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Wissen: 5 Tipps für mehr Reichweite deines W-LANs

W-LAN verstehen, optimieren und noch mehr Freude daran haben

Egal ob im Sommer auf der Terrasse oder im Winter im Keller, irgendwie könnte die Signalstärke des W-LANs in einigen Ecken des Hauses oder der Wohnung gerne deutlich besser sein. Wir haben einige Tipps für dich zusammengetragen, die dir dabei helfen, deine drahtlose Interneterfahrung zu verbessern.

Überblick

Wireless LAN (kurz W-LAN) ist aus unserer digitalen Welt nicht mehr wegzudenken. Auch wenn ein großer Teil der Republik auch mit dem Smartphone über das Mobilfunknetz online geht, so stellt das drahtlose Netzwerk in den eigenen vier Wänden, der Uni, der Schule oder am Arbeitsplatz doch den überwiegenden Teil der Zeit und für die meisten Geräte eine Verbindung zum Internet bereit. Gerade weil W-LAN (manchmal auch Wifi genannt) für viele von uns so einen hohen Stellenwert hat, macht es Sinn sich mit der richtigen Konfiguration und Einrichtung des eigenen W-LANs auseinander zu setzen und die eigene W-LAN-Erfahrung zu optimieren.

Grundlagen

Drahtlose Netzwerke, zu denen auch W-LAN gehört, nutzen elektromagnetische Wellen, um zwei Geräte miteinander kommunizieren zu lassen. Diese elektromagnetischen Felder verändern ihre Eigenschaften teils stark oder weniger stark durch Umwelteinflüsse, die auf sie einwirken. Solche Einflüsse können beispielsweise das Wetter, Abstrahlungen des Stromnetzes, Objekte mit großen Oberflächen (Wände) oder Gegenstände aus Metall sein.

Elektromagentische Wellen breiten sich dabei mit einer bestimmten Frequenz aus. Im Bereich des W-LAN sind die bekannten Frequenzbereich das 2,4- sowie das 5-GHz-Band. Im Bereich der Funktechnik spricht man in diesem Bereich bereits von hochfrequenten Bändern.

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Die Frequenz mit der ein Funksender arbeitet (z.B. dein Router oder dein Tablet), hängt unmittelbar mit der sogenannten Wellenlänge zusammen. Wie der Name schon sagt, gibt die Wellenlänge die Länge einer elektromagnetischen Welle in Metern an. Dabei verhält es sich so, dass eine hohe Frequenz zu einer kurzen Wellenlänge führt. Eine niedrigere Frequenz hat eine höhere Wellenlänge. Es ist also bereits festzuhalten, dass die alteingesessene 2,4-GHz-W-LAN-Technologie eine größere Wellenlänge hat, als das noch relativ junge 5-GHz-Wifi.

Lange Wellenlänge, kurze Wellenlänge – du verstehst nur Bahnhof?

Generell lässt sich sagen, dass je größer die Wellenlänge ist, desto weniger anfällig ist eine Funkübertragung für äußere Einflüsse. Anders formuliert: Je niedriger die Frequenz ist, desto besser gelangt das Signal durch Hindernisse hindurch. Bei sehr hohen Frequenzen im GHz-Bereich ergeben sich sehr kurze Wellenlängen. Um Wellen dieser Länge zu beeinflussen, genügen dementsprechend auch bereits relativ kleine Störobjekte, die so groß oder größer als die Wellenlänge sind. In einem Haushalt gibt es genügend solcher Objekte. Wichtig zu wissen: Auch Wasser gehört zu solchen Störobjekten und somit auch all das, was Wasser enthält. So ist beispielsweise der menschliche Körper selbst ein wunderbarer Störenfried in Bezug auf elektromagnetische Wellen. Der Körper absorbiert die elektromagnetische Strahlung und wandelt einen Teil der Energie in Wärme um. Dieser Teil ist dann natürlich für die Zwecke der Signalübertragung verloren und die Reichweite des Signals wird verringert.Symbol_WiFi_Grey

Wer aufmerksam mitgedacht hat, dem drängt sich an dieser Stelle eine entscheidende Frage auf: Wieso benutzen wir für W-LAN dann immer höhere Frequenzen, anstatt die Frequenz zu senken?

Die Antwort ist ganz einfach: Geschwindigkeit. Je höher die Bandbreite eines Übertragungskanals desto mehr Informationen pro Zeit lassen sich übertragen. Dies erklärt auch den Geschwindigkeitsvorteil von 5 GHz-W-LAN gegenüber Funknetzen mit 2,4 GHz, da hier die einzelnen W-LAN-Kanäle eine wesentliche höhere Bandbreite zur Verfügung haben.

Des Weiteren spielt erneut die Wellenlänge eine wichtige Rolle. Zwar sind kurzwelligere Übertragungen anfälliger für Störungen und haben generell eine geringere Reichweite, dafür benötigen kleine Wellenlängen aber auch nur kleine Antennen. Zwar wäre es toll, mit einem W-LAN mehrere Kilometer überbrücken zu können, dafür wären bei Nutzung entsprechender Frequenzen aber auch riesige Antennen notwendig und das ist in Zeiten immer kompakter werdender Geräte nicht besonders praktisch.

Reichweite und Geschwindigkeit

Ein weiterer elementarer Zusammenhang, den viele von uns bereits am eigenen Leib erfahren haben, besteht zwischen der Entfernung von Router zum Computer sowie der Geschwindigkeit des W-LANs. Dieser hängt ganz einfach damit zusammen, dass das Signal, welches vom Router oder Computer versandt wird, mit zunehmender Entfernung schwächer wird. Zudem nimmt mit steigender Entfernung das Rauschen zu, sodass es für den Empfänger der Nachricht immer schwieriger wird zu unterscheiden, was zum Signal gehört und was er als Hintergrundrauschen bewerten muss. Je geringer also das Verhältnis zwischen der Stärke des Funksignals und der Stärke des Rauschens ist, desto geringer ist die Geschwindigkeit mit der Daten übertragen werden können. Kurz und knapp: Je weiter die beiden Geräte entfernt sind, desto höher ist die Dämpfung des Signals, was zu einer langsameren Verbindung führt.

Tipps für besseres W-LAN

Nachdem wir uns gemeinsam nun ein wenig Grundwissen über die Funktechnik des W-LAN angeeignet haben, folgen nun fünf Tipps, die die Reichweite und Geschwindigkeit deines W-LANs optimieren können.

1) Einen guten und passenden Router verwenden

An erster Stelle steht die eingesetzte Technologie und Technik. Auch mit noch so guter Platzierung der Geräte lässt sich nicht viel erreichen, wenn der eigene Router oder das Endgerät nicht mehr hergeben. Beim Kauf eines neuen Routers oder bei der Auswahl zwischen verschiedenen Modellen, die der Internetanbieter bereitstellt, sollte darauf geachtet werden, dass die neusten Funkstandards unterstützt werden. Dazu gehören vor allem 802.11n und 802.11ac, welche im 5-GHz-Band arbeiten und Geschwindigkeiten von bis zu 1300 Mbit/s erreichen können. Google OnHub Router

 

Moderner Router „OnHub“ direkt aus dem Hause Google

Weiterhin ist es wichtig, dass ein solcher Router mehrere W-LAN-Standard parallel betreiben kann. Viele günstigere Geräte bedienen sich hier eines einfachen Tricks: Das W-LAN wird in den Modus geschaltet, welcher vom langsamsten Endgerät vorgegeben wird. Spart man also am falschen Enden, nützen einem schnelle Endgeräte nicht mehr viel, sollte nicht gerade der gesamte Haushalt auf dem neusten Stand der Technik sein.

2) Den richtigen Standort wählen

Router sind im Allgemeinen zumindest in einem mittleren Radius an einen Standort gebunden. Dies begründet sich damit, dass das DSL oder Kabel-Internet an irgendeiner Stelle im Haushalt vom Provider an den Router übergeben werden muss. Leider befinden sich diese Dosen oft an ungünstigen Stellen. Nichts desto trotzt macht die Platzierung des Router innerhalb des möglichen Radius der Kabel mitunter den entscheidenden Unterschied. Anstatt den Router unter dem Schreibtisch direkt neben der gusseisernen Heizung aufzustellen, macht eine Platzierung an gehobener Position mitunter mehr Sinn. Hier gibt es kein allgemeines Rezept.

Da die kurzen Wellenlängen von W-LAN aber sehr direkt und stark auf schon kleine Veränderungen der Positionierung reagieren, lässt sich durch ein wenig experimentieren und ausprobieren ein besserer Standort innerhalb der Möglichkeiten finden. Dabei muss die Signalstärke natürlich immer an dem problematischen Standort getestet und nicht direkt mit dem Tablet vor dem Router überprüft werden. Am besten erledigt man diese Arbeit zu zweit.

3) Andere Störquellen ausschalten

Auch wenn heutige W-LAN-Geräte oft bereits gut geschirmt sind, gilt dies nicht unbedingt für den Rest des elektronischen Besitzes. So empfiehlt es sich zum Beispiel nicht, den Router irgendwo hinter dem Schreibtisch zwischen drei vollgestopften Mehrfachsteckdosen zu positionieren, genau so wenig wie die Oberseite der Mikrowelle eine gute Idee ist. Auch HiFi-Anlagen können die Leistung des W-LAN einschränken. Vor allem moderne Smartphone funken auf einigen LTE-Frequenzen bereites relativ nah am 2,4-GHz-Band und das mit einer deutlich höheren Leistung, als W-LAN es jemals dürfte. Konsequenterweise sollte das Smartphone also auch nicht unbedingt direkt auf dem Router herumliegen.

4) Den W-LAN Kanal konfigurieren

Bis jetzt haben wir immer vom 2,4- oder 5-GHz-Band gesprochen. Damit werden riesige Frequenzbereiche beschrieben. In der Praxis arbeitet ein W-LAN natürlich nur in einem ganz kleinen Spektrum dieses Frequenzbereichs. Welcher Bereich genau zum Einsatz kommen soll, wird durch den W-LAN Kanal festgelegt. Moderne Router scannen vor der Inbetriebnahme die Umgebung nach anderen W-LANs und suchen sich einen nicht allzu stark frequentierten Kanal aus. Generell können die Protokolle zwar mit Kollisionen zweier oder mehrerer Funknetze auf dem gleichen Kanal umgehen, kollidieren zwei Pakete müssen diese aber neu angefragt und versandt werden, was Zeit kostet und die Leistung mindert. Es empfiehlt sich also einmal die eigene W-LAN Konfiguration zu prüfen und ggf. auf einen Kanal zu wechseln, auf dem weniger los ist.

5) Einsatz von Repeater in Betracht ziehen

Sollten all die Tipps und Einsichten nichts nützen, kann mitunter ein Repeater, also ein Verstärker, Abhilfe schaffen. Diese Funktion kann von einem speziellen Repeater-Gerät oder von einem Router oder Access Point im Repeater-Modus übernommen werden. Ein Repeater wird dabei in einem Bereich positioniert, in dem noch eine anständige Abdeckung durch das ursprüngliche W-LAN herrscht. Der Repeater empfängt dieses Signal, interpretiert es und leitet es aufgefrischt (verstärkt) zu Endgeräten weiter, die sich außerhalb des eigentlichen Einzugsbereiches des Ursprungsrouters befinden. Repeater sind somit eine sehr einfache Möglichkeit die Reichweite eines W-LANs gezielt zu erhöhen. Sie haben jedoch auch einige Nachteile. Der wohl Größte dürfte sein, dass ein Repeater immer mit zwei Geräten kommunizieren muss, er benötigt also die doppelte Bandbreite. Sobald also ein Repeater verwendet wird, halbiert sich die Geschwindigkeit des W-LANs somit grob. Außerdem verbraucht ein Repeater zusätzliche Energie.AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E

 

W-LAN Repeater der Firma AVM

Eine elegantere Lösung kann das Eröffnen eines weiteren W-LANs innerhalb des unterversorgten Bereiches sein, mit welchen sich nur Geräte verbinden, die in diesem Bereich genutzt werden (z.B. im Keller). Diese Lösung erfordert allerdings, dass man die Möglichkeit hat, den neuen Access Point per Ethernet-Kabel anzubinden und mit Strom zu versorgen. Das Problem mit dem erhöhten Energieverbrauch bleibt auch hier bestehen.

Schlusswort

Wer die grundsätzliche Funktionsweise eines W-LANs versteht, wird viele alltägliche Fehler und schlechte Positionierungen von ganz alleine erkennen und die bestmögliche Alternative zum bisherigen Standort finden. Es macht außerdem Sinn zu überprüfen, ob das eigene W-LAN mit einem Protokoll arbeitet, dass das Beste aus den eigenen Endgeräten, wie Smartphones, Tablets und Notebooks herausholt. Wir hoffen, der Artikel hat dir die Grundzüge der W-LAN-Technik vermitteln können und gezeigt, wie du dein W-LAN verbessern kannst.

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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