Test: UMTS Tages-Flatrates von T-Mobile und Vodafone

Lange Zeit war ein sehr teuer, doch in den letzten Jahren ist das mobile Internet dank dem Vormarsch von UMTS und HSDPA immer erschwinglicher für den Privatanwender geworden. Aktuell bieten Vodafone und T-Mobile nun auch so genannte Tages-Flatrates an, die einen Tag volumen- und zeitunabhängiges Surfen mit Notebook oder PDA zum Festpreis ermöglichen.

 

 

Vorwort und Allgemeines

Die beiden Tarife, die wir Ihnen gleich vorstellen werden, sind beiden ohne Vertragsbildung erhältlich. Man surft damit also, in dem man ein vorher aufgeladenes Guthaben Stück für Stück abbucht. Das Ganze funktioniert wie ein Prepaid-Handy und ist im Allgemeinen nichts anderes, nur das diese Tarife für den Datenverkehr anstatt für die Telefonie konzipiert worden sind.
Auch bei den Übertragungsgeschwindigkeiten heutziger Handys und Datenmodems gibt es unterschiede: Ist von UMTS die Rede, so können maximal Downloadgeschwindigkeiten von 384 Kbit/s erreicht werden. Das reicht zum gelegentlichen Surfen und E-Mail-Abrufen vollkommen aus. Vorteil von UMTS ist, dass Vodafone sowie T-Mobile bereits eine fast flächendeckende Netzversorgung in Deutschland bieten. Die nächst schnellere Stufe wird als HSDPA bezeichnet, diese Technologie wird in zwei Varianten angeboten: 3,6 MBit/s und 7,2 MBit/s. Zu beachten ist hierbei, dass HSDPA bisher nur in sehr großen Städten und an dem ein oder anderen Bahnhof oder Flughafen verfügbar ist. Kommt man aber in den Genuss eines Funkmastes, der HSDPA unterstützt, so ist für einen flotten Internetzugang gesorgt.

 
Überblick über die beiden Tarife von Vodafone und T-Mobile:
 
 
 

Tarif

Xtra Web’n’Walk

Vodafone WebSessions

Dauer der Verbindung

24h, maximal aber bis 24Uhr

24h

Preis für Tagesflatrate

4,95

4,95

Volumen

1GB dann Drosselung auf UMTS, 2GB Drosselung auf GPRS

Nein

Andere Zeiteinheiten buchbar ?

Nein

Ja, 30 min (1,95 €) oder 1h (2,95 €)

Internationale Tarife

Nein

Ja

14,95€ / 24h Länderzone 1

29,95 / 24h Länderzone 2

Jeweils 50 MB Transfervolumen

(auf der Vodafone Homepage)

SMS möglich

Ja, 19 Cent / SMS

Ja, 19 Cent / SMS

Geschwindigkeit

Bis zu 3,6 MBit/s

Bis zu 7,2 MBit/s

HSDPA Stick verfügbar

Ja, Preis 69,95 € inkl. Sim

Ja, Preis 99,90 € inkl. Sim

Express-Datenkarte verfügbar

Nein

Ja, Preis 149,90 inkl. Sim

Sim-Only

Ja, Preis 10€ inkl. 10€ Startguthaben

Ja, Preis 9,95€ inkl. 3x 1h Surfen

Zahlung via

Xtra-Guthaben

CallYa-Konto, CallYa-Guthaben oder Kreditkarte

Software

Web’nWalk Manager

Vodafone Mobile Connect

Preis nur gültig für Zugangspunkt

internet.t-mobile.de

event.vodafone.de

 

 

Die Tarif-Pakete im Überblick

 

T-Mobile liefert neben der benötigten Sim-Karte und dem UMTS-USB-Modem, dem „Web’n’Walk Stick“, ein Umhänge- band, ein USB-Verlängerungskabel sowie eine gedruckte Installationsanleitung mit. Die Software, die für den Betrieb benötigt wird, ist direkt auf dem USB-Stick gespeichert. Sobald dieser eingesteckt wird, startet der Setup-Assistent und führt den User durch die Installation. Es empfiehlt sich allerdings trotzdem, die aktuellste Version von der Herstellerhomepage herunter zu laden. Alles ist ordentlich verpackt und wirkt qualitativ hochwertig.
 

Das „Vodafone WebSessions“ Paket lag für diesen Test in der ExpressCard Ausführung vor. Neben der Sim-Karte liegen hier die Option Express Datenkarte, ein PCMIA-Adapter und die passende Software auf CD-Rom bei. Zudem eignet sich die DVD-Hüllen-artige Verpackung wunderbar für den sicheren Transport der Hardware, wenn diese einmal nicht im Notebook eingesetzt wird. Eine Bedienungsanleitung ist ebenfalls enthalten. Auch hier ist die Qualität der gelieferten Teile als sehr gut zu bezeichnen. Im Punkto Lieferumfang und Verpackung der Ware nehmen sich beide Mobilfunk-unternehmen nichts und leisten beide solide Arbeit.

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Hardware – Installation & Einsatz

Die Installation gestaltet sich bei beiden Modems kinderleicht. Während der T-Mobile Stick die Software bereits integriert hat, muss bei der ExpressCard des Typs „Option Fuji“ die mitgelieferte CD eingelegt werden, um die nötige Software zu installieren. In beiden Fällen sollten man allerdings besser direkt auf die aktuellste Version, die je nach Model auf der T-Mobile der Vodafone Homepage zu finden ist, zurückgreifen.

Jetzt muss nur noch die Sim-Karte in das jeweilige Modem eingelegt werden. Dieses geschieht beim Web’n’Walk Stick durch Einschieben in eine Öffnung, die parallel zum USB-Port angebracht ist. Wie man es von SD-Speicherkarten kennt, wird die Karte hineingedrückt. Um sie wieder auszuwerfen, ist ein erneutes Drücken nötig und die Karte wird freigegeben. Dieses ist zugleich der erster Kritikpunkt an dem Stick von T-Mobile. Bei einigen Notebooks kann es durch diesen Mechanismus dazu kommen, dass die Sim-Karte durch versehentliches Bewegen des Sticks ausgeworfen wird. Die Verbindung bricht selbstverständlich ab und die Software meldet somit einen Fehler. Allerdings ist dies nicht bei allen Geräten der Fall, hier kommt es auf Notebook und USB-Port Lage an.
Die Vodafone ExpressCard hat ihren Sim-Schacht im flachen Kartenteil. Die Sim wird einfach in einen Schlitz geschoben und sitzt nach Einstecken der Karte in den Express-Slot extrem sicher. Abbrüche durch eine ausgeworfene Sim-Karte sind bei diesem Modell nicht möglich.

Allerdings ist anhand dieser beiden Kommunikationsgeräte nicht zu beurteilen, ob der UMTS-Stick oder die UMTS-Karte generell zu bevorzugen ist.
Der Empfang war mit beiden Geräten gut. Verbindungsabbrüche kamen nur sehr selten vor, wenn man mit dem Auto oder ICE durch einen Tunnel gefahren ist. Meistens geht in dieser Situation nur der UMTS/HSDPA-Empfang verloren und es wird zum EDGE- (nur bei T-Mobile) bzw. GPRS-Netz gewechselt.

 
 
Von den Abmessungen her, scheint der USB-Stick im Vorteil zu sein. Er ist schnell in der Jackentasche verstaut und stört dort nicht weiter. Man sollte aber beachten, dass die UMTS-Karte im eingeschobenen Zustand weniger Angriffsfläche bietet und somit weniger stört, als der USB-Stick. Dieses macht sich vor allem im ICE bemerkbar, wenn neue Passagiere zusteigen und sich den Weg zu ihrem Platz bahnen, ohne darauf zu achten, welchen Weg dabei der Koffer hinter ihnen nimmt. Immerhin kann ein unbeabsichtigter Schlag hier nicht nur den Anschluss des Sticks verbiegen, sondern auch den USB-Port des Notebooks schwer beschädigen. Die UMTS-Karte eignet sich aus diesem Grund auch besser, um mit dem Notebook auf dem Schoß zu arbeiten, da nicht so viel Fläche vom Gehäuse absteht, wie es beim Stick der Fall ist.

Außerdem ist zu beachten, dass der USB-Stick durch seine Bauweise eine größere Antenne mit sich tragen kann, was sich besonders in Randgebieten als Vorteil erweisen sollte. Die UMTS-Karte hält hierfür einen Anschluss für eine externe Antenne bereit, welche wahrscheinlich dann wieder der des USB-Sticks überlegen ist. Wie aber schon erwähnt, konnten wir keine großen Unterschiede zwischen den beiden Geräten bzw. Netzen feststellen.

 
 
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Die Software

Bei der Software zeigen sich zwei grundsätzlich verschiedene Konzepte. Während man sich bei T-Mobile mit dem Web’n’Walk Manager auf das wirklich Nötigste beschränkt hat, wird bei Vodafone eine kompletten Software-Suite mitgeliefert. Die Grundfunktionen, wie Verbindungskonfiguration, Verbindungsqualität, Anzeige der aktuellen Übertragungstechnik (GPRS/EDGE, UMTS, HSDPA) und das Verfassen von SMS-Nachrichten bieten beide Programme.
Die Vodafone Software geht noch einen Schritt weiter und lässt einen sogar das Anlegen von Profile zu, die es erlauben, die Verbindung zum Internet auch über andere APNs (Access Point Name, zu Deutsch Zugangspunkt) herzustellen. Außerdem wird das Transfervolumen (Traffic) gezählt, der beim Aufrufen und Abrufen von Informationen entsteht, wobei hier zwischen Traffic im GPRS- und im UMTS + HSDPA-Netz differenziert wird.
Von der Handhabung sind beide Programme sehr gut zu bedienen und ermöglichen einen reibungslosen Betrieb der Software. Es ist generell zu empfehlen, egal für welche Software man sich entscheidet, diese in den Autostart von Windows zu setzen, da man sonst teilweise recht lange warte muss, bis die Software gestartet ist. Das macht sich vor allem bei dem Vodafone Programm bemerkbar, was durch seinen Umfang etwas träger im Bezug auf Ladezeiten ist. Wer also sofort lossurfen will, sollte die Lösungen im Hintergrund laufen lassen.
 
 
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Fazit

In diesem Fall einen konkreten Sieger zu küren fällt schwer. Bezogen auf den Anschaffungspreis hat T-Mobile mit knapp 70,-€ für Hardware inkl. Sim-Karte das günstigere Angebot. Dafür bekommt man aber einen Tarif, der außer der 24h-Flatrate keine anderen Zeitvolumen beinhaltet. Die Nutzung im Ausland ist hier ebenfalls nicht möglich. Als Pluspunkt ist aber anzumerken, dass die Sim-Karte auch Sprachtelefonie ermöglicht und so kann sie auch ins Handy eingesetzt werden. Die Software von T-Mobile ist zwar nur auf Basisfunktionen begrenzt, ist im Vergleich zur der Konkurrenzsoftware von Vodafone etwas schneller.

Vodafone bietet mit den „WebSession“ hingegen einen Tarif, der für die nationale und internationale Nutzung interessant ist. Zudem stehen dem Anwender die Zeitkontingente 30 Minuten und 1h zur Verfügung, welche mehr Flexibilität bieten. Die Software fällt wesentlich umfangreicher aus, was jedoch zu deutlich längeren Ladezeiten führt. Auch muss beachtet werden, dass man bei Vodafone mindestens 20,-€ mehr für den USB-Stick bezahlt, dafür aber auch einen mit 7,2 MBit/s-Support bekommt und sich nicht, wie bei T-Mobile mit theoretischen 3,6 MBit/s zufrieden geben muss. Die UMTS-Karte schlägt gleich mit fast 150,-€ zu Buche. Im Internet sind jedoch Anbieter zu finden, die ein solches WebSessions Paket bereits ab 70,-€ verkaufen. Auch wenn beide Tarife SMS unterstützen, so fehlt bei Vodafone die Telefonie.

Im Endeffekt muss jeder Anwender selbst entscheiden, welche der drei Möglichkeiten er wahrnehmen möchte. Wir wollen in sofern eine Empfehlung aussprechen, dass Vodafone mit seinen WebSessions klar die Nase vorne hat, wenn man sich das Sim-only Paket zulegt und sich separat um eine Datengerät kümmert. Des Weiteren erhält man mit den WebSessions den flexibleren Tarif, der auch im Ausland funktioniert. In diesem Sinne wünschen wir viel Spaß beim E-Mails abrufen in der U-Bahn oder als Beifahrer im Auto als menschliches Navigationssystem mit Google-Maps auf dem Schoß!

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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