Intels Thunderbolt-Schnittstelle soll schnelle Datenübertragungsraten ermöglichen und USB 3.0 überflüssig machen. Doch stellen sich unerfahrenen Usern viele Fragen: Was brauche ich, um Thunderbolt zu nutzen? Wie funktioniert diese Technologie? Diese und noch weitere Fragen beantworten wir Euch im folgenden Artikel.
Was ist Thunderbolt?
Thunderbolt ist eine von Intel entwickelte Schnittstelle zwischen Computern, Monitoren, Peripheriegeräten und Unterhaltungselektronik. Als einer der ersten Hersteller setzt Apple auf diese Schnittstelle und verbaut sie in seine Mac Book Pro Notebooks.
Wozu Thunderbolt?
Durch stetig wachsende Datenmengen, werden schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten benötigt. Daher soll sich Thunderbolt als universeller Anschluss durchsetzen, der genügend Kapazität für große Datenmengen bietet. Zudem sollen USB-Dockingstationen durch Thunderbolt-Dockingstationen ersetzt werden, da sich die angeschlossenen Geräte an einer USB-Dockingstation die verfügbare Bandbreite teilen müssen. Bei Thunderbolt können aber bis zu sechs Geräte ohne Leistungsverlust in Reihe geschaltet werden.
Vorteile gegenüber USB 3.0
Der Vorteil gegenüber USB 3.0 liegt bei der Geschwindigkeit. Die momentane Übertragungsgeschwindigkeit liegt bei 10 Gbit/s – die von USB 3.0 „nur“ bei 5 Gbit/s. Um einen Eindruck von der Geschwindigkeit der Schnittstelle zu bekommen, haben wir zwei Beispiele aufgelistet:
- Die Übertragung eines Kinofilms in Full-HD dauert weniger als 30 Sekunden.
- Eine MP3-Sammlung, deren Lieder eine Laufzeit von einem Jahr ergeben, lässt sich in 10 Minuten kopieren.
Funktionsweise
Thunderbolt setzt auf die Protokolle DisplayPort und PCI-Express. Dabei werden die Daten des DisplayPorts immer nur in eine Richtung gesendet, während die Daten über das PCIe-Protkoll in beide Richtungen übertragen werden können. Aktuell besitzt ein Kabel zwei bidirektionale Kanäle und ermöglicht Transferraten von 10 Gbit/s.
Bildquelle: Intel.com
Komptabilität
Aus Kostengründen setzt Intel vorerst noch auf eine elektrische Übertragung über Kupferkabel. Diese wird später einer optischen Übertragung weichen. Wer nun befürchtet, dass Geräte der aktuellen Generation dann nicht mehr mit den neuen Kabeln funktionieren, den können wir beruhigen: Alle Geräte sind auch mit optischen Kabeln kompatibel, da Thunderbolt auf aktive Kabel setzt. Zudem ist die Technologie rückwärts-kompatibel mit dem DisplayPort und mit Mini-DisplayPort-Steckern.
Quelle: thunderbolttechnology.net
Welche Kabellängen gibt es?
Elektrische Kabel haben eine Länge von bis zu drei Metern, optische Kabel von wenigstens 10 Metern.
Nachrüstmöglichkeiten
Bisher hat nur ASUS auf der Computex 2012 eine Nachrüstkarte für seine Mainboard vorgestellt. Andere Hersteller und universelle Lösungen sollen noch folgen.
Die Nachteile
Im Gegensatz zu der USB-Schnittstelle ist Thunderbolt eine komplett neue Technologie. Viele Geräte besitzen einen solchen Anschluss noch nicht. Erst seit dem Jahr 2012 ist die Technologie auch auf Windows-Systemen verfügbar. Vor allem passende Mainboards sind momentan noch sehr rar und teurer als Mainboards ohne Intels neue Schnittstelle. Auch Geräte mit Thunderbolt-Anschluss kostet zurzeit noch deutlich mehr Geld, was zum Teil an den Lizenzgebühren liegt, die für die Verwendung der Schnittstelle erhoben werden.
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