In Zeiten von UHD-Filmen und hochauflösenden Fotos verlangt das eigene NAS schnell nach einem Upgrade der Speicherkapazität. Glücklicherweise geht die Entwicklung im Festplattenmarkt mit konstanter Geschwindigkeit voran und Laufwerke mit 10 TB sind verfügbar. Wir haben uns in diesem Test die neue WD RED 10 TB Festplatte für den Einsatz im NAS für euch angesehen.
Überblick
WD hat sich mit seiner WD RED Serie vor allem unter NAS-Besitzern und privaten Serverbetreiber einen guten Ruf erarbeitet. Die Firmware der RED-Serie – NASWare 3.0 genannt – ist speziell auf den Betrieb in Verbunden aus mehreren Laufwerken abgestimmt und bringt somit eine Erhöhung der Zuverlässigkeit gegenüber herkömmlichen Festplatten, die vornehmlich für den Einsatz im Desktop-Computer gedacht sind.
WD bietet seine RED-Serie in zwei verschiedenen Varianten an: Neben der WD RED Baureihe gibt es noch die WD RED Pro Serie, die zusätzlich für den Betrieb in Laufwerksverbunden von mehr als acht Laufwerken spezifiziert sind. Das von uns getestete Laufwerke ist die WD RED 10 TB (WD100EFAX), welche zurzeit das Topmodell in Sachen Speicherkapazität darstellt. Des Weiteren ist die WD RED Serie in 2, 3, 4, 5, 6 und 8 TB verfügbar.
Unter der Haube
Im Folgenden haben wir die wichtigsten Features der WD RED 10 TB NAS-Festplatte für euch zusammengefasst.
Die WD RED HDD mit 10 TB…
- arbeitet mit einer Spindelgeschwindigkeit von 5.400 U/min und verfügt über 256 MB Cache-Speicher.
- wird über die SATA 6 Gbit/s-Schnittstelle mit dem NAS verbunden und ist in einem 3,5″-Gehäuse untergebracht.
- ist für den Einsatz in Laufwerksverbunden zwischen einem und acht Laufwerken spezifiziert.
- kann dank der 3D Active Balance Plus Technologie die Spindel aktiv auf zwei Ebenen balancieren, um das Laufwerk vor starken Vibrationen zu schützen und auch in solchen Situationen beste Leistung zu liefern.
- zielt auf Anwendungen mit einer Workload von bis zu 180 TB pro Jahr ab.
- kann natürlich im Dauerbetrieb verwendet werden, so wie es für ein NAS-System in der Regel erforderlich ist.
- ist dank NASWare 3.0 speziell für den Einsatz mit RAID-Controllern optimiert.
Technische Daten
Modell |
WD RED |
Speicherkapazität nominell |
10.000 GB |
Schnittstelle |
S-ATA 6 Gbit/s |
Spindelgeschwindigkeit |
5400 U/min |
Cache |
256 MB |
Formfaktor |
3,5 Zoll |
Geräuschemission |
20 dB(a) Leerlauf / 29 dB(a) Last |
Abmessungen |
26,1 x 147 x 101,6 mm |
Gewicht |
650 Gramm |
Modellnummer |
WD100EFAX |
Besonderheiten |
integrierte Schwingungssensoren geeignet für Dauerbetrieb geeignet für Setups mit bis zu 8 Laufwerken |
Garantie |
3 Jahre |
Preis |
Leistungstest
Natürlich soll der Hauptteil dieses Testberichtes aus der Leistungsmessung der neuen WD RED Festplatte mit 10 TB bestehen. Dazu haben wir verschiedene Benchmark-Tools verwendet, die sowohl die sequenzielle Transferleistung, als auch die Geschwindigkeit bei zufälligen Zugriffen messen. Als Vergleich haben wir die WD Red 6TB, die WD RED 8 TB, die WD Black 6 TB, die WD Red PRO 6 TB, die Toshiba X300 6TB sowie die Seagate IronWolf Pro 12 TB herangezogen.
Testsystem
- Prozessor: Intel Core i7-7700K 4,2 GHz (Kaby Lake), Turbo Boost aktiv, Hyperthreading aktiviert
- Mainboard: Asus Maximus IX Hero
- Kühler: Noctua NH-D15
- Ram: 16 GB G.Skill Ripjaws V DDR4 2.400 MHz CL 15-15-15-35
- Systemlaufwerke: Intel SSD 750 420 GB
- Grafikkarte: KFA2 GeForce GTX 1070 HOF
- Betriebssystem: Windows 10 Professional x64
- Netzteil: be quiet Straight Power 1.000 Watt
Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:
- HD Tune Pro 5.6
- A.S. SSD Benchmark 1.8
- ATTO Disk Benchmark 2.47
- Crystal Disk Mark 5 (x64)
*Mit anderem Testsystem getestet.
Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.
HD Tune Pro
Die Software HD Tune Pro misst, neben den schon erwähnten Parametern, ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.
A.S. SSD Benchmark
Der A.S. SSD Benchmark misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten einer Festplatte. Darüber hinaus werden Zugriffszeit gemessen. Ein integrierter Kopier-Benchmark simuliert das Kopieren von ISO-Dateien, Programmen und Computerspielen und misst dabei die Transferraten. Unseren Erfahrungen nach sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.
ATTO Disk Benchmark
Wenn es darum geht die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit einer Festplatte zu ermitteln, ist der ATTO Disk Benchmark ein zuverlässiges Tool. Die Leistung wird anhand verschiedener Blockgrößen gemessen, die wir in Blöcken von vier Kilobyte bis acht Megabyte dargestellt haben. In der Praxis sind die abgebildeten Werte allerdings fast nie zu erreichen und werden von den Herstellern gerne als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendet komprimierbare Daten.
Crystal Disk Mark
Das Crystal Disk Mark ist ein weiteres beliebtes Tool, um die Transferleistung von Massenspeichern zu testen. Wir haben mit dem CDM erneut die sequenzielle Transferleistung überprüft.
Zugriffszeiten
Im Bereich der SSDs beinahe zu vernachlässigen, spielen Zugriffszeiten bei Festplatten nach wie vor eine wichtige Rolle. Gemessen haben wir diese mit dem A.S. SSD Benchmark sowie HD Tune Pro.
Der durchgeführte Leistungstest zeigt deutlich: Auch das neue 10-TB-Modell der WD RED Serie ist schnell unterwegs. Betrachten wir zunächst die sequenzielle Zugriffsleistung: Sowohl im Lese- als auch im Schreibzugriff liegt die WD RED 10 TB deutlich vor dem Schwestermodell mit 8 TB. Über 200 MB/s beim Lesen sind für die 10-TB-Variante dabei kein Problem. Lediglich die Seagate IronWolf Pro mit 12 TB kann noch einmal höhere sequenzielle Schreib- und Leseraten bieten, da dieses Laufwerk mit 7.200 U/min arbeitet.
Bei zufälligen Zugriffen auf unterschiedliche Blockgrößen ergibt sich ein ähnliches Bild: Lese- und Schreibzugriff geschehen flott und liegen erneut über dem Niveau der WD RED 8 TB. Aufgrund der Spindelgeschwindigkeit von 5.400 U/min zieht die WD RED 10 TB (Non-Pro) jedoch den Kürzeren gegen die Seagate IronWolf Pro 12 TB. Diese Beobachtung lässt sich analog auf die gemessenen Zugriffszeiten übertragen. Insgesamt ist die Performance des neuen 10-TB-Laufwerks durchgehend als sehr gut zu bezeichnen.
Fazit
Das neue 10-TB-Modell der bekannte WD RED Serie reiht sich nahtlos in die bestehende Produktfamilie ein. Die technischen Daten des Festplatte lesen sich noch einmal erwachsender, vor allem die Verdoppelung des Cache-Speichers auf 256 MB fällt ins Auge. Rein äußerlich leistet sich die neue WD RED 10 TB keine Patzer und ist sehr hochwertig gefertigt. Der Leistungstest bescheinigt dem NAS-Laufwerk eine durchweg hohe Performance und macht die WD RED 10 TB nicht nur zu einem sinnvollen Kapazitätsupgrade gegenüber dem bisherigen Spitzenmodell mit 8 TB, sondern bringt ebenfalls ein ordentliches Plus an Mehrleistung mit.
Betrachten wir zuletzt die aktuelle Preissituation. Für knapp 330 € wechselt die WD RED 10 TB zurzeit den Besitzer. Die Konkurrenz von Seagate, die IronWolf 10 TB, ist bereits für 275 € verfügbar. Beide Platten kommen mit einer Herstellergarantie von drei Jahren. Zum Vergleich: das nächst kleinere Modell der WD RED Familie mit 8 TB Speicherkapazität kostet 242 €. Dies zeigt, dass auf der Preis pro Gigabyte bei beiden Laufwerken in etwa identisch ist und der Käufer nicht unnötig für eine erhöhte Datendichte der 10-TB-Version zur Kasse gebeten wird.
Pro | Contra |
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