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Test: ADATA XPG SX6000 Pro M.2 SSD mit 512 GB

Realtek-SSD-Controller-Debut für ADATAs neue M.2-SSD
adata Themen
Adata-XPG-SX6000-Pro-SSD Teaser

ADATA stellt sein M.2-SSD-Portfolio aktuell breit auf. Die neue XPG SX6000 Pro SSD geht neue Wege und macht gemeinsame Sache mit einem Realtek Controller. Wir haben den Test für euch gemacht.

Überblick

Seit geraumer Zeit wird das Angebot an M.2-SSD beinahe täglich größer. Auch der Speicherhersteller ADATA baut sein SSD-Portfolio aktuell deutlich aus. Erst vor Kurzem hatten wir die Gelegenheit die XPG GAMMIX S11 M.2-SSD (480 GB) genauer zu betrachten. In der Zwischenzeit sind einige neue Modelle in die ADATA-SSD-Familie aufgenommen worden. Eines dieser Laufwerke ist die neue XPG SX6000 Pro, welche sich an preisbewusste Anwender mit gesteigerten Leistungsanforderungen richtet.Adata XPG SX6000 Pro SSD Verpackung

Im Gegensatz zu den aktuellen Topmodellen – Gammix S11 bzw. SX9000 – setzt die SX6000 Pro erstmals auf einen neuen Chipsatz aus dem Hause Realtek. Angeboten wird das Laufwerk in drei Kapazitätsstufen von 256, 512 und 1024 GB. Aufgrund der PCIe-Anbindung ist das Produkt lediglich als M.2-SSM (Solid State Module) erhältlich. Wir haben uns das Modell mit einer Speicherkapazität von 512 GB für euch angesehen.

Unter der Haube

Wie bereits angesprochen, verwendet die XPG SX6000 Pro einen Controller aus dem Hause Realtek. Genauer gesagt kommt hier der Realtek RTS5763DL Chipsatz zum Einsatz. Dieser bindet den 64 Layer 3D-NAND der 2. Generation mit acht dedizierten Kanälen an. Die Speicherchips werden dabei im TLC-Verfahren betrieben. Damit die Schreibleistung nicht darunter leidet, hat ADATA einen dynamischen SLC-Cache verbaut, der Daten zunächst im SLC-Verfahren puffert, bevor diese in den TLC-Bereich des NANDs übertragen werden. Da das Laufwerk auf einen dedizierten DRAM-Cache verzichtet, hat ADATA sich für die Implementierung der mit NVMe 1.2 eingeführten Host Memory Buffer (HMB) Technologie entschieden. Wie der Name bereits vermuten lässt, erlaubt es HMB, einen kleinen Teil des Arbeitsspeichers des Computers als erste Cache-Stufe der SSD zu verwenden. Somit kann der DRAM-Chip auf der SSD entfallen und das Laufwerk lässt sich günstiger produzieren. In der Praxis ist HMB vor allem bei zufälligen Zugriffen auf verschiedene Blöcke (landläufig mit IOPS-Leistung beschrieben) spür bzw. messbar, die maximale sequenzielle Transferleistung wird durch die Technik hingegen weniger beeinflusst.Adata XPG SX6000 Pro SSD optionaler KühlerNatürlich ist die SX6000 Pro mit einer LDCP-Fehlerkorrektur (Low Density Parity Check) ausgestattet und verfügt von Haus aus über eine 256-Bit-AES-Hardwareverschlüsselung. Eine Besonderheit der neuen ADATA SSD ist der dem Lieferumfang beigelegte Kühlkörper, welcher optional mit Klebepads durch den Nutzer auf dem SSD-Modul angebracht werden kann. Dieses empfiehlt sich immer dann, wenn genügend Platz vorhanden ist (z.B. in einem offenen M.2-Slot auf einem Desktop-Mainboard). Wer die SSD hingegen in einem flachen Notebook verbauen will, kommt ebenfalls auf seine Kosten: Die SX6000 Pro ist auch in der 1-TB-Variante als Single Sided Module ausgeführt und hat dadurch eine geringe Bauhöhe von nur 2,15 mm.Adata-XPG-SX6000-Pro-SSD im M.2 Slot

Die Anbindung der SSD geschieht über PCIe 3.0 mit 4 Lanes (x4) – als Protokoll kommt NVMe in der aktuellen Version 1.3 zum Einsatz. Die SX6000 Pro ist somit auch an dieser Stelle auf dem neusten Stand der Technik.

Leistungstest

Natürlich interessiert bei SSDs hauptsächlich die Leistung, die ein Laufwerk unter verschiedenen Bedingungen an den Tag legt. Daher haben wir die neue ADATA XPG SX6000 Pro SSD verschiedenen Tests unterzogen. Theoretische Benchmarks kitzeln das Maximum aus dem Laufwerk heraus, während praktisches Testdurchläufe eine Einschätzung der Laufwerksleistung unter alltäglichen Bedingungen erlauben. Als Vergleich haben wir die Plextor M8Pe(G) 512 GB*, die Samsung SSD 960 EVO 512 GB* , die ADATA XPG SX8000 512 GB, die Kingston A1000 480 GB sowie die ADATA XPG Gammix S11 mit 480 GB herangezogen.

Testsystem

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

*mit anderem Testystem (Intel Skylake) getestet. 

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.

Synthetische Benchmarks

Synthetische Benchmarks bringen die Laufwerke an ihre Leistungsgrenzen – die dargestellten Situationen entsprechen aber häufig nicht den Alltagsbedingungen, denen eine SSD ausgesetzt ist. Da jeder Benchmark gleich aufgebaut ist, bieten sie dennoch eine sehr gute Vergleichbarkeit der verschiedenen Laufwerke.

A.S. SSD Benchmark

Der A.S. SSD Benchmark misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten einer SSD. Darüber hinaus werden Zugriffszeit und Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien gemessen. Ein integrierter Kopier-Benchmark simuliert das Kopieren von ISO-Dateien, Programmen und Computerspielen und misst dabei die Transferraten. Unseren Erfahrungen nach sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

ATTO Disk Benchmark

Wenn es darum geht die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit einer SSD zu ermitteln, ist der ATTO Disk Benchmark ein zuverlässiges Tool. Die Leistung wird anhand verschiedener Blockgrößen gemessen, die wir in Blöcken von vier Kilobyte bis acht Megabyte dargestellt haben. In der Praxis sind die abgebildeten Werte allerdings fast nie zu erreichen und werden von den Herstellern gerne als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendet komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.

 

Crystal Disk Mark

Das Crystal Disk Mark ist ein weiteres beliebtes Tool, um die Transferleistung von Massenspeichern zu testen. Wir haben mit dem CDM erneut die sequenzielle Transferleistung überprüft.

HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.

Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die Real-Tests. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 10 Pro x64 lief.

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 8, iTunes sowie der Adobe Reader.

Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Tests wurde überprüft, wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastisches Beispiel haben wir uns das Öffnen der Programme Avira, Firefox, itunes, PCMark 8 und Acrobat Reader herausgesucht.

Bewertung der Ergebnisse

Bei den sequenziellen Datentransfers gibt die SX6000 Pro ein gutes Bild ab. Die Transferleistungen liegen sowohl im Lese- als auch im Schreibbetrieb auf dem zu erwartenden Niveau von knapp 2000 MB/s lesende sowie 1500 MB/s schreibend. Auch beim Lesen und Schreiben nicht-komprimierbarer Daten ist das Laufwerk zügig unterwegs, der SLC-Cache arbeitet in dieser Situation zufriedenstellend. Die oftmals typischen Schwankungen in der Schreibleistung sind jedoch deutlich erkennbar.

Bei zufälligen Zugriffen auf unterschiedlich große Blöcke haben wir eine konstant hohe Leistung gemessen. Der HMB-Cache scheint also gut zu funktionieren, erreicht die SX6000 Pro auch ohne eigenen DRAM-Cache sehr anständige Werte im ATTO Disk Benchmark. HD Tune Pro weist der ADATA-SSD vor allem im zufälligen Lesebetrieb jedoch einige Schwächen aus, wenn der direkte Vergleich mit den anderen geprüften SSDs gezogen wird.

Bei den Alltagstests gibt es keine Besonderheiten zu berichten. Die SSD ist sehr schnell unterwegs und Installationen sowie Anwendungsstarts geschehen in kürzester Zeit. In dieser Disziplin sind jedoch die meisten NVMe-SSDs sehr flott und sorgen dafür, dass flüssiges Arbeiten mit einem Computer möglich ist, selbst wenn große Datenmengen verarbeitet werden müssen. Unter Last haben wir an der wärmsten Stelle maximal 45 Grad Celsius gemessen - offen montiert auf einem Mainboard im M.2-Slot. Die XPG SX6000 Pro gehört damit eher zu den kühleren Laufwerken.

Fazit

Mit der neuen SX6000 Pro mit 512 GB hat ADATA ein spannendes Laufwerk auf den Markt gebracht, das sich vor allem an preissensitivere Anwender richtet. Der optional beigelegte Kühlkörper ist eine nette Dreingabe für Desktopanwender, alle mobilen Nutzer dürften hingegen die geringe Bauhöhe des Laufwerks schätzen. Insgesamt ist zu sagen, dass die SX6000 Pro nicht zu den Hitzköpfen unter M.2-Laufwerken gehört und auch unter Last relativ kühl bleibt - erneut besonders positiv, sollte das Solid State Modul in einem Notebook verbaut werden. Die gemessenen Ergebnisse im Leistungstest bescheinigen dem Laufwerk eine hohe Leistung. Die Implementierung der Host Memory Buffer Technik gleicht den fehlenden DRAM-Cache in den meisten Situationen zufriedenstellend aus. Insgesamt erhält der Nutzer eine sehr anständige Performance - zumindest in Relation zu ähnlichen Laufwerken im Test. Selbstverständlich gibt es noch deutlich schnellere Laufwerke am Markt, diese sind dann - zu Recht - aber auch empfindlich teurer.
Preislich ist die SX6000 Pro mit 512 GB aktuell für knapp 111 Euro (Stand 9.11.2018) erhältlich und damit sehr attraktiv positioniert. Die Konkurrenz in Form der Samsung SSD 960 EVO 500GB kostet hingegen knapp 138 Euro. Die Kingston A1000 480GB ruft aktuell einen Preis von lediglich 90 Euro auf, kann in der Leistung jedoch nicht mit der SX6000 Pro mithalten. Mit einem Preis von circa 117 Euro ist die Intel SSD 760p 512GB ein direkter Konkurrent, den sich Interessenten alternativ näher anschauen können. Bis auf das Samsung Produkt werden alle genannten Laufwerke im Übrigen mit einer fünfjährigen Garantie ausgeliefert.

Pro

  • hohe Leistung
  • geringe Temperaturentwicklung
  • NVMe 1.3 mit HMB-Caching
  • optionaler Kühler
  • geringe Bauhöhe (Single Sided Module)
  • Preis

Contra

  • fehlender DRAM-Cache in bestimmten Situationen messbar

Beitrag erstmals veröffentlicht am 04.11.2018

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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