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Philips Hue Play Gradient Lightstrip: Einrichtung und Test

Ambilight-Alternative ausprobiert
Mit dem Philips Hue Play Gradient Lightstrip bietet Signify seit kurzer Zeit einen speziell für Fernseher konzipierten LED-Streifen an. Damit lässt sich eine Ambilight-Beleuchtung quasi auch für Fernseher nachrüsten, die nicht von Philips stammen. Wir haben den neuen Lightstrip getestet und verraten euch, wie ihr diesen einrichtet.

Einleitung

Seit dem 6. Oktober ist der Philips Hue Play Gradient Lightstrip hierzulande in drei Ausführungen erhältlich. Für die mittlerweile gängigen TV-Größen 55, 65 und 75 Zoll bietet Signify entsprechend große Varianten an. Der kürzeste Lightstrip kostet 179,99 Euro, der mittlere 199,99 Euro und der größte 229,99 Euro. Ohne Zubehör ist er aber nicht mehr als ein funktionsloser Silikonschlauch, denn der Hersteller setzt für den Betrieb noch eine Hue Bridge (circa 45 Euro) und eine Hue Play HDMI Sync Box (circa 250 Euro) voraus.

Theoretisch lässt sich der LED-Streifen auch ohne die TV-Box betreiben, aber dann lässt er sich nur wie ein Lightstrip Plus nutzen. Insgesamt kommen Neueinsteiger also auf Anschaffungskosten von rund 500 Euro. Das Ganze setzt zusätzlich eine externe Bildquelle voraus. Dabei kann es sich etwa um eine Spielekonsole, einen TV-Stick oder ähnliches handeln. Nutzt ihr also nur die Smart-TV-Funktionen und den internen Tuner eures Fernsehers, funktioniert der Gradient Lightstrip nicht, weil er die Bildinformationen der Hue-HDMI-Box (Test) benötigt. Bei Philips-Fernsehern ist die Ambilight-Funktion hingegen direkt integriert und erkennt daher alles, was auf dem Bildschirm angezeigt wird.

Philips Hue Play HDMI Sync Box

Für einen näheren Preisvergleich haben wir zudem nach einem regulären 4K-Fernseher und einem 4K-Fernseher von Philips mit Ambilight gesucht, die abseits der Beleuchtung in etwa die gleiche Ausstattung bieten. Ein Einsteigermodell mit 55 Zoll ohne Beleuchtung ist ab circa 300 bis 350 Euro erhältlich, während ein äquivalentes Ambilight-Modell rund 500 Euro kostet. Beim TV-Kauf beträgt der Aufpreis für Ambilight also etwa 150 bis 200 Euro.

Gradient Lightstrip schrittweise einrichten

Öffnet die App Hue Sync und schließt den Lightstrip unmontiert erstmal an den Steuerkasten an. Das Stromkabel des Steuerkastens müsst ihr dann mit dem Netzteil verbinden. Innerhalb weniger Sekunden sollte die App den Gradient Lightstrip erkennen und den Einrichtungsprozess starten. Für diesen Vorgang empfiehlt die App zwei Personen, es funktioniert aus unserer Erfahrung aber auch recht gut alleine. Ihr könnt nach dem Bestätigen der Einrichtung das Stromkabel und den Steuerkasten wieder trennen.

Anschließend dreht ihr den Fernseher am besten um, damit die Montage leichter vonstattengeht. Reinigt außerdem die Rückseite vor den nächsten Schritten mit einem feuchten Tuch, damit eventuell vorhandener Staub nicht die Klebehalterungen beeinträchtigt. Entscheidet euch hinterher, wo ihr die Halterungen platzieren möchtet. Die App empfiehlt, den Lightstrip etwa fünf bis zehn Zentimeter vom Rand zu platzieren, sofern der Fernseher so groß wie der Lightstrip ist (also je nach Variante 55, 65 oder 75 Zoll). Wenn der Fernseher etwas größer ausfällt, solltet ihr die Halterungen mehr in Richtung Mitte der TV-Rückseite festkleben.

Danach gilt es die Halterungen mit den Pfeilen nach außen festzukleben, zuerst die mittlere, dann die äußeren und die unteren. Beginnend mit der Mitte könnt ihr dann den Lightstrip in die Halterungen legen. Am Lightstrip befindet sich zur Orientierung ein Pfeil, der die genaue Mitte anzeigt. Im letzten Schritt muss noch der Stromkasten im unteren rechten Bereich an der TV-Rückseite festgeklebt und wieder mit dem Lightstrip und Netzteil verbunden werden. Die Montage ist dann abgeschlossen und in der App müsst ihr den Gradient Lightsrip nur noch einem Entertainment-Bereich zuweisen. Zusammengefasst geht die Montage beziehungsweise Einrichtung schnell und selbsterklärend innerhalb weniger Minuten vonstatten.

Unsere Eindrücke zum Gradient Lightstrip

Der Gradient Lightstrip hat gegenüber dem regulären Lightstrip Plus etwa die dreifache Anzahl an LEDs und einen Diffusor. Er ist aus gummierten Silikon gefertigt und unser Testexemplar war vor allem am Ende mit dem Stromanschluss unsauber verarbeitet. Sichtbare Klebereste zwischen LED-Streifen und Stromanschluss und ein besonders empfindliches Kabel, das beim Verbinden schon fast abbricht, sind zu diesem Preis nicht wirklich angemessen.

Ein gewisser Mindestabstand ist vorausgesetzt, damit sich der Lichteffekt vollkommen entfalten kann. Für einen direkt an der Wand montierten Fernseher eignet sich der Lightstrip also nicht wirklich. Die LEDs sind in sieben verschiedene Leuchtzonen aufgeteilt – der Lightstrip Plus kann hingegen immer nur eine Farbe gleichzeitig darstellen. Drei Zonen befinden sich oben und an der linken sowie rechten Seite sind jeweils zwei weitere vorhanden.

Sieben Lichtzonen für drei Seiten sind ausreichend, aber die meisten Ambilight-Fernseher bieten noch mehr Unterteilungen, was für bessere Farbübergänge beziehungsweise einen noch immersiveren Effekt sorgt. Wir haben nur die 55-Zoll-Variante getestet, doch gerade bei den größeren Varianten wären zusätzliche Lichtzonen sicherlich besser und auch möglich gewesen.

Die maximale Helligkeit gibt Signify mit 1.100 Lumen bei 4.000 Kelvin (neutrales Weiß) an. In dunklen Räumen ist dies mehr als ausreichend, aber sofern noch Tageslicht vorhanden ist (beispielsweise durch ein freies Fenster), nimmt der Beleuchtungseffekt sichtbar ab. Die Helligkeitsangabe des Herstellers können wir bestätigen. Zum Teil haben wir sogar noch etwas höhere Werte direkt an den LEDs gemessen. Durchschnittlich rangiert die Helligkeit im Betrieb zwischen etwa 650 und 900 Nits mit Spitzen über 1.050 Nits. Die Lebensdauer gibt der Hersteller übrigens mit bis zu 25.000 Stunden an.

Der Lightstrip lässt sich entweder an das Netzteil der HDMI-Box oder an das mitgelieferte Netzteil anschließen – beide haben eine Ausgangsleistung von maximal 20 Watt. Im Test verbrauchte der Lightstrip einzeln am eigenen Netzteil durchschnittlich zwischen zehn und 13 Watt und kam auf 15 Watt in der Spitze. Mitsamt der Sync Box am HDMI-Netzteil betrug der Gesamtverbrauch zwischen 16 und 19,6 Watt. Die 55-Zoll-Variante bringt das Netzteil der HDMI-Box also fast ans Limit, weshalb bei den größeren Varianten mit leichten Helligkeitseinbußen zu rechnen ist.

Anzumerken ist außerdem, dass die Farben mit leichter Verzögerung und teilweise abweichend vom Bildinhalt angezeigt werden. Ersteres fällt in der Regel nicht auf, Letzteres bei Filmen aber schon. Die Beleuchtung hat vorwiegend Schwierigkeiten mit blassen Farben. So interpretiert der Lightstrip oder die Sync Box etwa ein gräuliches Blau eher als helles Türkis und einen Beigeton als Warmweiß oder Orange. Besonders bei dunklen Szenen fällt auf, dass der Lightstrip nur Farben in den Randbereichen des Bildes wiedergibt.

Fazit

Insgesamt ist der Philips Hue Play Gradient Lightstrip eine gute Ambilight-Alternative, auf die Hue-Fans schon lange gewartet haben. Signify richtet das Produkt aber an eine schmale Zielgruppe, da die Anschaffungskosten extrem hoch sind. Die Montage sowie die Einrichtung gehen schnell vonstatten und Nutzer profitieren aufgrund der verschiedenen Lichtzonen von einem immersiven Entertainment-Effekt. Durch zusätzliche Hue-Produkte im gleichen Raum lässt sich das Erlebnis aber noch verstärken.

Makellos ist der Gradient Lightstrip aber keineswegs. Abseits der hohen Kosten kommt er nicht ganz an die Finesse von echtem Ambilight heran. Die zwanghafte Voraussetzung eines externen Bildsignals limitiert die Einsatzmöglichkeiten und die Farberkennung ist nicht immer einwandfrei.

Pro

  • gute Ambilight-Alternative
  • einfache Montage & Einrichtung
  • mehrere Lichtzonen

Contra

  • hohe Gesamtkosten, da Bridge und HDMI-Box vorausgesetzt
  • Farben werden nur am Bildschirmrand erkannt
  • benötigt ein externes Bildsignal
  • Verarbeitungsqualität

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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