Die übliche Lösung für dieses Problem heißt (Wireless LAN). Jedoch gibt es auch andere Arten der Datenübertragung, die hier Abhilfe schaffen können. Die zum Teil schlechte Verbindungsqualität von WLAN, welche in Häusern und Gebäuden mit massiven und dicken Wänden keine Seltenheit ist, die oftmals komplizierte Handhabung und die Spekulationen über eine Gesundheitsgefahr durch elektromagnetische WLAN-Felder, lassen alternative Systeme immer attraktiver erscheinen. Eine dieser Alternativen ist Strom-LAN, auch PowerLAN genannt. Es ist mitunter eines der beliebtesten Lösungen.
Technik
Die Datenübertragung findet bei Strom-LAN, wie der Name schon vermuten lässt, über das Stromnetz statt. Es sind keine Neuerungen oder Änderungen nötig, um solch ein Netzwerk zu verwenden, da es mit dem standardmäßigen 230-Volt Stromnetz arbeitet. Als Verbindung zwischen Stromnetz und PC fungiert ein Adapter. Es werden mindestens zwei benötigt: Einen für die Verbindung von Modem oder Router mit der Steckdose und einen für die Verbindung zwischen Computer und Stromnetz. Viele Hersteller bieten Starter Kits an, die bereits zwei der digitalen Stecker beinhalten. Per LAN-Kabel wird der Adapter mit dem PC/Modem verbunden und dann einfach in eine beliebige Steckdose gesteckt, dabei ist es egal ob es sich um eine Einzelsteckdose handelt oder um einen Platz an einer Mehrfachsteckerleiste. Jetzt kann ein Datenaustausch über das hausinterne Stromnetz stattfinden. Im Gegensatz zu WLAN, ist man hier jedoch immer per Kabel an eine sich in der Nähe befindende Steckdose gebunden.
Mittlerweile ist es möglich mit manchen Produkten Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 200 MBit zu erreichen. Zudem verspricht devolo, ein Hersteller solcher Adapter, eine Reichweite bis max. 200 Meter. Sie nimmt jedoch mit steigender Entfernung und steigender Adapteranzahl ab. Trotzdem ist es zum Teil möglich bis zu 10-15 Stecker problemlos in einem Netzwerk zu betreiben. Jedoch kann der Überspannungsschutz, der in manchen Mehrfachsteckerleisten eingebaut ist, und Überspannungsschutzgeräte die Verbindung stark beeinträchtigen, deswegen ist zu raten den Adapter vor dem Überspannungsschutz einzustecken. Zudem hat diese Art des Datentransfers laut Hersteller keinerlei Auswirkung auf andere elektronische Haushaltsgeräte.
Die Barriere des Netzwerkes bildet der Stromzähler, somit kann in keinem der benachbarten Häuser der Datentransfer abgehört werden. Sollte doch einmal ein Nachbar den selben Stromkreislauf nutzen, gibt es genauso wie bei WLAN die Möglichkeit eine Verschlüsselung zu aktivieren, bei Produkten von devolo heißt sie DESpro. Somit sind auch in diesem Fall die persönlichen Daten geschützt.
Die Gesundheitsgefahr durch elektromagnetische Felder besonders von WLAN wird immer wieder diskutiert. Nach einer Statistik von devolo verursacht Strom-LAN eine deutlich geringere Feldstärke als WLAN, da hier mit einem niedrigeren Frequenzband gearbeitet wird.
Derzeitige Produkte
Der, in der Welt des Strom-LANs, führende Hersteller devolo bietet derzeit eine ganze Reihe an Produkten unter dem Namen „dlan“ an: Derzeit sind drei Starter Kit Varianten verfügbar, einmal die Highspeed Variante mit bis zu 200 MBit für 139,90 Euro, die 85 MBit Variante für 99,95 Euro* und die langsamere Baureihe für 74,95 Euro*, die mit bis zu 14 MBit arbeitet. Einzelne Adapter sind auch erhältlich, einen Highspeed-Adapter von devolo gibt es zur Zeit für 52,95 Euro* zu erwerben.
Auch Netgear bietet auf diesem Gebiet Produkte an: Der XE102 GR PowerLAN Adapter, der mit bis zu 14 Mbit arbeitet, kann derzeit für 35,95 Euro* erstanden werden.
Des Weiteren gibt es Produkte aus dem Hause Tomcom und Allnet.
Mittlerweile ist es nicht nur möglich ein Computernetzwerk aufzubauen, sondern auch das digitale Internetfernsehen oder Audiosignale über das Stromnetz zu transferieren. Hier gibt es den Mutlimediaadapter devolo dlan 200 AV, mit dem man einfach das Modem, was z.B. im Keller steht, kabellos mit der Settop Box des Fernsehers im Wohnzimmer, der Spielekonsole oder dem Festplatten-Recorder verbinden kann.
Installation und Konfiguration am Beispiel eines devolo duo Starter Kits
Die Handhabung ist sehr einfach. Man verbindet den einen Adapter per LAN-Kabel mit dem Modem oder dem Router und steckt ihn in die nächste freie Steckdose. Genauso macht man es auch mit dem anderen Adapter, den man wahlweise per LAN- oder USB-Kabel mit dem PC verbindet.
Jetzt wird der Computer gestartet und es kommt die von devolo dem Lieferumfang beigelegte CD zum Einsatz. Das Setup ist einfach und gut verständlich. Direkt im Anschluss wird der Konfigurationsassistent aufgerufen: Hier werden die Security-IDs abgefragt, welche auf der Unterseite der Adapter zu finden sind.
Die Konfiguration ist sehr einfach und geht schnell. Im letzten Schritt erfolgt die Eingabe eines Netzwerkkennworts. Eine Eingabe eines vom Auslieferungszustand abweichenden Passwortes aktiviert die automatische Datenverschlüsselung, welche das Netzwerk abhörsicher machen soll.
Nach der Bestätigung erfolgt automatisch die Konfiguration aller vorher angegebenen Adapter. Und schon ist die Konfiguration abgeschlossen – die Adapter sind einsatzbereit.
Die Geschwindigkeitsrate und der Betriebszustand der einzelnen Geräte kann jederzeit über den „devolo informer“ , ein mit geliefertes Programm, abgerufen werden.
Von Windows wird die Netzwerkverbindung als normale LAN-Verbindung erkannt, somit entfällt eine Konfiguration der Netzwerkeigenschaften von Windows, was sehr angenehm ist, da hier oft Probleme entstehen.
Zudem liefert devolo das Programm EasyShare mit, welches einen einfachen Datenaustausch zwischen den Netzwerkcomputern erlaubt.
Fazit
Abschließend ist festzuhalten, dass Strom-LAN sich nicht vor WLAN verstecken muss. Es bietet sich als Alternative an, besonders wenn dicke Wände oder große Distanzen überwunden werden müssen. Zudem überzeugt das System von devolo durch seine schnelle und leichte Installation und Konfiguration. Die Kabelgebundenheit an eine Steckdose und der im Vergleich zu WLAN Produkten hohe Preis fallen jedoch negativ auf.
Pro
- Leichte und schnelle Installation, Konfiguration und Handhabung
- Abhörsicher durch Verschlüsselung
- Geringere Strahlenbelastung als WLAN
- Verbindung auch durch dicke Wände und Böden
Contra
- Im Vergleich zu WLAN Produkten ein höherer Preis
- Kabelgebundenheit an Steckdosen
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