Kurz-Test: De’Longhi Maestosa Kaffeevollautomat mit App-Steuerung

Wie smart ist die 2.500 Euro teure Kaffeemaschine?
DeLonghi-Maestosa-Getränkeauswahl
Die Digitalisierung findet ihre Wege heute in Bereiche unseres Lebens, die wir früher nicht für möglich (oder nötig) gehalten hätten. Heute wollen wir uns den De’Longhi Maestosa Kaffeevollautomaten ansehen, der mit Touchdisplay und App-Steuerung kaum noch etwas mit dem guten alten Kaffeeautomaten gemein zu haben scheint.

Übersicht

Nein, ihr seid hier nicht bei Allround-Haushaltsgeräte.com gelandet. Insofern behandeln wir in diesem Kurz-Test zur De’Longhi Maestosa nicht den Mahlvorgang oder gar die Eigenschaften des fertigen Kaffees – obwohl wir diese natürlich ebenfalls unter hochwissenschaftlichen Bedingungen ausführlich „getestet“ haben.

Vielmehr betrachten wir den Automaten unter den Gesichtspunkten eines Smart Home Gerätes. So haben wir in der Vergangenheit bereits mehr oder weniger intelligente Haushaltsgeräte wie den Xiaomi Smart Kettle oder den Türöffner Nuki Opener getestet.

Design & Verarbeitung – Der Premium-Kaffeespender schlechthin

Wer knapp 2.500 Euro für einen Kaffeevollautomaten hinblättert, darf auch ein bisschen mehr erwarten. In Sachen Optik und Verarbeitungsqualität wird die Maestosa ihrem Namen gerecht: Der große Korpus ist aus Edelstahl gefertigt, die Front wird fast gänzlich von einer schwarzen, sehr edel wirkenden Glasfläche bedeckt. Deren oberes Drittel beherbergt das 5 Zoll große TFT-Farbdisplay mit Touch-Funktion und lässt sich ausklappen.

Auch funktionell lässt das Design keine Wünsche offen, so sind Abdeckungen wie jene der Bohnenbehälter mit dichten Gummirändern versehen, damit das Aroma erhalten bleibt. Wassertank, Abtropfschale und Brüheinheit lassen sich herausnehmen und reinigen. Zudem ist die – ebenfalls edelstahlummantelte – Thermo-Milchkaraffe abnehmbar und kann bei Bedarf in den Kühlschrank gestellt werden.

Denn das interne Heizsystem erwärmt jeweils nur die Menge Milch, die benötigt wird, nicht den gesamten Karaffeninhalt. Die Milchkaraffe ist darüber hinaus mit einem hochwertigen, schwenkbaren Spender versehen, der parallel zur primären Ausgabevorrichtung ausgeklappt werden und bis zu zwei Tassen gleichzeitig befüllen kann.

De’Longhi brennt ein Funktions-Feuerwerk ab

Das Herzstück der De’Longhi Maestosa ist das elektronisch gesteuerte Mahlwerk, welches eine Anpassung des Mahlgrades über das Display ermöglicht. Außerdem sind Temperatur, Schaum und Menge einstellbar – pro Getränk und auf Wunsch dauerhaft für das gewählte Profil. Auch Tee oder Kakao können zubereitet werden, wobei für cremige Getränke wie Trinkschokolade oder Eiskaffee die separate Mix-Karaffe angeschlossen wird.

Bei einem solch wuchtigen Kaffeezubereiter ist es wenig verwunderlich, dass an der Oberseite nicht einer, sondern zwei separate Bohnenbehälter vorhanden sind. Ein elektronischer Bohnensensor informiert über den knappen Füllstand, um den morgendlichen Frust über das helle Surren eines leeren Mahlwerks, gefolgt von einer Tasse heißem Wasser mit Kaffeearoma zu verhindern.

DeLonghi-Maestosa-KomponentenRund um das Gerät befinden sich befüll- und austauschbare Komponenten – über zu wenig Funktionsumfang können wir uns nicht beklagen (Bild: De’Longhi)

Auch ein Pulverfach ist vorhanden, welches bei einem Kaffeevollautomaten üblicherweise eher selten Verwendung findet. Allerdings können wir so beispielsweise weniger Koffein-verträglichen Gästen einen leckeren Lupinenkaffee aufgießen, ohne die alte Filterkaffeemaschine aus dem Abstellraum hervorzukramen. Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren auch die Milch- und Wasserklappen an den entsprechenden Tanks. Über diese kann auch während der Zubereitung schnell Milch oder Wasser hinzugegeben werden

Smart-Funktionen

Kommen wir nun zum „smarten“ Aspekt des Kaffeevollautomaten. Egal, ob man es belächeln oder als Fortschritt bezeichnen mag: Der Spruch „Es gibt für alles eine App“ scheint sich einmal mehr zu bewahrheiten. Mit der De’Longhi App „Coffee Link“ verbinden wir die Kaffeemaschine mit dem Smartphone, welches nun als Steuereinheit dient und den Umfang der direkt am Gerät verfügbaren Funktionen deutlich erweitert.

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Die Verbindung erfolgt via Bluetooth und braucht teilweise mehrere Anläufe. Mal bricht die Verbindung wieder ab und mal mag das Pairing gar nicht erst funktionieren. Steht die Kaffeemaschine gar in einem anderen Raum, können wir die Fernsteuerung ohnehin vergessen, da das Signal nicht durch Wände hindurch bestehen bleibt.

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Letzten Endes kommen wir ohnehin nicht darum herum, selbst zur Maschine zu gehen, eine Tasse unter die Ausgabevorrichtung zu stellen und im Zweifelsfall Bohnen nachzufüllen. Unterm Strich sind die App-Funktionen also eher für die Profilverwaltung und Rezept-Anpassungen interessant, den Rest erledigen wir auf die gute alte, analoge Art.

Fazit

Was die Kaffeezubereitung angeht, so gehört die De’Longhi Maestosa wohl zum Besten, was sich Koffeinjunkies in die Küche stellen können. Für den gehobenen Preis von 2.500 Euro darf man allerdings über den perfekten Kaffee hinaus noch höhere Ansprüche an den sonstigen Funktionsumfang stellen. Das Zusammenspiel aus elektronisch steuerbarem Mahlwerk, diversen austauschbaren Komponenten für eine riesige Getränkeauswahl und Komfortfunktionen wie den Nachfüllklappen stellt diesen Anspruch auf voller Linie zufrieden.

Von technischer Seite stellt sich das farbige Touch-Display als maximal praktisch heraus und reagiert sofort und präzise auf unsere Eingaben. Mehrere Profile mit einzeln gespeicherten Präferenzen sind besonders für Büros oder WGs sinnvoll. Die App ist zum Erstellen und Verwalten dieser Profile recht hilfreich, kommt darüber hinaus allerdings kaum zum Einsatz. Wenn wir uns zur Verbindung schon vor die Maschine stellen müssen und eine Tasse unter die Vorrichtung stellen, ist es weniger sinnig, den Kaffee anschließend über das Smartphone in Auftrag zu geben.

Alles in allem handelt es sich hierbei also um einen phänomenalen und funktionsreichen Kaffeevollautomaten, der jedoch auch ohne App-Spielereien den nahezu gleichen Funktionsumfang bietet und für Smart-Home-Enthusiasten nicht interessanter wird.

Gadgets
Allround-PC.com Award
11/2019
De’Longhi Maestosa
Empfehlung

Pro

  • zwei Bohnenbehälter
  • Thermo-Milchkaraffe
  • Nachfüllklappen
  • vielfältige Getränkeauswahl
  • Profile mit Präferenzen speicherbar

Contra

  • Preis
  • App mehr Gimmick als großer Nutzen

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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