Test: WD My Passport Wireless SSD mit 1 TB

Die perfekte SSD für Weltenbummler und Content Creator?
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Wer immer mit der Kamera auf Achse ist, braucht einen zuverlässigen Begleiter, der sich um das gesammelte Foto- und Videomaterial kümmert. WD hat mit der neuen My Passport Wireless SSD ein entsprechendes Produkt im Angebot. Wir haben uns die externe SSD für Fotografen und Kreative genauer angesehen.

Übersicht

Mit der WD My Passport Wireless Serie hat WD schon seit einigen Jahren ein externes Laufwerk auf Festplattenbasis im Angebot, dass Fotografen und Filmer bei ihrer täglichen Arbeit unterstützten soll.

Egal, ob integriertes Kartenlesegerät, verbauter Akku, WLAN Access Point oder schnelle USB 3.1 Verbindung, die My Passport Wireless Produktfamilie ist voll und ganz auf die Anforderungen von Content Creators ausgelegt, die oft unterwegs sind.WD-MyPassport-Wireless-SSD-3

Die neue My Passport Wireless SSD hebt das Konzept in eine neue Geschwindigkeitsdimension und nutzt schnellen SSD-Speicher anstatt einer herkömmlichen Festplatte. Damit trägt WD den steigenden Anforderungen im Medienbereich Rechnung, die durch 4K-Videos und immer hochauflösendere RAW-Fotos nach mehr Bandbreite verlangen.

WD bietet die My Passport Wireless SSD dazu in vier verschiedenen Kapazitätsvarianten mit 250 GB, 500 GB, 1 TB und sogar 2 TB an. Damit deckt das Laufwerk in Sachen Kapazität einen breiten Anforderungsbereich ab. Für unseren Test haben wir das Modell mit einer Speicherkapazität von 1 TB verwendet.

Design und Verarbeitung

Wie schon die vorherigen Generationen der My Passport Wireless Serie kommt auch das neue Flash-basierte Laufwerk in einer quadratischen Grundform daher. Das Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt, der matt grau gefärbt ist. Der Mittelteil der externen SSD hat ein Streifenmuster und glänzt ganz leicht.

Die Vorderseite der My Passport Wireless SSD trägt zudem zwei Status-LEDs, die die Speicher- und WLAN-Aktivität anzeigen. In der linken oberen Ecke befinden sich außerdem vier weitere LEDs, die den Ladestand des integrierten Lithium-Akkus signalisieren.

An der Stirnseite des Laufwerks sind der Powerknopf sowie ein weiterer Knopf zum Starten des automatischen SD-Kopiervorgangs untergebracht. Auch finden sich hier die micro-B USB 3.0 Schnittstelle und der USB 2.0-Host-Port. Über Letzteren lassen sich auch andere Geräte aufladen. Die My Passport Wireless SSD fungiert dann als Powerbank.

An der linken Seite des Laufwerks ist hingegen der SD-Kartenslot zu finden. Dieser nimmt Full-Size-Karten auf. Für microSD-Karten ist ein entsprechender Adapter notwendig, der sich bei den meisten Speicherkarten jedoch im Lieferumfang befindet.

Geschützt wir die externe SSD durch einen ebenfalls mitgelieferten Gummimantel. Dieser ist hauptsächlich schwarz und verfügt über orange Elemente. Aufgezogen soll der Mantel das Laufwerk wie ein Art Bumper, vor Sturzschäden schützen. Das ist vor allem auf Reisen eine super Sache und gibt einem ein sicheres Gefühl, auch wenn das Gerät einmal aus dem Fotorucksack plumpst.

Die Verarbeitung der My Passport Wireless SSD gibt keinen Grund zur Beanstandung. Alle Teile sind sauber verarbeitet und der Gummimantel passt exakt auf das Laufwerk. Aussparungen ermöglichen den Zugriff auf alle wichtigen Anschlüsse auch bei angebrachtem Schutzrahmen.

Funktionsweise: Der Traum jedes Fotografen?

Im Inneren der My Passport Wireless SSD setzt WD eine schnelle SSD ein, die Daten deutlich flotter bereitstellen kann als die bisherige HDD-Version. Der integrierte Akku besitzt eine Kapazität von 6.700 mAh und soll die externe SSD bis zu zehn Stunden netzunabhängig mit Spannung versorgen.

Wird die My Passport Wireless SSD als Powerbank verwendet, steht ein maximale Ladestrom von 1,5 A zur Verfügung. Sollen die SSD parallel arbeiten, sinkt dieser auf 900 mA ab. Aufgeladen wird der Akku im Übrigen mit dem beigelegten USB-Netzteil.

Der integrierte SD-Kartenleser entspricht der SD 3.0 Spezifikation und soll Transferraten von maximal 65 MB/s erreichen. Der zusätzliche USB 2.0 Host-Port erlaubt das Verbinden weiterer Speichergeräte, wie Kameras oder USB-Sticks. Mit dem Kopierknopf lassen sich die Inhalte dieses Gerätes oder der SD-Karte ohne einen Computer direkt auf der My Passport Wireless SSD sichern. Das funktionier super und sehr zuverlässig.WD-MyPassport-Wireless-SSD-4

Außerdem hat die externe Foto-SSD auch einen Wifi Access Point mit an Bord. Wahlweise mit AC- oder N-Standard lassen sich Geräte wie Tablets oder Smartphones per WLAN mit dem Speicher verbinden.

Die My Cloud App erlaubt dann das Streamen oder Betrachten von 4K-Videos und sogar RAW-Fotos auf dem mobilen Endgerät. Auch das Streamen von Medien über DLNA an unterstützte TVs ist möglich.

Andere Apps, wie FilmicPro, können direkt auf die My Passport Wireless SSD aufzeichnen. Somit wird der begrenzte Speicher des Smartphones direkt erweitert. Wer gerne unterwegs Filme schneiden möchte, kann beispielsweise mit der App LumaFusion direkt auf Material zugreifen, das auf der externen SSD gespeichert ist, um dieses in sein Projekt aufzunehmen.

Die Web-Oberfläche der MyPassport Wireless SSD gibt einen schnellen Überblick.

Natürlich lässt sich die SSD via USB auch als ganz normaler externer Datenträger ansprechen. Leider verzichtet WD auf die Integration einer modernen USB Type C Schnittstelle und setzt noch auf den USB 3.0 micro-B-Stecker.

Alle Einstellungen in Bezug auf das Medienstreaming via App oder DLNA lassen sich im Übrigen über eine integrierte Weboberfläche konfigurieren. Diese ähnelt stark der Benutzeroberfläche der WD My Cloud Produkte und ist auch für Anfänger einfach zu bedienen.

Leistungstest

Natürlich haben wir die WD My Passport Wireless SSD auch einem Leistungstest unterzogen. Dafür wurden verschiedene Benchmarks via USB 3.1 Verbindung (5 GBit/s) ausgeführt. Außerdem haben wir die Geschwindigkeit der WLAN-Verbindung mit dem FTP-Protokoll ermittelt.

In Sachen Transferrate via USB 3.1 Gen.1 braucht sich die Wireless SSD mit 1 TB nicht verstecken. Sowohl lesend als auch schreibend sind mehr als 300 MB/s möglich. Damit zeigt sich schön der Leistungsvorsprung gegenüber der HDD-basierten My Passport Wireless Pro (3 TB) die wir zum Vergleich genutzt haben.

Bei der FTP-Übertragung über WLAN ergeben sich keine Überraschungen. Hier begrenzt der Transportweg über Wifi die Geschwindigkeit so stark, dass HDD- und SSD-Modell fast gleichauf liegen.

Der integrierte Kartenleser schafft im Übrigen sowohl im Lese- als auch im Schreibbetrieb knapp 64 MB/s und erreicht damit den beworbenen Wert von 65 MB/s in etwa. Leider lässt sich der Card Reader nicht direkt als solcher ansprechen. Die Daten müssen somit immer erst auf die SSD kopiert werden, bevor darauf zugegriffen werden kann.

Fazit

Mit der My Passport Wireless SSD bietet WD eine konsequente Weiterentwicklung der My Passport Wireless Pro an, die dank ihres schnellen SSD-Speichers auch gehobenen Geschwindigkeitsanforderungen gerecht wird.

Das Laufwerk ist sehr gut verarbeitet und der mitgelieferte Gummi-Bumper gibt ein zusätzliches Maß an Sicherheit, sollte einem die SSD einmal entgleiten und herunterfallen.

Die Kopierfunktion für SD-Karten funktioniert sehr gut und zuverlässig. So sind schnelle Backups von den Ergebnissen eines Reisetages zusätzlich gesichert, ohne einen Computer dabeihaben zu müssen.

In Sachen Geschwindigkeit ist die My Passport Wireless SSD via USB zügig unterwegs. Die Geschwindigkeiten schneller NVMe- oder gar Thunderbolt-Laufwerke erreicht die My Passport Wireless SSD jedoch nicht. Für den vorgesehenen Einsatzzweck ist das Laufwerk aber mehr als schnell genug.

Preislich muss aktuell knapp 400 Euro für die Version mit einer Kapazität von 1 TB eingeplant werden. Zum Vergleich: Die WD My Passport Wireless Pro auf HDD-Basis (1 TB) kostet aktuell circa 145 Euro bei ansonsten sehr ähnlicher Funktionalität. Ob dir die Robustheit und zusätzliche Geschwindigkeit der SSD einen Aufpreis von 250 Euro wert ist, muss von einem konkreten Anwendungsfall abhängig gemacht werden. Die ebenfalls erhältliche My Passport SSD mit 1 TB, welche ohne Akku, SD-Kartenleser und WLAN auskommen muss, dafür aber noch einmal deutlich schneller ist und auf USB  Typ-C setzt, ist  bereits ab 162 Euro erhältlich.

Pro

  • schneller USB-Zugriff
  • gute Verarbeitung
  • kompaktes Gehäuse
  • einfacher Zugriff und Streaming via WLAN
  • PowerBank-Funktion
  • Kopierfunktion für SD-Speicherkarten

Contra

  • hoher Preis
  • keine USB Typ-C Schnittstelle
  • SD-Kartenleser hinkt der allgemeinen SSD-Performance hinterher
  • kein QuickCharge (PowerBank-Funktion)
  • Kartenleser kann nicht direkt angesprochen werden

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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