MSI Optix MAG274QRFDE-QD Gaming-Monitor im Test

WQHD-Gaming mit 165 Hertz
Der MSI Optix MAG274QRFDE-QD ist ein Gaming-Monitor mit einem 27 Zoll großen Nano-IPS-Panel. Mittels variablen 165 Hertz und einer WQHD-Auflösung landet der Bildschirm im Gaming-Sweetspot, aber kann er auch im Praxistest überzeugen?

Übersicht

MSI brachte den Optix MAG274QRFDE-QD im Februar 2021 mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 499 Euro auf den Markt. Zum Veröffentlichungszeitpunkt des Testberichts ist er aber zu diesem Preis nicht zu haben und wird stattdessen für 549 Euro angeboten. Der neue MSI-Monitor zählt zur stark umkämpften 27-Zoll-Klasse, ist aber einer der wenigen mit Quantum Dots. Konkurrenzmodelle sind beispielsweise der Dell S2721DGF, der Asus TUF VG27AQ und der Lenovo G27q-20. Der Monitor ist nicht mit seinem nahezu identischen Schwestermodell MAG274QRF zu verwechseln, der für ca. 50 Euro weniger gelistet wird aber ein Panel ohne Quantum Dots aufweist.

Lieferumfang

Design, Ergonomie und Anschlüsse

Während der Hersteller in der Regel dreibeinige Standfüße verwendet, hat er sich bei diesem Modell für eine flache Option in rechteckiger Form entschieden. Das schwarze Kunststoffgehäuse bietet hinten teils ein gebürstetes Finish und einzelne Hochglanzelemente. Zudem verbirgt sich hinter einigen Streben eine anpassbare RGB-Beleuchtung und der Joystick zur Bedienung des OSD ist in Rot gehalten. Die Verarbeitung ist auf einem normalen Niveau, allerdings ist der Standfuß überaus stabil, weshalb der Bildschirm auch bei energischem Tippen nicht wackelt.

Wie es sich für einen aktuellen Monitor (Testberichte) gehört, weist der MSI Optix MAG274QRFDE-QD gute Ergonomie-Eigenschaften auf. Er ist um zehn Zentimeter höhenverstellbar und lässt sich um 70 Grad nach links und rechts schwenken, was auch problemlos einhändig vonstattengeht. Zudem ist er nach vorne um fünf Grad und nach hinten um 20 Grad neigbar und eine 90-Grad-Drehfunktion (Pivot) besteht ebenfalls.

Auf der Rückseite sind die nach unten gerichteten Anschlüsse frei zugänglich. Geboten werden eine Hohlsteckerbuchse für die Stromversorgung, zwei HDMI-2.0-Ports, einmal DisplayPort 1.2, ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss, zwei USB-Ports, ein USB-Upstream, einmal USB-C und eine Öffnung für ein Kensington-Schloss. Da DisplayPort 1.2 statt 1.4 zum Einsatz kommt, kommt es bei aktiviertem HDR-Modus und über 120 Hertz zu Chroma-Subsampling. Der USB-C-Anschluss kann Geräte übrigens mit bis zu 15 Watt laden, aber nicht als Upstream genutzt werden.

Durch einen Konsolenmodus erkennen neue Konsolen wie die PlayStation 5 den Monitor über HDMI als 4K/120Hz-Anzeige. In diesem Fall erfolgt am Monitor ein Downsampling auf WQHD. Bislang kann die PlayStation 5 entweder nur Full-HD oder 4K ausgeben, weshalb der hier vorhandene Konsolenmodus durchaus ein nettes Extra ist. Mangels PlayStation 5 konnten wir dies jedoch nicht testen.

Eigenschaften und Bildqualität

Der Bildschirm misst diagonal 27 Zoll und besitzt das gängige 16:9-Seitenverhältnis. Er löst mit 2.560 x 1.440 Pixeln (auch WQHD genannt) auf und bietet somit 109 Pixel pro Zoll. Die maximale Bildwiederholfrequenz beträgt 165 Hertz, jedoch ist der HDMI-Port auf 144 Hertz begrenzt. Full-HD ist aktuell zwar noch die verbreitetste Auflösung, aber MSI trifft hier den sogenannten “Gaming-Sweetspot”, da bei dieser Größe WQHD die sinnvollste Auflösung ist und sich im Gegensatz zu 4K auch ohne High-End-PC oft hohe Bildraten in Spielen erzielen lassen. Die geringe Nano-IPS-Reaktionszeit von nur einer Millisekunde macht den Monitor zusätzlich attraktiv für kompetitive Gamer. Mittels AdaptiveSync ist der Bildschirm kompatibel zu AMDs FreeSync und Nvidias G-Sync. Bei weniger als 48 Hertz beziehungsweise Bilder pro Sekunde kommt FRC zum Einsatz.

MSI gibt eine typische Maximalhelligkeit von 300 Nits an – ein normaler Wert für einen IPS-Monitor, allerdings bieten viele Konkurrenzmodelle 50 bis 150 Nits mehr. Beim Nachmessen erreichten wir auch stets mehr als die Herstellerangabe. Durchschnittlich schaffte unser Testmodell 333 Nits, in der Bildschirmmitte waren es maximal 358 Nits. An den Rändern erreichte das Display immerhin noch knapp über 300 Nits und im HDR-Modus blieben die gemessenen Werte weitestgehend unverändert. Mit einem 10-prozentigen HDR-Weiß (Bildschirmmitte) zeigte das Messgerät 354 Nits an, bei 100-prozentiger Weiß-Anzeige waren es 350 Nits.

Die Helligkeit reicht für sinnvolles HDR aber dennoch nicht aus, da nicht einmal der niedrigste DisplayHDR-Standard (400 Nits) erfüllt wird und eine seitliche Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz kommt. Die Randbereiche sind bei voller Grauanzeige geringfügig dunkler, aber bei normaler Nutzung fiel dies zu keiner Zeit auf. Etwaiges Backlight-Bleeding haben wir nicht festgestellt. Aufgrund der ausreichenden, aber nicht sonderlich hohen Helligkeit ist der Kontrast IPS-typisch recht durchschnittlich.

Der Monitor bietet einen erweiterten Farbraum dank Quantum Dots und deckt auf dem Papier sRGB zu 147 Prozent und DCI-P3 zu 97 Prozent ab. Leider bietet der Optix MAG274QRFDE-QD jedoch keinen sRGB-Modus, die Farben wirken ab Werk übersättigt und gelbstichig. Die Einstellungsmöglichkeiten bezüglich der Farbanpassung lassen zu wünschen übrig, weshalb wir nie ganz die Darstellung eines vergleichbaren sRGB-Monitors (kalibriert) erzielen konnten. Das Display könnte sich gut für die Bearbeitung von Fotos und SDR-Videos eignen, jedoch zeigt er in der Praxis mangels sRGB-Modus stets mehr als den benötigten Farbraum an.

In Spielen zeigt der Bildschirm wiederum seine Stärken und punktet mit einer adaptiven Bildrate von bis zu 165 Hertz sowie besonders kurzen Reaktionszeiten. Standardmäßig ist die zweite von drei Overdrive-Stufen aktiviert und sie offenbart keine Schlieren und im Gegensatz zur dritten Stufe keine Artefakte.

Stromverbrauch und Bedienung

Der 27-Zöller fällt in die Energieeffizienzklasse B mit einem angegebenen Jahresverbrauch von 54 Kilowattstunden. Laut MSI verbraucht der Monitor generell 37 Watt. Wir haben maximal 45 Watt ohne die USB-C-Ladefunktion gemessen, im Standby-Modus waren es fünf Watt und im ausgeschalteten Zustand 0,2 Watt. In Anbetracht der Größe und Helligkeit liegt der maximale Stromverbrauch etwas über dem Durchschnitt. Beispielsweise der vergleichbare Asus ROG Strix XG27WQ (Test) genehmigt sich trotz einer höheren Helligkeit von 455 Nits fünf Watt weniger. MSI setzt auf ein externes Netzteil mit einer Leistung von 65 Watt.

Bedienen lässt sich der Optix MAG274QRFDE-QD über einen Fünf-Wege-Joystick. Die Steuerung erfolgt entsprechend intuitiv und in den Menüs gibt es zahlreiche Zusatzfunktionen. Während Dinge wie ein Fadenkreuz, ein Timer und die “Nachtsicht” durchaus praktisch sind, sorgen die meisten Monitorprofile und die “Bildoptimierung” für Verschlimmbesserungen. Außerdem sind gleich mehrere Optionen zur Reduzierung von Schlieren vorhanden, obwohl bei diesem Panel ohnehin keine auftreten. Abseits des erwähnten sRGB-Mangels vermissen wir auch eine Gamma-Einstellung.

Allround-PC Preisvergleich

Fazit

Der MSI Optix MAG274QRFDE-QD bietet ein pfeilschnelles IPS-Panel für Gaming mit 165 Hertz in WQHD-Auflösung. Er punktet abseits der sehr guten Gaming-Eigenschaften mit einem soliden Standfuß und einem USB-C-Anschluss. Den Quantum-Dot-Vorteil kann der Bildschirm aber leider nicht ausspielen, da die Farben ohne sRGB-Modus verfälscht wirken. Die Helligkeit ist in Ordnung, genügt jedoch nicht für einen sichtbaren HDR-Effekt. Insgesamt ist uns der MSI-Monitor zu seinem Einführungspreis vergleichsweise zu teuer, denn ähnliche Konkurrenten kosten circa 50 bis 150 Euro weniger.

Pro

  • gute Ergonomie
  • WQHD-Auflösung und 165 Hertz
  • extrem geringe Reaktionszeiten
  • USB-C

Contra

  • übersättigte Farbwiedergabe mangels sRGB-Modus
  • kein brauchbares HDR

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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