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Test: SandForce SF-2281 & LAMD LM87800 SSDs

Solid State Drives mit dem SandForce SF-2281 Chipsatz aus dem Hause SandForce finden im Consumersegment aktuell wohl die größte Verbreitung. Grund genug für uns, drei Highendlaufwerke von verschiedenen Herstellern unter die Lupe zu nehmen. Im Test drei SSDs von ADATA, Corsair und Mach Extreme Technology. Zwei davon mit SandForce, eines mit dem neuem LAMD Chipsatz.

Testkandidaten

In diesem Artikel möchten wir uns drei aktuelle Hochleistungs-SSDs genauer anschauen. Geprüft werden die folgenden drei Kandidaten:

Einleitung

SSDs mit SandForce Controller gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und Preisklassen. Dies liegt daran, dass sich der Chipsatz sehr gut und einfach mit verschiedenen Arten von Flashspeicherzellen koppeln lassen, wodurch sich einfache Produktabstufungen in der Leistung bewerkstelligen lassen.

Die in diesem Artikel getesteten Laufwerke von Mach Xtreme Technology und ADATA sind beide der Oberklasse der SandForce Laufwerke zuzuordnen. Das bedeutet, die SSD setzten auf MLC NAND, der synchron angesprochen wird. Einen extra Pufferspeicher besitzen die Laufwerke, SandForce-typisch, nicht. Die SSD von Corsair arbeitet hingegen mit einem neuen Chipsatz von Link_A_Media (LAMD), der auf den Namen LAMD hört. Erstmals auf der Computex 2012 vorgestellt, ist die Corsair Neutron GTX das erste Consumer-Drive mit diesem Controller. Auch bei diesem Laufwerk setzt man auf MLC Toggle NAND.

Gemeinsam ist allen Laufwerken der Kapazitätsbereich von 240 bzw. 256 GB. Wobei das ADATA Laufwerk die etwas höhere Kapazität aufweist. Das ist auf eine differenzierte Overprovisionung Einstellung in der Firmware zurückzuführen. Ergänzung: ADATA hat uns mitgeteilt, dass man bei der SX910 auf die SandForce RAISE Technologie verzichtet. RAISE steht für Redundant Array of Independent Silicon Elements und stellt eine Technologie zur Verringerung der Ausfallwahrscheinlichkeit dar. Man begründet diesen Schritt mit der hohen Qualität der eigenen, selektierten NANDs, um dem Kunden so mehr Kapazität bieten zu können.

Die Kandidaten im Detail

Diese Artikelseite möchten wir nutzen, um euch einen schnellen Überblick über die technischen Daten und den Lieferumfang der drei Laufwerke zu geben.

ADATA XPG SX910 256 GB

Lieferumfang

Impressionen

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Spezifikationen

Speicherkapazität nominell  256 GB
Schnittstelle  S-ATA 6 Gbit/s
Zellentyp  MLC NAND
Controller  SandForce SF-2281
Cache  n.v.
Preis  ~ 235 € bei Amazon.de
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)  Lesen 550 MB/s – Schreiben 530 MB/s
Abweichungen zum gemessenenATTO-Ergebnis (8 MB Block)  +1,21 % (556,67 MB/s) | +0,18% (530.97 MB/s)
Radom 4K Lesen / Schreiben  50.000 IOPS / 85.000 IOPS
Formfaktor  2,5 Zoll
Abmessungen  100×69,85×9,5mm
Gewicht  76 Gramm
Modellnummer  ASX910S3-256GM-C
TRIM-Befehl  Ja
Garantie  5 Jahre

Corsair Neutron GTX

Lieferumfang

 

Impressionen

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Spezifikationen

Speicherkapazität nominell  240 GB
Schnittstelle  S-ATA 6 Gbit/s
Zellentyp  Toggle MLC NAND
Controller LAMD LM87800
Cache  128 MB
Preis  ~ 237 € bei Amazon.de
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)  Lesen 555 MB/s – Schreiben 511 MB/s
Abweichungen zum gemessenenATTO-Ergebnis (8 MB Block)  +0,72 % (559,24 MB/s) | +0,3% (512,53 MB/s)
Radom 4K Lesen / Schreiben  85.000 IOPS / 85.000 IOPS
Formfaktor  2,5 Zoll
Abmessungen  100,3×69,85x7mm
Gewicht  100 Gramm
Modellnummer  CSSD-N240GBGTX-BK
TRIM-Befehl  Ja
Garantie  3 Jahre

Mach Extreme Technolgoy MX-DS Turbo Premium

Lieferumfang

Impressionen

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Spezifikationen

Speicherkapazität nominell  240 GB
Schnittstelle  S-ATA 6 Gbit/s
Zellentyp  MLC NADN
Controller  SandForce SF-2281
Cache  n.v.
Preis  ~ 199,90 € bei Caseking.de
Geschwindigkeit laut Hersteller (bis zu)  Lesen 555 MB/s – Schreiben 510 MB/s
Abweichungen zum gemessenenATTO-Ergebnis (8 MB Block)  +0,3 % (556,6 MB/s) | +4,11% (530.97 MB/s)
Radom 4K Lesen / Schreiben  85.000 IOPS / 85.000 IOPS
Formfaktor  2,5 Zoll
Abmessungen  99,8 x 69,63 x 9,3 mm
Gewicht  80 Gramm
Modellnummer  MXSSD3MDSTP-240G
TRIM-Befehl  Ja
Garantie  3 Jahre

Leistungstest

Hauptteil dieses Berichts ist selbstverständlich der Leistungstest. Dazu wurden verschiedene Benchmarks durchgeführt, die das Leistungsverhalten der Solid State Disk in verschiedenen Situationen aufzeigen. Getestet wurden dabei Lese- und Schreibtransferraten sowie die Zugriffszeiten unter bestimmten Lastbedingungen. Praxisbezogene Benchmarks geben zusätzlich Aufschluss über die Leistung unter alltäglichen Bedingungen, während die synthetischen Benchmarks das theoretische Maximum aus den Solid State Drives herauskitzeln.

Testsystem

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

Synthetische Benchmarks

Den ersten Abschnitt unsere Leistungstest wird von den synthetischen Benchmark-Programmen abgedeckt. Dieser Art von Test bringt die Solid State Disk an ihre theoretischen Leistungsgrenzen. Im Alltag findet man derartige Lastsituation aber eher seltener vor. Trotz allem lassen synthetische Benchmarks einen sehr schönen Vergleich zu, da jeder Benchmark-Durchlauf gleich aufgebaut ist.

A.S. SSD Benchmark

Dieses Programm misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten und bestimmt weitere Werte, wie z.B. Zugriffszeit und die Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien. Zudem verfügt das Tool über einen Kopier-Benchmark, der das Kopieren von ISO-Abbildern, Programmen und Computerspielen auf die SSD simuliert. Unseren Erfahrungen nach, sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

ATTO Disk Benchmark

Dieses kleine Programm kam zum Einsatz um die maximale Leistung der Laufwerke im Bezug auf ihre Lese- und Schreibzugriffe herauszufinden. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Wir haben hier die 4KB und 8MB großen Blöcke dargestellt. Diese Werte sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendete komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.

 

HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.

 

 

Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die real Test. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 7 Professional x64 SP1 lief.

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 7, Itunes sowie der Adobe Reader.

Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Test wurde überprüft wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastische Beispiele haben wir uns das Entpacken eines ISO-Images mit WinRar, einen vollständigen Systemscan mit Avira AntiVir Premium sowie das gleichzeitige Öffnen der Programme Windows Media Player, Firefox, Itunes, PCMark 7 und Acrobat Reader herausgesucht. Zudem erfolgte die Messung der Dauer des Systemsstarts.

 

Fazit

„Endlich ein neuer Chipsatz auf dem SSD-Markt!“, so oder ähnlich ist es wohl nicht nur uns gegangen, als der neue Link_A_Media Controller offiziell vorgestellt worden ist. Ganz abgesehen von den Erwartungen an die Leistung, ist es einfach schön, neben Indilinx-, Marvell- und SandForce-Chipsätzen endlich wieder etwas Neues auf dem Markt zu sehen, was sich in irgendeiner Form von der Masse abhebt. Doch der Reihe nach…

Beginnen wir mit dem Äußeren der drei getesteten Solid State Drives. Alle Hersteller setzen aus ein solides Gehäuse aus Aluminium, das die Elektronik im Inneren schützt. Alle Laufwerke sind des Weiteren sehr gut verarbeitet und machen auch optisch etwas her. Letzteres ist allerdings ein Attribut der SSD, welches man als belanglos bezeichnen könnte, verschwindet das Laufwerk doch so oder so im Rechner.

Weg also vom Design, hin zum interessanten Part: Dem Leistungsverhalten der einzelnen Laufwerke. Richten wir unseren Blick zunächst auf die Ergebnisse des A.S. SSD Benchmarks, das mit nicht komprimierbaren Dateien arbeitet. Hier ist sofort die Überlegenheit des neuen Link_A_Media Controllers beim sequenziellen Schreiben zu erkennen. Mit mehr als 160 MB/s Vorsprung lässt die Corsair Neutron GTX die beiden SandForce Vertreter hinter sich. Auch in dem kombinierten Lese- und Schreib-Threads mit 4 – 64 KB Böcken ist das LAMD-Laufwerk klar schneller.

Geht es um sequenzielle Zugriffe auf komprimierbare Dateien, liegen alle drei SSDs beim Lesen ungefähr gleich auf, ein gewisser Vorteil der Corsair Neutron GTX ist weiterhin vorhanden. Im Schreibbetrieb muss sich der Neuling allerdings den hohen IOPS-Leistungen der ADATA und Mach Xtreme Technology SSDs geschlagen geben. SandForce Laufwerke sind dafür bekannt, im Bereich der Schreibzugriffe auf komprimierbare Dateien sehr hohe Leistung abrufen zu können.

Die Ergebnisse von HD Tune Pro relativieren das Bild der Vorreiterrolle der Corsair SSD ein wenig. Hier bewegt sich das Laufwerk Kopf-an-Kopf mit der ADATA XPG SX910 256 GB und der MX-DS Turbo Premium von Mach Xtreme. Bei den SandForce Pendants ist das ADATA-Modell etwas stärker beim Lesen, die Mach Xtreme kann dafür besser mit Schreibzugriffen umgehen. Hier kann man auf entsprechende Firmware-Modifikationen tippen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den zufälligen Zugriffen.

Wirklich interessant sind immer wieder die Anwendungstest, da hier Alltagssituationen nachgestellt werden. Bei den Programminstallationen kann sich die Corsair Neutron GTX, bis auf einen Ausreißer, von den beiden anderen SSDs absetzen. Insgesamt performen alle drei SSDs aber hervorragend. Die Unterschiede liegen im Sekundenbereich oder noch darunter. Bei den Anwendungstest haben wir gleich zwei neue Rekorder zu vermelden. Das Lese-Monster von ADATA hat unser Programmbatch in 3,5 Sekunden geladen und die Corsair Neutron GTX meistert den Virenscann des Systems ungefähr 100 Sekunden schneller, als die SandForce-Konkurrenz.

Zusammenfassen kann man also sagen, dass sich der neue LAMD LM87800 in keiner Weise vor den alteingesessenen SandForce Laufwerken zu verstecken braucht. Im Gegenteil hat man hier einen äußert ebenbürtigen Konkurrenten auf den Markt geschickt, der in Zukunft noch das ein oder andere interessante Duell auslösen dürfte. Trotz allem leisten die ADATA XPG SX910 und der MX-DS Turbo Premium von Mach Xtreme alles, was man sich von einer SSD aktuell wünschen kann. Schnell genug sind alle drei Modelle – keine Frage.

Abschließen wollen wir noch die preislichen Dimensionen betrachten, die bei einem Massenspeicher mindestens genau so wichtig ist, wie die Leistung und Haltbarkeit. Mit einem Blick auf die Vergleichstabelle, ist leicht festzustellen, dass Mach Xtreme Technology mit der MX-DS Turbo Premium ein unschlagbar gutes Gesamtpaket abliefert. Corsair‘s Neutron GTX und ADATA‘s  XPG SX910 geben sich preislich nicht viel. Hier ist die Entscheidung Geschmackssache. Man sollte allerdings im Hinterkopf behalten, dass die extreme Leistung der Corsair Neutron GTX SSD beim Arbeiten mit nicht komprimierbaren Dateien eher dem Arbeitsalltag der meisten Anwender entsprechen dürfte. Dafür bekommt man mit dem ADATA Laufwerk etwas mehr Speicherplatz geboten. Zu beachten ist auch die höhere Garantiezeit von fünf Jahren bei dem ADATA-Laufwerk.

Modell

Bester Online-Preis

Preis-Kapazitäts-Verhältnis

ADATA XPG SX910 256 GB

220 € (14.10.2012, 10:36 Uhr)

0,86 € / GB

Corsair Neutron GTX 240 GB

219 € (14.10.2012, 10:36 Uhr)

0,91 € / GB

Mach Extreme Technolgoy MX-DS Turbo Premium 240 GB

 

200 € (14.10.2012, 10:36 Uhr)

0,83 € / GB

 

In unseren Augen stellt die neue Corsair Neutron GTX mit 240 GB, trotz des höchsten €-GB-Preises, das interessanteste Laufwerk im Test dar. Dies liegt nicht nur an der hohen Performance, sondern auch an der Tatsache, dass diese SSD nur 7 mm in der Höhe misst und somit z. B. auch in Subnotebooks ohne Probleme untergebracht werden kann.

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Hinweis: Der Hersteller ADATA hat uns darauf hingewiesen, dass es sich bei der SX910 um eine SX900 SSD mit verlängertem Garantiezeitraum handelt. Die Leistungsdaten sollen unterdessen identisch sein. Wir können, aufgrund des nicht vorhandenen Tests der SX900 darüber allerdings keine fundierte Aussage machen. Die ADATA SX900 mit 240 GB ist unterdessen ab 178 € im Preisvergleich (26.10.2012, 08:46 Uhr) oder ab circa 191 € bei Amazon.de verfügbar.

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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