Kann der Samsung Galaxy Ring einpacken? Der RingConn Gen 2 soll nicht nur eine deutlich längere Laufzeit bieten, sondern auch direkt zum Start Schlafapnoe
erkennen und deutlich günstiger sein. Doch kann der Smart Ring seine Versprechen halten und im Alltag überzeugen? Wir haben den Test gemacht.Der RingConn Gen 2 kann ab sofort über den Herstellershop für umgerechnet 315 Euro (362 $) bestellt werden. Damit ist der Ring zwar deutlich teurer als noch zur Kickstarter-Kampagne (199 $) und ordnet sich preislich unterhalb vom Samsung Galaxy Ring (Vergleichtest) ein.
RingConn bietet den Gen 2 in neun verschiedenen Größen an. Bevor der Ring geliefert wird, muss jedoch erst die passende Ringgröße mithilfe eines Größen-Kits ausgewählt werden. In meinem Fall fiel die Wahl auf Größe 9. Falls ihr eure Ringgröße schon kennt, könnt ihr sogar direkt das passende Modell bestellen. Verfügbar sind die Größen 6 bis 14, wobei man zwischen den Farben Silber, Gold und Mattschwarz auswählen kann.
Design: Ultradünn, ultraleicht
Mit einer Dicke von gerade einmal 2 Millimetern löst der RingConn Gen 2 den UltraHuman Ring Air als dünnsten Smart Ring ab. Dadurch gefällt mir der Ring deutlich besser als der eher klobige Amazfit Helio Ring (Test). Zudem ist er mit nur 2 Gramm ebenfalls besonders leicht, wodurch er beim Tragen kaum auffällt.

Laut Hersteller wird der Ring aus Titan gefertigt, ist nach IP67
staub- und wasserbeständig und soll bis 10 ATM wasserdicht sein. Somit kann man mit dem Gen 2 problemlos die Hände waschen, duschen oder auch schwimmen. Zumindest die mattschwarze Version scheint außerdem nicht allzu anfällig für Kratzer zu sein – im Zweifelsfall bietet das Unternehmen aber einen optionalen Ringschutz an.
So trägst du den Ring richtig!
Natürlich muss der RingConn Gen 2 wie andere Smart Ringe in einer bestimmten Position getragen werden, um richtig zu funktionieren. Im Inneren des Rings befindet sich eine Flachstelle, die zur Innenseite (zur Handfläche) zeigen muss. Des Weiteren sollte der Ring am Zeigefinger getragen werden, da dort die Messungen am genausten sind.
Gesundheitsüberwachung mit tiefgehender Analyse
Trotz des ultrakompakten Designs bietet der Ring alle wichtigen Gesundheitsüberwachungsfunktionen. Explizit werden Herzfrequenz, Herzvariabilität (HRV), Hauttemperatur, SpO2-Wert und Stress gemessen. Dabei waren fast alle Messungen mit denen meiner Smartwatch vergleichbar und ließen sich schnell in der App aufrufen. Es kann jedoch einen Moment dauern, bis die Daten mit dem Smartphone synchronisiert werden. Auf Wunsch lassen sich die Daten sogar in der Google Fit App anzeigen.
Schlaftracking mit kleinen Fehlern
Natürlich analysiert der Ring ebenfalls die Qualität eures Schlafes und greift hierfür auf verschiedene Schlafwertfaktoren zurück. Hierzu zählen Schlafdauer, Schlafziel-Abweichung, Wachzeitverhältnis, Schlafstabilität, Herzfrequenz, HRV im Schlaf und die Hauttemperatur. Hierauf basierend ermittelt die App dann einen Gesamtscore für die Schlafqualität.
Die einzelnen Werte lassen sich dabei genauso wie die verschiedenen Schlafphasen einsehen. Daneben findet ihr Daten zu eurer Zeit im Bett, zur Schlafdauer, zum Schlafzeitverhältnis und zur Atemfrequenz. Insgesamt fällt die Analyse extrem umfangreich aus. Zudem lassen sich Tipps finden, mit denen der eigene Schlaf verbessert werden kann.
Allerdings scheint der Ring ein kleines Problem mit der Erkennung von Wachphasen zu haben. Der RingConn Gen 2 erkennt nämlich deutlich mehr Wachzeiten, als ich tatsächlich hatte. Dadurch wird das Wachzeitverhältnis verfälscht und der Gesamtscore fällt schlechter aus.

RingConn Gen 2 erkennt Schlafapnoe!
Deutlich interessanter als die normale Schlafanalyse ist jedoch die Möglichkeit, Schlafapnoe erkennen zu lassen. Zur Nutzung muss der Ring zu mindestens 30 % aufgeladen sein. Laut RingConn erreicht der Deep-Learning-Algorithmus zur Erkennung in klinischen Studien eine Trefferquote von 90,7 %, was durchaus beeindruckend ist.
Der Hersteller strebt sogar eine Zertifizierung bei der FDA an – bisher leider ohne Erfolg. Ohnehin kann der Ring keinen ausführlichen Labortest ersetzen, er kann eine tatsächliche Apnoe aber frühzeitig erkennen und warnen. Dabei überwacht die Funktion SpO2 Wert, Herzfrequenz und Atemfrequenz, um unregelmäßige Atemmuster zu erkennen. Morgens lässt sich dann in der App eine detaillierte Analyse mitsamt Warnungen finden.

Sport-Tracking: Die Smartwatch kann nicht ersetzt werden
Wer ein ordentliches Sport-Tracking sucht, sollte weiterhin auf einen Fitnesstracker oder eine Smartwatch setzen. Der RingConn Gen 2 bietet, ähnlich wie der Amazfit Helio Ring, einen eher beschränkten Sport-Modus. Der Modus muss manuell in der App gestartet werden und kann Laufen im Freien und Innenräumen, Radfahren und Wandern tracken. Nachdem das Workout beendet wurde, lassen sich in der App Daten zur Zeit, Distanz, zu den verbrauchten Kalorien und zum Herzfrequenzverlauf finden.
Abgesehen davon trackt der Ring im Alltag die Schrittzahl, verbrauchte Kalorien, die Stehzeit (Stunden, in denen man länger als eine Minute steht) und das Aktivitätsintensitätsverhältnis. Letztere gibt einen Überblick darüber, wie aktiv oder inaktiv man über den Tag verteilt ist.
Mir ist während der Nutzung nur aufgefallen, dass der Ring die Schrittzahl etwas „großzügig“ misst. Heißt: Der Ring erkennt deutlich mehr Schritte als meine Amazfit Balance (Test). Am 21. September soll ich etwa laut meiner Smartwatch 23.811 Schritte gegangen sein, während der Ring 25.489 Schritte erkannt haben möchte. Im Schnitt trackt der Ring rund 8 % mehr Schritte als meine Uhr.

Absoluter Dauerläufer: Akku mit 11 Tagen Laufzeit
Besonders an der Akkulaufzeit merkt man, dass es sich beim RingConn Gen 2 schon um die zweite Smart Ring Generation des Herstellers handelt. RingConn gibt die Laufzeit offiziell mit bis zu 12 Tagen an, womit man den Helio Ring, Galaxy Ring und den Oura Ring locker schlägt. Tatsächlich konnte ich den Ring mit einer Akkuladung rund 11 Tage nutzen, was ein absoluter Bestwert in diesem Bereich ist.
Schickes Lade-Etui mit Magnethalterung
Sobald der Ring leer ist, kann er über das schicke Ladeetui aus Aluminium geladen werden. Das Case verfügt dabei über einen eigenen Akku mit 500 mAh, was vor allem auf Reisen super praktisch ist. Eine Ladung soll dabei ausreichen, um den Ring über 150 Tage mit Energie zu versorgen.
Ein kompletter Ladevorgang dauert ca. 90 Minuten, wobei die Station beim Laden nicht merklich warm wird. Insgesamt wirkt das zu klappbare Ladecase sehr hochwertig und verleiht dem Ring ein gewisses Premium-Feeling. Mein persönliches Highlight ist jedoch die Magnethalterung, dank welcher der Ring fest auf seiner Ladeposition sitzt.
Fazit
Mit dem RingConn Gen 2 bietet der Hersteller einen starken Smart Ring an, der vor allem in Sachen Akkulaufzeit glänzen kann. Mit 11 Tagen Durchhaltevermögen stellt er die komplette Konkurrenz in den Schatten und erweist sich als wahrer Dauerläufer. Dazu kommt das schicke und leichte Design, ein weitestgehend zuverlässiges Gesundheitstracking und natürlich die Schlafapnoe-Erkennung. Vor allem letztere dürfte für den Ring sprechen, da bisher kaum ein anderer Smart Ring dieses Feature beherrscht. Der Samsung Galaxy Ring soll Schlafapnoe zwar bald erkennen, das hierfür notwendige Update lässt allerdings auf sich warten.
Einzig die Schrittzahl- und Wachphasen-Erkennung könnte etwas genauer sein. Auch der Sportmodus ist eher beschränkt – hier bieten Smart Ringe aber allgemein nur grundlegende Funktionen. Wer aktiv seine Workouts tracken und analysieren möchte, muss weiterhin zum Fitnesstracker oder zur Smartwatch greifen.
Mit einem Preis von aktuell knapp 315 Euro ordnet sich der RingConn Gen 2 im preislichen Mittelfeld ein. Dabei ist er etwas günstiger als der Galaxy Ring und bietet zugleich ein (aktuell) besseres Feature-Set. Wer also nach einem schicken Smart Ring mit langer Laufzeit und Schlafapnoe-Erkennung sucht, kann hier definitiv zugreifen. Daneben dürfte der Ring ebenfalls für Personen interessant sein, denen eine Smartwatch beim Schlafen oder im Alltag zu klobig ist.
Pro
- sehr lange Akkulaufzeit
- kompaktes Design
- hoher Tragekomfort
- geringes Gewicht
- Schlafapnoe-Erkennung
- schickes Lade-Etui
- IP68-Rating
- Gesundheitsüberwachung mit detaillierter Analyse
Contra
- eingeschränktes Sport-Tracking
- Genauigkeit der Wachphasen- und Schrittzahl-Erkennung
Mit * oder markierte Links sind „Affiliate-Links“. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Kommentieren, Austauschen und Fragen...
Schreibe einen eigenen Kommentar