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Test: Toshiba SSD Q Series Pro 256 GB

Mit der erst kürzlich von uns getesteten HG5d Series SSD hat Toshiba ein mehr als ordentliches Debüt im Endkundenmarkt hingelegt. Nun folgt mit der Q Series die nächste Modellreihe, die sich explizit an den Endkonsumenten richtet. Wir haben uns die neue Toshiba SSD Q Series Pro mit einer Kapazität von 256 GB näher für euch angeschaut.

Überblick

Mit der SSD Q Series Pro bringt Toshiba sein neustes Endkunden-Laufwerk auf den Markt. Die SSD kommt, wie auch schon die HG5d Serie, in einem flachen 7-mm Gehäuse daher. Für Anwender mit Bedarf nach einem 9,5-mm-Laufwerk wurde dem Lieferumfang ein entsprechender Spacer beigelegt. Designtechnisch ist die Q Series Pro mehr als dezent gehalten. Das mit Industriecharme anmutende, silberne Aluminiumgehäuse wirkt allerdings äußerst wertig und hält lediglich durch den weiß-blauen Aufkleber auf der Vorderseite ein wenig Abwechslung für‘s Auge bereit. Im Großen und Ganzen ein klarer Fall von „Design follows functions“, was aber gerade bei intern verbauter Hardware in unseren Augen vollkommen in Ordnung geht. Verfügbar ist das Laufwerk als 128, 256 und 512-GB-Version.

Toshiba Q Series Pro SSD VerpackungTechnik

Wie immer ist bei Solid State Drives das Innere natürlich wesentlich spannender als das Äußere. Das gilt gleich doppelt für Laufwerke, wie die neue Toshiba Q-Serie, zu denen es zum Zeitpunkt des Tests noch fast keine Informationen gibt.

Ausgestatte mit einer zum guten Standard gehörenden SATA 6 GBit/s-Schnittstelle, kann unser Testmodell mit einer Kapazität von 256 GB aufwarten. Nach dem Öffnen des Gehäuses offenbart sich einem die in blau gehaltene Platine, die das Aluminiumgehäuse gut ausfüllt. Alle NAND-Chips sowie der Controller sind mit Wärmeleitpads bestückt, um die Wärme direkt an das Gehäuse abgeben zu können.

Toshiba SSD Q-Series 256 GB RückseiteAls Chipsatz kommt ein Toshiba TC358790XBG Controller zum Einsatz, bei dem wir davon ausgehen, dass es sich um einen umgelabelten Marvell Chipsatz handelt. Am wahrscheinlichsten ist hier die Verwendung einer angepassten Version des aktuellen Marvell 88SS9187 Chips. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass kein dedizierter DRAM-Puffer auf der Platine verbaut ist, wie er sich typischerweise in Marvell-basieren SSDs findet. Entweder hat Toshiba seine Firmware entsprechend optimiert oder der DRAM-Cache wurde bereits in den Controller integriert. Hier können wir nur mutmaßen.

Als Speicherzellen kommt MLC-NAND direkt von Toshiba zum Einsatz. Dabei handelt es sich um den in 19 nm gefertigten MLC Toggle 2.0 NAND, der Toshibas Highperformance-Serie (TH58TEG8CDJBASC) zugeschrieben werden kann. Die 256-GB-Version der SSD Q Series Pro verfügt über 8 einzelne dieser NAND-Bausteine.

 

Spezifikationen

Speicherkapazität nominell

256 GB

Schnittstelle

S-ATA 6 Gbit/s

Zellentyp

19nm MLC Toggle 2.0 NAND von Toshiba

Controller

Toshiba TC358790XBG (wahrscheinlich Marvell 88SS9187)

Cache

n.v.

Preis

Ab 147 € (18.12.2013)

Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)

Lesen 554 MB/s – Schreiben 512 MB/s 

Abweichungen zum gemessenen

ATTO-Ergebnis (8 MB Block)

-0,6 % (550,7 MB/s) | +0,34 % (513.75 MB/s)

Radom 4K Lesen / Schreiben

90.000 / 35.000

Formfaktor

2,5 Zoll

Abmessungen

100 x 69,85 x 7 mm

Gewicht

k.A.

Modellnummer

HDTS325EZSTA

TRIM-Befehl

Ja

Garantie

2 Jahre

 

Lieferumfang

Leistungstest

Hauptbestandteil unseres Artikels über die neue Toshiba SSD Q Series Pro 256 GB soll natürlich der Leistungstest sein. Dazu haben wir das Laufwerk mit der Konkurrenz von Samsung verglichen, genauer gesagt der SSD 840 EVO Serie. Zusätzlich haben wir auch die Ergebnisse der 512 GB großen HG5d integriert. Zur Überprüfung der Leistung wurden verschiedene synthetische Benchmarks zur Ermittlung der maximalen Leistung genutzt sowie praxisnahe Tests eingesetzt, um die Performance im Alltag bewerten zu können.

Testsystem

*Mit anderer Testystemkonfiguration getestet.

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

Synthetische Benchmarks

Den ersten Abschnitt unseres Leistungstests wird von den synthetischen Benchmark-Programmen abgedeckt. Dieser Art von Test bringt die Solid State Disk an ihre theoretischen Leistungsgrenzen. Im Alltag findet man derartige Lastsituation aber eher seltener vor. Trotz allem lassen synthetische Benchmarks einen sehr schönen Vergleich zu, da jeder Benchmark-Durchlauf gleich aufgebaut ist.

A.S. SSD Benchmark

Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.


ATTO Disk Benchmark

Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 4KB und 8MB großen Blöcke dargestellt. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendete komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.



HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.




Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die real Test. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 7 Professional x64 SP1 lief.

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 7, Itunes sowie der Adobe Reader.


Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Test wurde überprüft wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastische Beispiele haben wir uns das Entpacken eines ISO-Images mit WinRar, einen vollständigen Systemscan mit Avira AntiVir Premium sowie das gleichzeitige Öffnen der Programme Windows Media Player, Firefox, iTunes, PCMark 7 und Acrobat Reader herausgesucht. Zudem erfolgte die Messung der Dauer des Systemsstarts.


Fazit

Beginnen wir bei der wirklich guten Verarbeitung der nur 7 mm hohen SSD. Hier merkt man, dass Toshiba gewöhnt ist für professionelle Anwender zu fertigen und dieses Knowhow auch im Endkundensegment einfließen lässt. Das man auf ein möglichst ansprechendes Design verzichtet ist in unseren Augen nebensächlich – schließlich war Schönheit bei Festplatten in der Vergangenheit auch kein Bewertungskriterium.

Kommen wir aber zum wesentlichen: Den Ergebnissen des Leistungstests. Durch den Wechsel unserer Benchmarkplattform auf die vierte Generation der Core i Prozessoren von Intel haben wir zu Gunsten besserer Systemleistung einen Großteil unserer Vergleichsdatenbank aufgegeben. Damit ihr trotzdem einen Vergleich zu einem aktuellen Konkurrenten habt, stand die Samsung SSD 840 EVO mit 250 GB ihren Mann und trat gegen die neue Toshiba Q Series Pro an.

Begonnen mit den sequentiellen Übertragungsraten, spielen beide getesteten Laufwerke im A.S. SSD Benchmark in derselben Liga. Nur minimalste Unterschiede sind hier feststellbar. HD Tune Pro vermittelt hier ein detaillierteres Bild. Während sich die Toshiba Q Series Pro bei sequenziellen Lesevorgängen der Samsung SSD 840 EVO geschlagen geben muss, dreht sich das Blatt bei sequenziellen Schreibzugriffen um. Hier führt die Toshiba SSD.

Bei den zufälligen Zugriffen auf definierte Blockgrößen kann der Kandidat aus dem Hause Toshiba vor allem mit höheren Schreib- und Leseraten im 4K-Bereich aufwarten. Bei größeren Blöcken geben sich die Laufwerke beim Lesen nichts, Samsungs SSD 840 EVO scheint hier aber im Bereich des zufälligen Schreibens größerer Blöcke einen leichten Vorteil zu haben.

Toshiba SSD Q-Series 256 GB Frontansicht

Bei den Softwareinstallationen unseres Realtest hat dann die Toshiba SSD wieder ihre Nase vorne, wenn auch nur um wenige Sekunden. Bei den Anwendungstests wechseln sich die beiden Kandidaten je nach Disziplin mit dem ersten Platz ab oder liegen auf Augenhöhe. Unterschiede sind wenn überhaupt nur sehr gering.

Letztendlich gilt, wie seit längerem schon, aktuelle Solid State Drives sind mehr als performant genug. Die geringen Differenzen in den Benchmarkergebnissen machen sich mit großer Wahrscheinlichkeit im Alltagsbetrieb so oder so nicht bemerkbar, sodass der Käufer sein Fokus auch auf andere Dinge wie Garantieumfang, Lieferumfang und vor allem den Preis richten sollte.

Hier bietet Toshiba dem Kunden aktuell die 256-GB-Version mit einer Garantie von zwei Jahren ab 147 € an (Stand 18.12.2013). Das entspricht einem Verhältnis von 0,574 Euro pro Gigabyte. Die Samsung SSD 840 EVO mit 250 GB gibt es aktuell ab 143 € und einer Garantie von 3 Jahren. Damit landet Samsung mit knapp 0,572 €/GB auf einem fast identischen Verhältnis von Preis zu GB. Aufgrund der höheren Garantiezeit und des etwas geringeren Preises macht daher aktuell der Griff zum Samsung Laufwerk mehr Sinn.

Nichts desto trotz bekommt der Anwender mit beiden SSDs aktuell gute Laufwerke geboten, hinter denen zwei Hersteller stehen, die ihre eigenen NAND-Chips produzieren. Somit kann man sowohl bei Toshiba als auch bei Samsung annehmen, dass die Qualität der Speicherchips und somit die Lebensdauer der SSDs entsprechend hoch ausfallen sollte.

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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