Test: Kingston SSDNow V+200 120 GB

>Auch auf dem Solid State Drive Markt nimmt die Fülle an Produkten immer weiter zu, sodass Nutzer auch hier bereits die Qual der Wahl haben, welches Laufwerk in den eigenen Computer passt. Mit der neuen SSDNow V+200 hat Kingston eine SSD des mittleren Preissegments mit schnellem SandForce Chipsatz im Angebot. Wir haben sie getestet.

Überblick

Die SSDNow V+200 Serie von Kingston ist mit einem SandForce SF-2281 Controller ausgestattet, wie er in vielen der aktuellen Laufwerke, beispielsweise Intels neuer SSD 520 Series, zum Einsatz kommt. Gepaart mit asynchronem MLC-NAND soll das Laufwerk den Balanceakt zwischen Leistungsfähigkeit und einem attraktiven Preis meistern. Wie alle modernen Massenspeicher ist auch Kingstons SSDNow V+200 Serie mit einer schnellen SATA 6 Gbit/s-Schnittstelle sowie TRIM-Unterstützung ausgestattet.

Modellvarianten

Die Serie umfasst insgesamt fünf SSDs mit Kapazitäten von 60GB, 90GB, 120GB, 240GB und 480GB. Auf alle Modelle gewährt man eine drei Jahre lange Garantie, die ebenfalls den bekannten 24/7-Kundenservice von Kingston beinhaltet. Angeboten wird die SSDNow V+200 Serie dabei als Einzellaufwerk oder in Verbindung mit einem Upgradekit, das zusätzliche Komponenten für den leichten Umstieg von einer HDD auf eine SSD enthält. Unser Testsample hat eine Kapazität von 120 GB und kommt als Upgrade-Version.

Lieferumfang

Spezifikationen

Speicherkapazität nominell  120 GB
Schnittstelle  S-ATA 6 Gbit/s
Zellentyp  Asynchroner MLC-NAND
Controller  SandForce SF-2281
Cache  N/A
Preis  ~ 167 € bei Amazon.de
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)  Lesen 535 MB/s – Schreiben 480 MB/s
Abweichungen zum gemessenen ATTO-Ergebnis (8 MB Block)  +5,59 % (549,07 MB/s) | +1,68 % (406,07 MB/s)
Radom 4K Lesen / Schreiben  –          / 55.000 IOPS
Formfaktor  2,5 Zoll
Abmessungen  69,85 x 100 x 9,5mm
Gewicht  115 Gramm
Modellnummer  SVP200S3B/120G
TRIM-Befehl  Ja

  IMG_9323IMG_9321

Leistungstest

Hauptteil dieses Berichts ist natürlich der Leistungstest. Dazu wurden verschiedene Benchmarks durchgeführt, die das Leistungsverhalten der Solid State Disk in den verschiedensten Situationen aufzeigen. Getestet wurden dabei Lese- und Schreibraten sowie die Zugriffszeiten unter bestimmten Bedingungen. Praxisbezogene Benchmarks geben Aufschluss über das Leistungsverhalten unter alltäglichen Bedingungen, während die synthetischen Benchmarks das theoretische Maximum aus den SSDs herauskitzeln.

Testsystem

Anmerkung Als Vergleichslaufwerke wurden drei akruelle Solid State Disks der Hersteller A-DATA, Mach Xtreme Technology sowie Crucial aufgeführt, die ebenfalls eine Kapazität von 120 bzw. 128 GB aufweisen. Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

Synthetische Benchmarks

Den ersten Abschnitt unsere Leistungstest wird von den synthetischen Benchmark-Programmen abgedeckt. Dieser Art von Test bringt die Solid State Disk an ihre theoretischen Leistungsgrenzen. Im Alltag findet man derartige Lastsituation aber eher seltener vor. Trotz allem lassen synthetische Benchmarks einen sehr schönen Vergleich zu, da jeder Benchmark-Durchlauf gleich aufgebaut ist.

A.S. SSD Benchmark

Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

ATTO Disk Benchmark

Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 4KB und 8MB großen Blöcke dargestellt. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendete komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.

HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.

Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die real Test. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 7 Professional x64 SP1 lief.

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 7, Itunes sowie der Adobe Reader.

Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Test wurde überprüft wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastische Beispiele haben wir uns das Entpacken eines ISO-Images mit WinRar, einen vollständigen Systemscan mit Avira AntiVir Premium sowie das gleichzeitige Öffnen der Programme Windows Media Player, Firefox, Itunes, PCMark 7 und Acrobat Reader herausgesucht. Zudem erfolgte die Messung der Dauer des Systemsstarts.

Fazit

Wie man es von Kingston gewohnt ist, kommt auch die SSDNow V+200 in einem hochwertig verarbeitetem Aluminiumgehäuse beim Käufern an. Auch in Sachen Lieferumfang macht man bei dem Upgradekit alles richtig und legt neben den entsprechende Kabeln und dem benötigte Montagematerial sogar ein externe USB-Case samt Cloningsoftware drauf.

In Sachen Leistung reiht sich die V+ 200 in das gute Mittelfeld der von uns getesteten Laufwerke ein. Man erkennt hier sehr schön die Unterschied zwischen SandForce-Laufwerken mit synchronem NAND und den Vertretern der asynchronen MLC-Ansteuerung, wozu sich die Kingston SSD zählt. Während die sequenziellen Transferraten der V+ 200 deutlich unter den Werten der anderen drei Laufwerke liegen, kann das Laufwerk im Bereich der zufälligen Zugriffe auf kleine Blockgrößen durchaus punkten und schwimmt weit vorne mit. Das selbe Bild bestätigt sich in den realen Benchmarks mit Anwendungen des alltäglichen Lebens, bei denen das Kingston Produkt ebenfalls solide Leistungen an den Tag legt.

Zum Zeitpunkt des Tests sah die Preisgestaltung der vier hier getesteten Solid State Drives folgendermaßen aus:

Modell

Preis

Verhältnis

A-DATA S511 Series 120 GB

145 €

1,132 €/GB

Curcial m4 128 GB

136 €

1,062 €/GB

Kingston SSDNow V+ 200 120 GB

139 €

1,085 €/GB

Mach Xtreme DS Turbo SSD 120 GB

160 €

1,25 €/GB

Wobei wir von den Preisen der jeweiligen Standalone-Variante ausgegangen sind. Das hier getestet Upgradekit kostet hingegen derzeit etwa 155 € und ist für alle Umsteiger somit eine lohnende Investition. Mit einem Blick auf die Leistung bieten andere Laufwerke aktuell ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Trotz allem ist die neue Kingston SSD keines Wegs schlecht aufgestellt.

Mit * markierte Links sind Affiliate-Links. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.

Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

^