Wissen: MSI Gaming-Monitore mit Quantum Dots

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Seit einigen Jahren gibt es Quantum Dots auf dem Monitor- und TV-Markt, doch worum handelt es sich dabei überhaupt und welche Vorteile bieten sie? Diese Fragen klären wir in diesem Artikel.

Ganz grundlegend stellen Quantum Dots eine Verbesserung für LCD-Bildschirme mit LED-Hintergrundbeleuchtung dar. Konventionelle LCDs bestehen heutzutage aus einem blauen LED-Backlight mit einer Schicht gelbem Phosphor, damit das blaue Licht weiß wird. Dies durchläuft dann rote, grüne und blaue Filter, sogenannte RGB-Subpixel, um letztendlich die gewünschte Farbe anzuzeigen. Das weiße Licht von der Phosphorschicht macht die Farbwiedergabe aber vor allem im roten Bereich zu schwach. An diesem Punkt kommen Quantum Dots ins Spiel.

So funktionieren Quantum Dots

Die photoaktiven Nanopartikel sind circa zwischen zwei und zehn Nanometer groß und ersetzen die gelbe Phosphorschicht. Sie filtern Licht nicht, sondern emittieren es. Welche Farbe die Quantenpunkte emittieren, hängt von ihrer Kerngröße ab. Etwa zwei Nanometer kleine Partikel strahlen blau, bei rund drei Nanometern ist das Licht grün und bei sechs Nanometern leuchten die Partikel rot.

Das entsprechende Licht passiert die Subpixelfilter effizienter und die Farben werden dadurch präziser, heller und gesättigter. Insgesamt gibt es also ein breiteres Farbspektrum, was sich besonders für HDR-Inhalte und Bildbearbeitung eignet. Für gewöhnlich resultiert dies in einer Abdeckung des sRGB-Farbraums von 125 Prozent oder mehr sowie einer nahezu vollständigen Abdeckung von DCI-P3 (beliebter HDR-Farbraum). Gleichzeitig ist der Energieverbrauch gegenüber der herkömmlichen Phosphorlösung geringer.

Die Grundfarben mischen sich durch die Quantenpartikel nur noch minimal, weshalb sich mehr Farben insgesamt darstellen lassen. Oftmals beherrschen QD-Bildschirme entsprechend eine Farbwiedergabe von zehn Bit pro Farbkanal, was zusammengerechnet 1,073 Milliarden Farben ergibt. Ein normales Acht-Bit-Panel schafft hingegen lediglich 16,7 Millionen Farben. Zusammengefasst bleibt festzuhalten, dass die Quantum Dots für natürlichere Farben und eine breitere Farbraumabdeckung sorgen.

Bessere Farben und günstiger als OLEDs

OLEDs bleiben weiterhin überlegen, sofern es auf den Kontrast ankommt, kosten allerdings auch deutlich mehr und sind im Monitorsegment quasi nicht vertreten. Die Produktionskosten von Bildschirmen mit Quantum Dots sind wesentlich geringer im Vergleich zu OLEDs. Dank der Hintergrundbeleuchtung ist die Maximalhelligkeit aktueller QLED-Fernseher auch höher als bei selbstemittierenden OLEDs. Bilder können im Gegensatz zu OLED-Bildschirmen bei LED-LCDs übrigens auch nicht einbrennen.

Vorreiter in der Massenproduktion von Quantenpunkt-LCDs waren Samsung und LG. Samsung nutzt die Partikel vorwiegend für VA-Displays und neuerdings bei ihren Mini-LED-Fernsehern, während LG sie hauptsächlich für IPS-Bildschirme verwendet. Inzwischen bieten auch andere Hersteller solche Bildschirme an.

Quantum-Dot-Monitore von MSI

Aktuell gibt es im Portfolio von MSI den Optix MAG274QRFDE-QD mit Quantum Dots zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 499 Euro, in naher Zukunft werden aber auch noch weitere QD-Modelle hinzukommen. Die Optix-Serie für E-Sports wird voraussichtlich noch im Oktober um den MPG321QRFDE-QD (899 Euro) und MPG321URDE-QD (1.099 Euro) erweitert. Der MSI Optix MPG321QRF-QD bietet eine größere Bildschirmdiagonale im Vergleich zum günstigeren 27-Zoll-Pendant. Obendrein gibt es beim 32-Zoll-Modell eine höhere Maximalhelligkeit für HDR-Gaming mit bis zu 600 Nits und 16 Local-Dimming-Zonen. Die Bildwiederholrate liegt mit maximal 175 Hertz ebenfalls etwas höher.

Eine Stufe darüber siedelt sich der äußerlich ähnliche MSI Optix MPG321UR-QD an. Er bietet zwar eine etwas niedrigere Bildwiederholrate von bis zu 144 Hertz, löst aber mit UHD (3.840 x 2.160) wesentlich schärfer auf im Vergleich zu WQHD (2.560 x 1.440).

MSI Optix MAG274QRFDE-QD

Beide Neuzugänge weisen also eine 32-Zoll-Diagonale auf, allerdings hat der MPG321QRF ein Rapid-IPS-Panel, während der MPG321UR ein IPS-Panel bietet. Die Rapid-IPS-Technologie zeichnet sich dank einer dünneren LCD-Schicht durch schnellere Reaktionszeiten gegenüber IPS aus. Die Grau-zu-Grau-Latenz beträgt dann nicht mehr reguläre vier Millisekunden, sondern im Bestfall nur eine Millisekunde. Rapid IPS erreicht demnach die rasanten Reaktionszeiten von TN-Technologie und hat dennoch satte Farben. Beim UHD-Modell mit dem durch Quantum Dots verbesserten IPS-Panel steht stattdessen die höhere Auflösung im Fokus. Zudem eignet es sich dank eines HDMI-2.1-Anschlusses gut für die Verwendung mit einer neuen Konsole.

Der Optix MAG274QRFDE-QD eignet sich demnach für preisbewusste WQHD-Gamer, während der MPG321QRFDE-QD vor allem in puncto HDR Vorteile hat. An Gamer mit einem High-End-System oder einer neuen Konsole richtet sich der MPG321UR-QD, da er auf den guten Eigenschaften des anderen 32-Zoll-Modells aufbaut und nochmal hochauflösender ist.

Nicht nur für flache Bildschirme

Im späteren Jahresverlauf soll außerdem der MSI MPG Artymis 273CQRDE-QD erscheinen, allerdings steht noch kein Preis fest. Er könnte sich preislich zwischen dem MAG274 und dem MPG321QRF einordnen. Es handelt sich dabei um einen 27-Zoll-Monitor mit einem Curved-VA-Panel samt Quantum Dots. Bislang gibt es sonst nur einen anderen Curved-Monitor dieser Größe mit Quantum Dots auf dem Markt. Das MSI-Modell zeichnet sich durch eine 1000R-Krümmung, WQHD-Auflösung und eine Bildwiederholrate von bis zu 165 Hertz aus. Das Modell richtet sich an jene, die lieber einen gekrümmten Bildschirm für Gaming bevorzugen. Generell spricht MSI bei den neuen Monitoren von einer mindestens 35 Prozent besseren Farbraumabdeckung gegenüber herkömmlichen Alternativen durch den Einsatz von Quantum Dots.

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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