Mit dem TUF Gaming VG27AQM5A hat Asus einen neuen 27-Zoll-Monitor für ambitioniertes Gaming veröffentlicht. Er löst in WQHD auf und bietet eine besonders hohe Bildwiederholrate von 300 Hertz. Für wen sich der Bildschirm lohnt, verrät der Test.
Preis & Einordnung: Zwischen Budget- und Oberklasse
Der Asus TUF Gaming VG27AQM5A kommt Ende Mai in den Handel und kostet 399 Euro UVP. Seine Haupteigenschaften sind: 27 Zoll, Fast IPS, WQHD, 300 Hertz. Damit ist er mit Ausnahme des KTC H27E6 das einzige Modell mit diesen Eckdaten auf dem Markt. Die KTC-Alternative bietet für knapp 280 Euro fast identische Merkmale, wird aber mit einer höheren Helligkeit sowie besserer Ergonomie beworben und hat einen DisplayPort-Anschluss mehr.
Aktuell gibt es generell kaum 300-Hz-Modelle mit WQHD. Dies übertreffen hauptsächlich die teureren OLED-Optionen (ab ~565 Euro). Mit 240 Hertz stehen jedoch zahlreiche günstigere Alternativen unter 300 Euro zur Auswahl. Wer nach dem VG27AQM5A sucht, sollte ihn nicht mit dem VG27AQ (2023, 165 Hz, 240 Euro) oder dem VG27AQM1A (2024, 260 Hz, 299 Euro) verwechseln.
Design, Ergonomie & Anschlüsse
Anders als die teureren ROG-Monitore von Asus, etwa dem Strix XG27UCS (Test), bleibt das TUF-Modell überwiegend schlicht. Lediglich dezente Designakzente sowie ein TUF-Gaming-Schriftzug hinten entlarven es als Gaming-Bildschirm. Besonders praktisch: Am oberen Ende des Monitorarms gibt es ein Stativgewinde, um beispielsweise ein Ringlicht oder eine Kamera zu befestigen.
Für den Zusammenbau muss der Standfuß mit zwei Daumenschrauben fixiert werden und der Bildschirm wird mit vier Schrauben mit dem Arm verbunden. Alternativ ist die Montage an einer Wandhalterung oder einem anderen Monitorarm gemäß VESA 100 × 100 mm möglich.
Der Gaming-Monitor lässt sich um 20 Grad nach hinten und um fünf Grad nach vorn neigen. Zudem ist Rotieren um 90 Grad (Pivot) sowie seitliches Schwenken um je 20 Grad möglich, doch auf eine Höhenverstellbarkeit hat Asus verzichtet. Anders als viele Konkurrenten weist das Modell aber Stereolautsprecher auf.
USB-C? Jein
Anschlussseitig gibt es zweimal HDMI 2.1 und einmal DisplayPort 1.4. Des Weiteren befinden sich hinten eine Klinkenbuchse und ein Stromanschluss für das im Monitor integrierte Netzteil. Ein USB-C-Anschluss ist zwar vorhanden, lässt sich aber leider nicht nutzen – er dient nur für Service-Zwecke. Für den Preis wäre ein vollwertiger USB-C-Port angemessen gewesen.
Bildqualität: Mehr Hertz gibt es mit 1.440p nicht zu diesem Preis
Das flache Fast-IPS-Panel ist matt und löst mit 2.560 × 1.440 Pixeln auf. Dies entspricht rund 109 Pixeln pro Zoll. Für viele Gamer ist WQHD im 16:9-Format weiterhin der „Sweetspot“, die Balance aus Schärfe und Leistungsanforderung. Um die Bildwiederholrate von 300 Hertz abseits von CS:GO, Overwatch und Valorant auch nur annähernd auszureizen, benötigt ihr dennoch einen sehr leistungsstarken Gaming-PC – sofern ihr euch nicht mit Performance-Tricks wie DLSS 4 oder FSR 4 behelft.
FreeSync Premium Pro wird unterstützt und zu Nvidias G-Sync ist der TUF VG27AQM5A dank Adaptive Sync ebenso kompatibel. Im Ghosting-Test von BlurBusters zeigte sich die voreingestellte Overdrive-Stufe 3 als beste Option. Ab Stufe 4 waren Bildschlieren bei bewegten Objekten geringfügig reduzierter, dafür ließen sich aber leichte Artefakte erkennen – Nutzer sollten selbst ausprobieren, ob ihnen dies auffällt.

Der Gaming-Monitor bietet außerdem ELMB sowie ELMB Sync, um Bewegungsschlieren im Tausch gegen Helligkeit weiter zu reduzieren. Wie der Name schon verrät, erlaubt ELMB Sync während Backlight Strobing eine variable Bildwiederholrate mit Adaptive Sync. Dies erlauben Konkurrenten oftmals nicht, da bleibt die Bildrate fixiert, was beim Spielen nachteilhaft ist. Im Test zeigte sich allerdings, dass ELMB Sync einen Großteil der Monitoreinstellungen sperrt und die Helligkeit zu stark limitiert. Selbst in abgedunkelten Räumen ist das Bild dann subjektiv zu dunkel. Die nachfolgenden Helligkeitsmessungen sprechen für sich:
- ELMB Sync: ~70 Nits
- Adaptive Sync: ~450 Nits (Messbereich mittig links)
- ELMB Stufe 1: ~155 Nits
- ELMB Stufe 2: ~130 Nits
- ELMB Stufe 3: ~105 Nits
- ELMB Stufe 4: ~80 Nits
- ELMB Stufe 5: ~60 Nits
Während ELMB auf Stufe 1 noch ausreichend hell bleibt und die Schlieren gegenüber dem Normalmodus nochmal sichtlich reduziert, machen die höheren ELMB-Stufen sowie ELMB Sync das Bild zunehmend dunkler. Der Unterschied zwischen ELMB Sync und Adaptive Sync war im Direktvergleich bei Doom Eternal leicht merklich. Dennoch empfiehlt sich der Normalbetrieb mit voller Helligkeit und adaptiver Bildrate definitiv. Schließlich ist das Spielerlebnis bei knapp 300 Hertz zweifellos butterweich. Wem die Reaktionszeiten da noch zu langsam sind, sollte ohnehin lieber zu einem OLED-Monitor greifen.
Beachtlich hell und farbgenau in der Praxis
Die Herstellerangabe von 300 Nits
typischer Helligkeit ist zunächst unbeeindruckend, zumal manche Alternativen dieser Preisklasse schon mit 400 Nits werben. Doch unser Testmodell übertraf dies überraschenderweise deutlich. Mit maximal 505 Nits in der Bildmitte und durchschnittlich 479 Nits über neun Messzonen hinweg ist der TUF Gaming VG27AQM5A erstaunlich hell. Im HDR-Modus schaffte er hingegen „nur“ bis zu 400 Nits. Wenn diese Helligkeitswerte der Regelfall sind: gut. Denn 300 Nits wären in dieser Preisklasse schon etwas enttäuschend.
Asus gibt eine 95-prozentige Abdeckung des breiten DCI-P3-Farbraums an, was die Messungen bestätigen. Im User-Modus (Wide Gamut) ergab sich eine gute DCI-P3-Farbgenauigkeit von avg. Delta-E 1,9 mit einem max. Delta-E von 5. Im sRGB-Modus ist die Farbgenauigkeit mit avg. Delta-E 1,3 und max. Delta-E 3,9 sogar noch besser. Hobbymäßiger Bild- und Videobearbeitung mit akkuraten Farben steht somit nichts im Weg. Für die Farbmessungen kam Portrait Displays‘ Calman Calibration Software zum Einsatz.
Bedienung & Stromverbrauch
Die Bedienung erfolgt über einen Fünf-Wege-Joystick und vier darunterliegende Tasten an der Rückseite, was eine intuitive Navigation durch die Monitormenüs (OSD) ermöglicht. Neben diversen Einstellungsmöglichkeiten sind ebenso die üblichen Gaming-Features wie ein Fadenkreuz und ein Schatten-Boost an Bord.
Dem Datenblatt zufolge verbraucht das Modell im Betrieb 33 Watt, was ein normaler Wert für einen Monitor dieser Art ist. Da die angegebene Helligkeit aber deutlich übertroffen wird, fällt auch die Leistungsaufnahme mit maximal 43 Watt höher aus. Bei den Helligkeitsstufen 75, 50 und 25 von 100 benötigte der Bildschirm 36,5, 30 und 24,5 Watt.
Fazit
Der Asus TUF Gaming VG27AQM5A sticht mit 300 Hertz im stark umkämpften Segment der 27 Zoll großen WQHD-Monitore hervor. Neben der hohen Bildwiederholrate punktet er auch mit einer überraschend hohen Helligkeit und guter Farbwiedergabe. ELMB Sync ist eine weitere Besonderheit, jedoch limitiert diese Funktion die Bildhelligkeit zu extrem.
Der effektiv nicht nutzbare USB-C-Port dürfte Desktop-Gamer kaum stören, Notebook-Gamer hingegen durchaus. Zudem wäre es angesichts des Preises schön gewesen, wenn sich der Monitor in der Höhe verstellen ließe. Insgesamt macht das TUF-Modell aber beim wichtigsten Punkt, der Bildqualität beim Spielen, alles richtig.
Zum Startpreis von 399 Euro ist er nicht das günstigste IPS-Modell mit 300 Hertz und WQHD, diese Position hält der KTC H27E6 für rund 280 Euro inne.
Meinung: Persönlich rate ich Interessenten, den Preisverfall abzuwarten und nahe der 300-Euro-Grenze zuzugreifen oder stattdessen ein günstigeres 240-Hz-Modell zu wählen. Der subjektive Unterschied zwischen 240 Hz und 300 Hz fällt bei gleicher Bildschirmtechnologie ohnehin unwesentlich aus. Alternativ könnte sich der Aufpreis zu einem OLED-Modell mit 360 Hertz lohnen.
Tim Metzger
Pro
- wird deutlich heller als angegeben
- gute Farbgenauigkeit
- kaum Bildschlieren dank 300 Hz & ELMB Sync
Contra
- etwas teuer angesichts der Ausstattung
- nicht höhenverstellbar
- USB-C nicht nutzbar
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