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Test: WD Black SN750 NVMe SSD mit 1 TB

Die WD Black NVMe SSD bekommt einen Nachfolger - Lohnt sich ein Upgrade?
WD Themen

Mit der WD Black SN750 NVMe SSD stellt Western Digital den Nachfolger der bekannten WD Black NVMe SSD vor. Wir machen den Test für euch und verraten, ob sich ein Upgrade lohnt.

Überblick

Mit der WD Black NVMe SSD (zu unserem Test) brachte Western Digital im Frühjahr 2018 sein erstes SSD-Laufwerk auf den Markt, das vollständig auf Komponenten aus eigenem Hause bzw. aus dem Hause von SanDisk setzte. Das Laufwerk war baugleich mit der SanDisk Extreme Pro SSD, welche unter dem SanDisk Brand vertrieben wird.

Mit der WD Black SN750 NVMe SSD steht nun das Nachfolgerprodukt ins Haus, welches wir in diesem Artikel genauer betrachten wollen. WD richtet die neue M.2-SSD an Enthusiasten und wird das Laufwerk im Laufe des Frühjahrs 2019 deshalb auch mit einem massiven Aluminiumkühlkörper des Herstellers EKWB anbieten, um die Dauerleistung des Laufwerkes unter hoher Last länger aufrechterhalten zu können.

Diese Version wird dann jedoch nur noch für Desktop-PC interessant sein, weil die Bauhöhe mit über 8 mm in kein mobiles Gerät hineinpassen dürfte. Die WD Black SN750 NVMe SSD ohne Kühlkörper, welche uns zum Test vorliegt, misst als Single Sided SSM (Solid State Module) jedoch nur 2,38 mm in der Höhe und kann daher ohne Probleme in Notebooks unterkommen.

Angeboten wird die neue WD Black SN750 NVMe SSD in vier Kapazitätsstufen von 250 GB, 500 GB, 1 TB sowie 2 TB. Die 2-TB-Variante soll dabei verzögert zusammen mit der Heatspreader-Version auf den Markt kommen. Nur die 250-GB-Version wird es nicht mit Kühlkörper geben. Für unseren Test stand uns das 1-TB-Modell zur Verfügung.

Unter der Haube – Technik im Detail

Mit der WD Black NVMe SSD aus 2018 wagte WD den Schritt und brachte eine SSD auf den Markt, die erstmals vollständig mit SanDisk Controller und SanDisk NAND ausgestattet war. Auch die Firmware stammte natürlich von SanDisk/WD. Aus technischer Sicht hat sich bei der neuen WD Black SN750 NVMe SSD deshalb relativ wenig geändert. WD setzt auf ein fast identisches PDB-Layout der SSD und verwendet erneut den SanDisk 20-82-007011 Controller, der auch schon in der WD Black SSD zum Einsatz kam. Zur Seite steht dem Controller ein 1 GB LPDDR4-RAM-Modul von Hynix, das als erste Caching-Stufe dient.

Die Daten werden im TLC-Verfahren auf den WD/SanDisk 64 Layer 3D-NAND gespeichert, der aktuell im 15-nm-Verfahren gefertigt wird. Aufgrund des TLC-Betriebes setzt WD ebenfalls ein SLC-Caching-Verfahren ein – der SLC-Cache ist dabei knapp 12 GB groß. Die Lebenserwartung des 1-TB-Modells gibt WD im Übrigen mit 600 TB TBW (total bytes written) an und liefert das Laufwerk mit einer fünfjährigen Garantie aus.

Angebunden wird die WD Black SN750 NVMe SSD über PCIe 3.0 x4 und kann mit dem NVMe 1.3 Protokoll umgehen. Insgesamt ist das Laufwerk als eher kleineres Produktupdate einzustufen.

WD SSD Dashboard

Zum Lieferumfang der WD Black SN750 NVMe SSD gehört die WD Dashboard Software, welche die Verwaltung der SSD ermöglicht. Hier lässt sich die PCIe-Anbindung überprüfen und auch das Auslesen der SSD-Temperatur ist möglich. Ein besonderer Gaming-Mode soll zudem die Reaktionszeit des Laufwerks erhöhen, in dem der Eintritt in den SSD-Standby-Modus verhindert wird, solange das Spiel ausgeführt wird.

Leistungstest

Natürlich interessiert bei SSDs hauptsächlich die Leistung, die ein Laufwerk unter verschiedenen Bedingungen an den Tag legt. Daher haben wir die neue WD Black SN750 NVMe SSD mit 1 TB verschiedenen Tests unterzogen. Theoretische Benchmarks kitzeln das Maximum aus dem Laufwerk heraus, während praktisches Testdurchläufe eine Einschätzung der Laufwerksleistung unter alltäglichen Bedingungen erlauben. Als Vergleich haben wir die ADATA SX6000 Pro 512 GB, die Intel SSD 760p Series 512 GB, die Intel SSD 660p Series 512 GB sowie die WD Black NVMe SSD 1 TB herangezogen.

Testsystem

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

*mit anderem Testsystem (Intel Skylake) getestet.

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.

Synthetische Benchmarks

Synthetische Benchmarks bringen die Laufwerke an ihre Leistungsgrenzen – die dargestellten Situationen entsprechen aber häufig nicht den Alltagsbedingungen, denen eine SSD ausgesetzt ist. Da jeder Benchmark gleich aufgebaut ist, bieten sie dennoch eine sehr gute Vergleichbarkeit der verschiedenen Laufwerke.

A.S. SSD Benchmark

Der A.S. SSD Benchmark misst die sequenziellen Schreib- und Leseraten einer SSD. Darüber hinaus werden Zugriffszeit und Transferraten beim Zugriff auf kleine Dateien gemessen. Ein integrierter Kopier-Benchmark simuliert das Kopieren von ISO-Dateien, Programmen und Computerspielen und misst dabei die Transferraten. Unseren Erfahrungen nach sind die Ergebnisse sehr praxisnah, da mehrere Durchläufe gemittelt werden.

ATTO Disk Benchmark

Wenn es darum geht die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit einer SSD zu ermitteln, ist der ATTO Disk Benchmark ein zuverlässiges Tool. Die Leistung wird anhand verschiedener Blockgrößen gemessen, die wir in Blöcken von vier Kilobyte bis acht Megabyte dargestellt haben. In der Praxis sind die abgebildeten Werte allerdings fast nie zu erreichen und werden von den Herstellern gerne als Werbemittel eingesetzt. Das ATTO Disk Benchmark verwendet komprimierbare Daten, was vor allem SandForce Chipsätzen zu Gute kommt.

 

Crystal Disk Mark

Das Crystal Disk Mark ist ein weiteres beliebtes Tool, um die Transferleistung von Massenspeichern zu testen. Wir haben mit dem CDM erneut die sequenzielle Transferleistung überprüft.

HD Tune Pro

Die Software HD Tune Pro misst neben den schon erwähnten Parametern ebenfalls die Geschwindigkeit beim Zugriff auf verschiedene Dateigrößen. Dieser Test ist bei SSDs sehr interessant, da vor allem viele kleine Dateien (z.B. 4 KB Blöcke) einen schwachen Controller schnell aus der Bahn werfen. Die Transferraten brechen dann bis auf wenige KB/s ein und es kommt zu Verzögerungen beim Dateizugriff. Gemessen wurden die Blockgrößen 512 Byte, 4 KB, 64 KB, 1 MB sowie der zufällige Zugriff auf alle Arten von Blockgrößen.

Real Benchmarks

Wesentlich interessanter für die spätere Benutzung einer Solid State Disk als Systemlaufwerk sind die Real-Tests. Wie der Name schon sagt, überprüfen dieser Art von Test die Leistung der SSDs unter alltäglichen Bedingungen. Dazu gehören beispielsweise Setup-Routinen, Virenscans oder das Öffnen mehrere Programme zum gleichen Zeitpunkt. Während dieser Testdurchläufe wurde das entsprechende Laufwerk als Systempartition verwendet, auf der Windows 10 Pro x64 lief.

Programm-Installationen

Wie die Überschrift schon wiedergibt, haben wir mehrere Setup-Routinen durchlaufen lassen und die dafür jeweils benötigte Zeit der SSD festgehalten. Als Software diente uns hierfür das PCMark 8, iTunes sowie der Adobe Reader.

Anwendungs-Tests

Bei den Anwendungs-Tests wurde überprüft, wie schnell das getestete Laufwerk mit alltäglichen Aufgaben fertig wird. Als plastisches Beispiel haben wir uns das Öffnen der Programme Avira, Firefox, iTunes, PCMark 8 und Acrobat Reader herausgesucht.

Bewertung der Ergebnisse

Im direkten Vergleich mit ihrer Vorgängerin kann sich die WD Black SN750 NVMe SSD in der Disziplin der sequenziellen Lese- und Schreibtransfers leicht absetzen. Der Unterschied ist nicht riesig, aber vorhanden. Die WD Black SN750 NVMe SSD leistet somit knapp 3500 MB/s beim Lesen und circa 3000 MB/s beim sequenziellen Schreiben von Daten.


Betrachten wir die sequenzielle Transferleistung von nicht-komprimierbaren Daten, so ist die WD Black SN750 NVMe SSD teilweise deutlich schneller als das Vorgängermodell. Vor allem das SLC-Cache scheint WD bei der SN750 optimiert zu haben, sodass Schreibaufgaben auch nach Volllaufen des SLC-Cache noch relativ zügig erledigt werden.

WD Black SN750 NVMe SSD Temperatur Lesen

Bei zufälligen Zugriffen auf unterschiedlich große Blöcke machen beide Laufwerke eine beinahe identische Figur, die WD Black SN750 NVMe SSD hat in der Regel einen minimalen Vorsprung. Gleiches gilt für die Anwendungstest, hier hat natürlich keines der Laufwerke ein Problem. Die Leistung von Highend-PCIe-SSDs reicht in der Regel für so ziemlich jede Anwendung aus, die im privaten Bereich ansteht.

WD Black SN750 NVMe SSD Temperatur Schreiben

Wir haben zudem die Temperatur der SSD mit unserer Wärmebildkamera geprüft. Dabei wurde das Laufwerk längere Zeit mit anhaltenden Lese- und Schreibaufgaben beschäftigt. Beim Lesen haben wir maximal 74°C gemessen, im Schreibbetrieb waren es 82° C. Wer sich mit diesen Werten nicht wohlfühlt, für den könnten die mit Kühlkörper ausgestattet Version der WD Black SN750 NVMe SSD die bessere Wahl sein. Beide gemessenen Werte sind trotzdem vollständig im grünen Bereich.

Fazit

Die neue WD Black SN750 NVMe SSD ist ein gutes M.2-Laufwerk, das seinen Dienst zügig und ohne Probleme verrichtet. WD verbaut aktuelle SSD-Technologie, nimmt Neuerungen, wie QLC-NAND jedoch noch nicht in Angriff. Insgesamt ist die WD Black SN750 NVMe SSD eher als Produktpflege und weniger als revolutionäres neues Produkt zu betrachten.

Die gemessen Leistung des Laufwerks ist hoch und entspricht den beworbenen technischen Daten. Der direkte Vergleich zur WD Black NVMe SSD aus 2018 macht aber auch die vielen Gemeinsamkeiten beider SSDs deutlich. Die WD Black SN750 NVMe SSD ist zwar in der Regel etwas zügiger unterwegs, das ultimative Mehr an Leistung dürfen Besitzer der bisherigen WD Black NVMe SSD (2018) jedoch nicht erwarten. Ein Update lohnt sich deshalb nicht – wohl aber ein Neukauf, wenn die Anschaffung einer M.2-PCIe-SSD ins Haus steht. Dann ist die WD Black SN750 NVMe SSD durchaus ein Kandidat, der in die nähere Betrachtung mit einbezogen werden sollte.

Preislich ruft Western Digital eine UVP von 249,99 US-$ für die 1-TB-Variante der WD Black SN750 NVMe SSD auf. Erste Shops listen das Laufwerk in Deutschland ab 299 Euro – es besteht jedoch noch keine Lieferbarkeit. Die WD Black NVMe SSD (2018) kostet hingegen aktuell knapp 222 Euro. Es ist zu erwarten, dass sich der Preis der SN750 relativ zügig in ähnlichen Preisregionen, um die 220 bis 240 Euro, einpendeln dürfte, sobald das Laufwerk verfügbar ist. Die Konkurrenz in Form der Samsung SSD 970 EVO 1TB kostet aktuell knapp unter 220 Euro.

Pro

  • hohe Leistung
  • NVMe 1.3
  • optionaler Kühler
  • geringe Bauhöhe (Single Sided Module)

Contra

  • keine großen Verbesserungen gegenüber der Vorgängerversion

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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