erreicht. Die Hintergrundbeleuchtung benötigt für diese Peak-Helligkeit bloß etwas Zeit.
Im Spiel wird dennoch ein ansehnlicher HDR-Effekt erzielt und auch bei alltäglichen Aufgaben liefert der Monitor stabile Helligkeitswerte ohne allzu auffällige Abweichungen. Mit schicker Farbdarstellung, hoher Auflösung, niedriger Latenz, 165Hz und ohne störende Schlierenbildung eignet sich der Artymis 343CQR besonders als Gaming-Monitor. FreeSync Premium, PIP/PBP und viele weitere Zusatzfunktionen runden das Paket ab. Auch eine Ladefunktion für Smartphones ist dabei. Der MSI MPG Artymis 343CQR soll noch im März im Handel erhältlich sein.
Pro
- hohe Auflösung und satte Farbdarstellung
- 165Hz und schnelle Reaktionszeit
- immersive 1000R-Krümmung
- USB-C-Ladeanschluss
Contra
- –
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