Wenn man den Solid State Disk Markt zur Zeit beobachtet, so ist ein Trend ganz klar erkennbar: Immer mehr Hersteller rüsten ihre Laufwerke mit einer S-ATA 6 Gbit/s-Schnittstelle aus. Neben den neuen Highend-Modellen gibt es aber auch weiterhin Neuerscheinungen im 3 Gbit/s-Segment. Zwei von diesen Laufwerken haben wir in dem folgenden Bericht genauer unter die Lupe genommen.
Die Kandidaten
Bei den von uns getesteten Solid State Disk handelt es sich im Bezug auf die technische Ausstattung um relativ verschiedene Laufwerke. Die Rede ist von Intels SSD 320 Series mit einer Kapazität von 600 GB sowie Samsungs 470 Series SSD mit 128 GB Speicherplatz. Während sich alleine schon bei der Kapazität eine große Lücke zwischen den beiden Kontrahenten aufzutun scheint, so haben die beiden Produkte im Detail doch einige Gemeinsamkeiten.
An erster Stelle wäre hier natürlich das gemeinsam verwendete S-ATA-Interface der zweiten Generation zu nennen, dass maximal 3 Gbit/s übertragen kann. Zudem haben wir es mit zwei Laufwerken zu tun, die beide ausschließlich mit Controller und MLC-NANDS aus den Herstellerhäusern ausgestattet sind. Bei diesen SSDs kommt als wirklich alles aus einer Hand. Des Weiteren unterstützen beide getesteten SSDs den TRIM-Befehl unter Windows 7, der für eine gleichbleibende Leistung über den Lebenszeitraum der Solid State Disk sorgen soll.
Weitere Informationen zu Thema Solid State Drive finden Sie hier:
- Info über den TRIM-Befehl
- SLC oder MLC?
- Was ist eine SSD?
Das Intel Laufwerk kommt in einem kleinen Pappkarton, der sich äußerlich an den aktuellen Prozessorumverpackungen der Core-i-Reihe orientiert. Im Inneren befindet sich neben der SSD viel zusätzliches Zubehör, das es möglich macht, die Solid State Disk ohne weitere Zukäufe zu verwenden. Neben einem Einbaurahmen sind auch alle nötigen Kabel im Lieferumfang vorhanden.
Lieferumfang
- Solid State Disk
- Benutzerhandbuch
- Treiber-CD
- 3,5-Zoll-Adapter
- S-ATA- & Stromkabel
- Montagematerial
- Sticker
Spezifikationen
Speicherkapazität nominell |
600 GB |
Schnittstelle |
S-ATA 3 Gbit/s |
Zellentyp |
IM Flash 25nm MLC |
Controller |
Intel |
Cache |
nicht vorhanden |
Preis |
~ 1.000 Euro |
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu) |
Lesen 270 MB/s – Schreiben 220 MB/s |
Abweichungen zum gemessenen Ergebnis |
+4,87 % (283,16 MB/s) | +5,19 % (231,41 MB/s) |
Radon 4K Lesen / Schreiben |
39.500 IOPS / 23.000 IOPS |
Formfaktor |
2,5 Zoll |
Abmessungen |
69,85 x 100,45 x 9,5 mm |
Gewicht |
88 Gramm |
Modellnummer |
SSDSA2CW600G310 |
TRIM-Befehl |
Ja |
Impressionen
Die Samsung SSD kommt in einer schicken Kunststoffverpackung, in deren Mitte die Solid State Disk sicher in Schaumstoff gebettet liegt. Im Inneren der Verpackung befinden sich außer dem Laufwerk, noch eine bebilderte Montageanleitung sowie das gedruckte Benutzerhandbuch.
Lieferumfang
- Solid State Disk
- Montageanleitung
- Benutzerhandbuch
Spezifikationen
Speicherkapazität nominell |
128 GB |
Schnittstelle |
S-ATA 3 Gbit/s |
Zellentyp |
Samsung MLC |
Controller |
Samsung 3-core MAX Controller |
Cache |
256 MB |
Preis |
~ 180 Euro |
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu) |
Lesen 250 MB/s – Schreiben 200 MB/s |
Abweichungen zum gemessenen Ergebnis |
+7,59 % (268,97 MB/s) | +30,63 % (261,25 MB/s) |
Radon 4K Lesen / Schreiben |
31.000 IOPS / 22.000 IOPS |
Formfaktor |
2,5 Zoll |
Abmessungen |
100 x 69 x 9 mm |
Gewicht |
68 Gramm |
Modellnummer |
MZ-5PA128HMCD |
TRIM-Befehl |
Ja |
Impressionen
Leistungstest
Testsystem
- Prozessor: Intel Core i5-2500K 3,3 GHz, Turbo Boost an, Hyperthreading aktiviert
- Ram: 4096 MB Exceleram DDR3 1333 MHz
- Systemlaufwerk: Corsair Force F40 SSD 40 GB
- Mainboard: Asus P8Z68-V Pro
- Grafikkarte: Intel CPU HD 3000 Graphics
- Betriebssystem: Windows 7 Professional x64
- Testbetriebssystem: Windows 7 Professional x64
- Netzteil: Antec High Current Gamer 900 Watt
Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:
- HD Tune Pro 4.6
- A.S. SSD Benchmark 1.6
- Crystal Disk Mark 3.0 x64
- ATTO Disk Benchmark 2.46
- Futuremark PCMark 7
A.S. SSD Benchmark
Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.
Futuremark PCMark 7
Als weiteres synthetisches Benchmark haben wir das PCMark 7 aus dem Hause Futuremark für unsere SSD-Tests benutzt. Es wurde die „Secondary Storage Suite“ ausgeführt und die am Ende ermittelte Punktzahl in das Diagramm überführt. Diese Testsuite simuliert mehrere alltägliche Lastsituationen, wie das Aktualisieren großer Musiksammlung oder Videoschnitt mit HD-Material.
HD Tach RW
Das Tool HD Tach RW ermöglicht die einfache Bestimmung der durchschnittlichen Schreib- und Lesegeschwindigkeit eines bestimmten Datenträgers. Ebenfalls werden die durchschnittliche Zugriffszeit sowie die Burstrate gemessen. Beim Burstrate-Test werden die Daten direkt auch dem Cache des Controllers abgerufen, weshalb die Werte oftmals weit über den anderen Benchmarkergebnissen liegen.
ATTO Disk Benchmark
Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 8MB großen Blöcke dargestellt, da die meisten Laufwerke hier ihre maximale Leistung entfalten. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt.
HD Tune Pro
Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.
Crystal Disk Mark 3
Mit dem Tool Crystal Disk Mark 3 haben wir die sequenziellen Lese- und Schreibraten der drei Laufwerke bestimmt. Die anderen gemessenen Werte sind für unseren Fall eher uninteressant, da das im Verhältnis langsamere USB 2.0 zum Einsatz kommt.
Windows 7 Ultimate x64
Datei kopieren unter Windows 7
Fazit
Das Fazit bei einem Solid State Disk Vergleich fällt selten schwarz-weiß aus. So ist es auch im Falle der beiden getesteten Laufwerke aus den Häusern Intel und Samsung. Wir wollen zu erst einmal auf die Äußerlichkeiten und den Lieferumfang eingehen.
Da es sich bei beiden getesteten Laufwerken um Retail-Produkte handelt, die für den Endverbrauchermarkt bestimmt sind, spielt der Lieferumfang eine wichtige Rolle. Dieser fällt bei Intel deutlich üppiger aus, als bei der südkoreanischen Konkurrenz. So finden sich neben der Intel SSD noch viele sinnvolle Teile im Lieferumgang, die die Erstmontage im Desktopcomputer spielend einfach machen. Bei Samsung beschränkt man sich in diesem Punkt auf das Wesentlichste, legt aber zumindest eine verständliche Einbauanleitung bei. In Sachen Verarbeitungsqualität geben sich die SSDs nicht viel. Bei beiden Geräten wurde mit höchster Sorgfalt produziert und so sind keine unsauber verarbeiteten Stellen feststellbar gewesen. Designtechnisch heben sich ebenfalls beide Solid State Disks vom Einheitsbrei ab, wobei das Samsung Produkt mit seiner orange gefärbten Ecke natürlich noch stärker ins Auge sticht.
In Sachen Leistung können wir beiden Laufwerken nur ein Lob aussprechen. Beide Testkandidaten waren in der Lage, die angegebenen Leistungswerte noch zu übertreffen, was im Endeffekt für ein wirklich zügiges Arbeitsverhalten sorgt. In Sachen sequenzielle Transferraten kann die Intel SSD 320 Series 600 GB, wenn es um das Lesen von Daten geht, die Leistungskrone für sich beanspruchen. Wird sequenziell geschrieben, so wendet sich das Blatt und die Samsung 470 Series SSD liegt knapp vorne.
Gleiches gilt für die zufälligen Zugriffe auf kleine und große Dateiblöcke. Hier ist die Intel SSD beim Lesen teils wesentlich schneller, während das Samsung Laufwerk sich beim Schreiben der Blöcke durchgehend vor der SSD 320 Series platziert. Alles in allem gesehen, geben sich die beiden Kandidaten schlussendlich aber nicht viel, sodass im alltäglichen Gebrauch kaum ein Unterschied zu spüren sein dürfte. Lediglich in extremen Situationen kann eines der Laufwerke ggf. seine Präferenzen ausleben.
Bleibt noch der Preispunkt zu beachten, der aufgrund des großen Kapazitätsunterschiedes in diesem Fall nur schwer vergleichbar ist. Die Intel SSD 320 Series mit 600 GB ist aktuell zu einem Straßenpreis von 880 € erhältlich. Die Samsung 470 Series SSD mit 128 GB kostet aktuell hingegen 180 € und ist somit rund 700 € günstiger. Setzt man die Preise mit der Kapazität in Verbindung, so bezahlt man bei dem Intel Laufwerk somit knapp 1,47 € pro GB, bei der Samsung SSD sind es nur 1,41 €.
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