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SanDisk Extreme Pro UHS-II SD-Karte im Test: Bis zu 300 MB/s!

UHS-II: Mehr Performance für 8K und Co?
SanDisk Extreme Pro SD-Karte UHS-2 in den Händen.

SD-Speicherkarten sind zur Massenware geworden. Für Profis gibt es jedoch neue SD-Karten, die die bestehenden Leistungsgrenzen weiter nach oben verschieben. Die neue SanDisk Extreme PRO UHS-II Speicherkarte ist genau ein solches Produkt. Wir machen den Test der neuen UHS-II-Generation für euch.

Überblick: SanDisk Speicherkartenportfolio

Der Markt für Speicherkarten ist für Laien nur noch schwer zu überblicken: Unzählige Anbieter mit wiederum vielfachen, verschiedenen Produktserien. Damit ihr die neue UHS-II-Karte von SanDisk richtig einordnen könnt, wollen wir zu Beginn dieses Artikels einen kurzen Blick auf das aktuelle Portfolio von SanDisk werfen.

Im Bereich der SD-Karten gibt es derzeit drei verschiedene Produktfamilien: Ultra, Extreme und Extreme PRO. Die Geschwindigkeit und die Einordnung in die üblichen SD-Karten-Label (Speed Class-Rating, Application Rating oder UHS Speed Class) nehmen dabei von der Ultra-Serie über die Extreme-Familie bis hin zur schnellsten Extreme PRO-Reihe zu.

SanDisk Extreme Pro SD-Karte UHS-2 vor der Verpackung
Die SanDisk Extreme Pro SD-Karte mit UHS-2-Unterstützung.

In der Ultra- und Extreme-Reihe bietet SanDisk aktuell ausschließlich Speicherkarten mit UHS-I-Interface an. Wer hier also zuschlägt, braucht sich über den Unterschied zwischen UHS-I und UHS-II keine Gedanken zu machen.

In der Extreme PRO Serie gibt es ab sofort jedoch beide Varianten zu kaufen. Hier bietet SanDisk sowohl die üblichen UHS-I-Karten an, hat die Extreme PRO Familie aber auch mit neuen UHS-II-Modellen ergänzt.

Für unseren Test haben wir die SanDisk Extreme PRO SDXC UHS-II Speicherkarte mit 64 GB verwendet. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass es in diesem Test um SD-Karten mit „normaler Größe“ und nicht um die microSD-Version geht.

UHS-II: Was genau ist das?

Der Begriff UHS-II gibt Auskunft über das verwendete SD-Bussystem. Er beschreibt also die Art und Weise, wie die SD-Karte mit dem Host-Gerät (Kartenleser oder Kamera) kommunizieren kann. UHS-II ist dabei ein Standard, der schon seit Längerem definiert ist, jedoch erst in jüngster Zeit mehr und mehr Verbreitung findet.

UHS-II lässt sich gegenüber dem Vorgänger UHS-I vor allem über die Geschwindigkeit unterscheiden: UHS-I kann mit 100 MHz Bustakt maximal 104 MB/s übertragen. UHS-II schafft hingegen bei gleichem Takt bis zu 312 MB/s.

Dabei ist zu beachten, dass es sich bei diesem Werten um die theoretischen Maximalwerte des SD-Bus handelt. Das könnt ihr euch in etwa so vorstellen, wie bei USB: Nur weil der USB-Bus bis zu 20 Gbit/s Bandbreite zur Verfügung stellt, muss dies nicht bedeuten, dass das angeschlossene Gerät diese Geschwindigkeit auch voll ausnutzen kann.

In der Regel versuchen die Hersteller von UHS-II-Karten die Vorteile der schnelleren Anbindung aber direkt voll auszuschöpfen und spendieren ihren Produkten entsprechend schnellen Flashspeicher.

Für wen macht eine UHS-II-Speicherkarte Sinn?

Wer sich bereits nach Speicherkarten mit UHS-II-Anbindung umgesehen hat, wird schnell merken, dass diese modernere Art von SD-Karten teils deutlich teurer ist. In unseren Augen ergeben sich zwei Anwendungsfälle, die ein Upgrade auf UHS-II-Speicherkarten für euch rechtfertigen könnten:

Zum einen kann die höhere Leseleistung als Vorteil genutzt werden, wenn häufig große Datenmengen von der Speicherkarte auf einen Computer kopiert werden müssen.

Ein gängiges Beispiel wäre hier die Videoproduktion. Bei 4K mit 60 fps und ggf. 10-Bit-Farbprofil kommen bei modernen DSLM-Kameras schnell einige Gigabyte zusammen, die für den Schnitt vorbereitet werden müssen. Die theoretisch knapp dreifache Übertragungsgeschwindigkeit gegenüber UHS-I-Karten kann den eigenen Workflow also ordentlich beschleunigen.

SanDisk Extreme Pro 64 GB auf einer Kamera
Bereit für den Einsatz.

Auf der anderen Seite bieten die modernen SD-Karten auch deutlich höhere Schreibgeschwindigkeiten. Dieser Vorteil lässt sich immer dann ausspielen, wenn das verwendete Speichergerät (Kamera oder Audiorecorder) von den höheren Schreibraten der Karte profitieren kann.

Das kann sich zum Beispiel in einer höheren Serienbildrate bei Fotokameras bei hoher Auflösung in DNG-RAW äußern oder unterstützt Videokameras mit 8K-Fähigkeit bei der fehlerfreien Aufzeichnung von Inhalten.

In jedem Fall solltet ihr beachten, dass UHS-II Speicherkarten nur dann Sinn machen, wenn mindestens eines der eingesetzten Hostgerät (Kamera, Computer oder externer Kartenleser) auch mit dem neuen Bussystem umgehen kann.

Aber keine Angst: Die Speicherkarten von SanDisk sind abwärtskompatibel. Das bedeutet, dass die Karten zur Not auch an Geräten mit UHS-I-Bus oder sogar von noch älteren Modellen mit Standard SD Bus oder High Speed Bus (die Vorgänger von UHS-I) verwendet werden können.

SanDisks neue Extreme PRO Serie mit UHS-II im Detail

Die neuen Speicherkarten mit der zweiten UHS-Generation von SanDisk kommen mit zwei verschiedenen Kapazitätsklassen und drei Kapazitätsstufen daher.

Das 32-GB-Modell ist eine SDHC-Karte, die 64-GB- und 128-GB-Option werden als SDXC-Karte verkauft. Das hat für die Anwender*Innen in der Praxis aber keine weitere Bedeutung, da moderne Hostgerät mit beiden Kapazitätsklassen umgehen können.

Für das von uns getestet Modell mit 64 GB Speicherkapazität gibt SanDisk eine maximale Lesegeschwindigkeit von bis zu 300 MB/s an. Beim Schreiben soll die Karte bis zu 260 MB/s erreichen.

Nahaufnahme einer SanDisk SD-Karte.
Die Karte unterstütze die gängigen Geschwindigkeitsstandards C10, U3 und V90

Mit diesen Leistungsangaben ist es auch nicht verwunderlich, dass die neue Extreme PRO UHS-II-Serie mit der UHS Speed Class 3 (U3) und der Video Speed Class 90 (V90) beworben wird. Die vielen Nutzern bekannte Speed Class 10 (C10) wird natürlich auch erreicht, sie spielt in diesen neuen Leistungsebene aber eigentlich heutzutage keine Rolle mehr.

Ausgeliefert wird die SD-Karte in Deutschland mit einer Garantiedauer von 30 Jahren. Außerdem gibt es bei Bedarf nach einer Registrierung Zugriff auf die Datenwiederherstellungs-Software RescuePRO Deluxe – ein passender Lizenzschlüssel liegt der Verpackung bei.

Leistungstest der SanDisk Extreme PRO UHS-II Speicherkarte

Ohne Frage – das Spannendste an einer SD-Speicherkarte mit selbstbewussten Geschwindigkeitsversprechen ist natürlich die tatsächlich nutzbare Leistung im Alltag. Dafür haben wir einige Tests mit der SanDisk Extreme PRO UHS-II SDXC 64 GB Karte ausgeführt.

Als Vergleich haben wir die 128-GB-Version der aktuellen UHS-I-Version der Extreme PRO Serie herangezogen. Beide Karten wurden dabei für eine bessere Vergleichbarkeit mit dem SanDisk Extreme PRO SD UHS-II Kartenleser über USB Type C an unser Testsystem angebunden.

Testsystem

Wir haben die folgenden Benchmark-Tools verwendet:

ATTO Disk Benchmark

Wenn es darum geht die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit einer Speicherkarte zu ermitteln, ist der ATTO Disk Benchmark ein zuverlässiges Tool. Die Leistung wird anhand verschiedener Blockgrößen gemessen, die wir in Blöcken von 4 Kilobyte bis 2 Megabyte dargestellt haben. In der Praxis sind die ermittelten Werte allerdings nur selten zu erreichen und werden von den Herstellern gerne als Werbemittel eingesetzt.

Crystal Disk Mark

Der Crystal Disk Mark (CDM) ist ein weiteres Benchmark-Tool, welches die Performance von SD-Karten analysieren kann. Hier werden unterschiedliche Tests durchgeführt, deren Ergebnisse ähnlich wie beim bekannten A.S. SSD Benchmark aus jeweils fünf Testdurchläufen gemittelt werden. CDM hat sich in den letzten Jahren zu einem Standardtest entwickelt und wird von Speicherkarten-Herstellern oft selbst zur Bestimmung der beworbenen Leistungswerte eingesetzt.

Bewertung der Ergebnisse

In erster Linie interessieren bei typischen Multimedianwendungen, wie der Foto- und Videoaufzeichnung, vor allem die sequenziellen Transferraten, die eine Speicherkarte erreicht.

Wie unsere Leistungstest zeigt, schafft die neue Extreme PRO UHS-II Karte von SanDisk beim Lesen maximal 280 MB/s, werden Daten geschrieben, haben wir bis zu 256 MB/s gemessen. Beide Werte liegen ein wenig unter den beworbenen Angaben, was für Speicherkarten aber keine Besonderheit ist und für die UHS-I-Vergleichskarte ebenfalls zutrifft.

Nichtsdestotrotz zeigt der Vergleich mit der UHS-I-Geschwisterkarte sehr eindrucksvoll, welche Mehrleistung UHS-II in diesem Szenario bietet.

In selteneren Fällen kommt es auch auf die Leistung beim Lesen- und Schreiben von zufälligen Daten an. Auch hier ist die UHS-II-Variante bei kleineren Blöcken merklich schneller. Die Differenz zur UHS-I-Karte wird bis 16K aber vor allem im Lesebetrieb sichtbar.

Im Praxistest, also beim Kopieren von Foto- und Videodateien unter Windows, bestätigen sich die Transferraten aus dem sequenziellen Testszenario. Vorausgesetzt das interne Schreibgerät des Computers ist schnell genug, können Anwender*Innen von der Extreme Pro UHS-II-Modellreihe Transferraten von weit über 250 MB/s beim Lesen und Schreiben erwarten.

Fazit

Dass es die bekannte Extreme PRO Serie von SanDisk jetzt auch als schnelle UHS-II-Variante zu kaufen gibt, ist begrüßenswert. SanDisk schließt damit die Leistungslücke zwischen der bisherigen SD-Kartengeneration und den noch schnelleren CF Express-Speicherkarten auf PCIe-Basis.

Insgesamt liefert die UHS-II-Karten von SanDisk ein rundes Bild ab. Die Karte bietet hohe Transferleistung, sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben. So können Profis und Enthusiasten den vollen Funktionsumfang neuer Aufzeichnungsgerät (Stichwort: 8K-Video) nutzen und profitieren von stark beschleunigten Transfers ihrer Daten auf den Computer zur Weiterverarbeitung.

Preislich müssen Interessent*Innen für die 64-GB-Version derzeit knapp 95 Euro, für das 128-GB-Modell rund 178 Euro einplanen. Das ist im Vergleich zu der UHS-I-Variante aus der gleichen Serie von SanDisk ein satter Aufpreis von derzeit mehr als 78 Euro. Das „übliche“ Modell bekommt ihr mit 64 GB nämlich bereits für deutlich unter 20 Euro.

SD-Karten
Allround-PC.com Award
02/2022
SanDisk Extreme PRO (UHS-II)
Empfehlung

Pro

  • hohe Geschwindigkeit
  • V90- und U3-Label
  • Moderne UHS-II-Schnittstelle
  • 30 Jahre Garantie

Contra

  • hoher Preis im Vergleich zu UHS-I-Karten

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Nils Waldmann Redakteur

Seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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