Lesertest: Fractal Design Meshify C

Kompaktes Case in den Händen von Marcel, Pascal und Matthias

Wieder einmal haben wir Hardware in die Hände von interessierten Lesern aus unserer Community gegeben – Diesmal durfte Marcel, Pascal und Matthias das Fractal Design Meshify C testen und behalten.

Fractal Design bedient mit dem Meshify C all diejenigen Kunden, die die Features der Define-Serie zu schätzen wissen, jedoch eher auf eine kantigere Optik und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis achten. Äußerlich hebt es sich durch die auffällige Mesh-Gitterfront von seinen Geschwistern der Define-Reihe ab, auch beleuchtete Frontlüfter werden vom Hersteller werksseitig montiert. Wie sich der Midi-Tower im Test unserer Leser schlägt, erfahrt ihr in den folgenden drei Lesertests! Wir selbst haben das Fractal Design Meshify C (zum Testbericht) natürlich auch schon ausführlich testen können.

Lesertest von Marcel L.

Einleitung

Das Meshify C von Fractal Design wird als high-airflow Midi-Tower mit Sichtfenster aus gehärtetem Glas beworben, mit dem einerseits nahezu perfekte Kühlleistungen auf kleinem Raum erreicht werden sollen und andererseits dem sonst bekannten Aussehen der Fractal Design Gehäuse eine markante Note verliehen wird. Das auch als „schwarzer Diamant“ benannte Case ist für die marktüblichen Geräte rund um den Formfaktor eines ATX-Mainboards ausgelegt. Mir wurde dieses Gehäuse freundlicherweise von Allround-PC für einen ausgiebigen Test zur Verfügung gestellt.

Unboxing

Geliefert wurde der Tower in einer sehr stabilen Kartonage, zusätzlich eingepackt in Polsterfolie und Styroporschalung, damit vor allem dem Seitenteil, welches vollständig aus (gehärtetem) Glas besteht, nichts geschieht. Das gibt definitiv ein Plus, da ich dies bei anderen Herstellern bereits schlechter erleben durfte. Im Lieferumfang befinden sich neben den zwei 120-mm-Gehäuselüftern von Fractal Design alles, was man für eine sofortige Nutzung benötigt.

Man erhält zusätzliches Werkzeug, diverse Schrauben und Abstandshalter zur Befestigung des Mainboards, Netzteils und der Laufwerke, einen Satz Kabelbinder, um das Kabelmanagement noch weiter zu verfeinern und eine ausführliche Anleitung, welche die Grundlegenden Funktionen und Eigenschaften erklärt und darüber hinaus auch die erweiterten Möglichkeiten mit diesem Gehäuse abklopft. Des Weiteren bringt das Gehäuse neben Staubfiltern und Festplatteneinschüben auch die Standardverkabelung des Frontpanels mit. Die Länge der Kabel dürfte für die meisten Setups ausreichend sein.

Features

Das Meshify C nimmt ohne Probleme ein ATX-Mainboard und -Netzteil auf. Es kann über zwei Schubladen 3,5-Zoll-Festplatten (wahlweise auch 2,5 Zoll) aufnehmen und über eine breite Blende auf der Rückseite des Mainboards mit insgesamt drei 2,5-Zoll-Laufwerken bestückt werden. Für das Netzteil wird eine elegante Blende zur Verfügung gestellt, die zunächst am Netzteil befestigt wird, ehe man dieses in das Gehäuse schiebt und die Blende mit zwei Schrauben an der Gehäuserückseite verschraubt. Das Netzteil steckt dann fortan mit seinen Kabeln in einem untenliegenden Tunnel, welcher sich über den gesamten Gehäuseboden erstreckt. In diesem Tunnel befindet sich auch der entnehmbare Festplattenkorb. Das bedeutet, dieser stört im oberen Teil des Towers nicht das Innenleben und es können somit auch große Grafikkarten und Radiatoren samt Lüftern im Frontbereich montiert werden.

Luftkühlung

Wasserkühlung (Radiator)

Die zwei mitgelieferten 120-mm-Lüfter erfüllen ihren Zweck und sind der Marke entsprechend hochwertig verarbeitet. Wer hierbei spezielle Eigenschaften sucht (Luftdruck für Radiatoren etc. oder bunte LEDs), muss jedoch zu weiterem Zubehör greifen. Die Front besticht durch die neue markante Designnote und sieht aus wie ein schwarzer Diamant oder ein Stealthbomber. Dahinter verbirgt sich ein herausnehmbarer Staubfilter, ebenso wie unterhalb des Gehäuses, der einfach nach vorne hinausgezogen wird sowie magnetisch befestigt oben auf dem Dach des Towers. Äußerlich wird das Paket durch das Seitenteil aus getöntem, gehärtetem Glas stilvoll und elegant abgerundet.

Einbau

Da das Gehäuse gut strukturiert und vom Hersteller in seiner Bauweise ein durchdachtes Konzept mitbringt, gestaltet sich der Einbau der Hardware denkbar einfach. Grundsätzlich machte es mir regelrecht Spaß mit dem Meshify C zu arbeiten. Verbaut wurde ein normalgroßes ATX-Mainboard mit einer GeForce GTX 1050 Ti (also keiner übergroßen Grafikkarte), eine SSD, eine HDD und ein Brocken Eco von Alpenföhn als CPU-Kühler. Alles in allem also recht platzsparende Hardware, die mir keine großen Probleme bereiten sollte.

Viel größer dürften Kühler und Co. aber auch nicht sein. Auf den ersten Blick sieht in dem Case alles aufgeräumt und gut angeordnet aus, aber der Schein trügt ein wenig. Denn es ist in der Tat ein recht kleiner Midi-Tower für die heutigen Verhältnisse und dies spiegelt sich an manchen Ecken und Kanten wieder. Nehmen wir die Lüfter im vorderen und hinteren Bereich. Hinten kann zum einen generell nur ein 120-mm-Lüfter montiert werden – für einen langsam drehenden 140-mm-Lüfter ist kein Platz. Wenn man dazu nun, wie ich es gemacht habe, einen LED-Strip im Gehäuse verbauen möchte, kommt man zwischen Gehäusekante (zum Seitenteil) und den Lüftern in leichte Bedrängnisse. Ich habe das Ganze in Bildern festgehalten, um es etwas besser zu verdeutlichen. Dafür gefällt mir die Lösung rund um den Festplattenkäfig bzw. der Unterbringung für die 2,5-Zoll-Laufwerke umso besser. Die SSDs stören auf der Rückseite keine Menschenseele und der Festplattenkorb, wenn man ihn denn so nennen kann, lässt sich großzügig um positionieren, um wahlweise davor und dahinter (in Richtung Netzteil) mehr Platz für Kabel etc. zu schaffen. Bei Bedarf kann man den diesen auch ganz entnehmen und eine 3,5-Zoll-HDD fest mit dem Boden verschrauben.

Oder man hat keine große Festplatte, dafür aber eine Wasserkühlung? Dann wandert der Festplattenkorb raus, der Deckel darüber (im Tunnel) wird entfernt und man kann einen großen Wasserausgleichsbehälter mit Pumpe auf dem Boden montieren und oben hinausschauen lassen. Der darüberliegende Tunnel sorgt jedenfalls dafür, dass man von der anderen Seite nichts von dem ganzen durcheinander mitbekommt und alles einen schlanken Eindruck hinterlässt. Das finde ich persönlich richtig gut! Ebenfalls schön gelöst finde ich die Vorbereitungen für das Kabelmanagement. Vormontiert finden man hier auf der Rückseite angebrachte Schlaufen, die per Klettverschluss geschlossen werden. Zudem hat man an allen wichtigen Stellen Ösen bzw. Haken um weitere Kabelbinder oder Schlaufen zu befestigen. Dazu kommen die angewinkelten Kabeldurchführungen an den richtigen Stellen. Das diese angewinkelt sind, finde ich besonders gut, da es geknickten Kabeln vorbeugt und das Verlegen der Kabel noch einfach macht – dies hat sich bereits auch in vorherigen Gehäusen von Fractal Design bewährt. Im untenliegenden Tunnel hätte ich mir jedoch ein paar mehr Möglichkeiten bzw. größere Durchgänge gewünscht. Hier musste ich etwas fummeln, besonders hinsichtlich der Grafikkarte.  Auf den Bildern sind die Kabel nicht wirklich sauber verlegt – mehr „quick&dirty“.

Aber zur Veranschaulichung der genannten Features sollten sie ausreichen. Die Staubfilter setzen der Sahne die Kirsche auf. Man sollte meinen diese sind heutzutage Standard und gehören quasi zum guten Ton – das mag auch durchaus so sein, aber sehr häufig sehe ich hier in der Praxis einfach nicht zu Ende gedachte bzw. schlecht umgesetzte Lösungen, bei denen man entweder das halbe Gehäuse auseinanderbauen muss oder die Staubfilter nach einigen Reinigungen nicht mehr wirklich halten. Erfahrungsgemäß ist dies bei Fractal Design anders und auch hier beim Meshify C wurde ich nicht enttäuscht. Auf dem Deckel des Case wurde ein Filter magnetisch befestigt, im Boden steckt einer per Schiebemechanismus, an den man jederzeit leicht herankommt. Lediglich der Filter in der Front benötigt etwas Friemelarbeit, das ist aber immer noch besser als die gesamte Front abzumontieren.

Fazit

Mit dem Meshify C von Fractal Design erhält man definitiv wieder etwas hochwertiges und solides aus der schwedischen Gehäuse-Schmiede. Man merkt definitiv das hier die Erfahrung der vergangenen Jahre in Form von altbewährtem und verbessertem neuen eingeflossen ist. Grundsätzlich ist das Gehäuse für den Einsteiger mit einer Luft- oder einer kleinen Wasserkühlung geeignet. Für ein Highend SLI oder CrossFireX System dürfte es dann aber doch wieder zu klein sein. Dafür macht es äußerlich was weg. Der „schwarze Diamant“ sieht richtig schick unter oder auch auf dem Schreibtisch aus. Besonders wenn das Innenleben noch etwas in Szene gesetzt oder „gestrahlt“ wird. Gewünscht hätte ich mir bei einem Gehäuse in dieser Preiskategorie1 noch eine Schalldämmung. Allerdings hält sich die Lautstärke der bei mir insgesamt verbauten vier Lüfter + Grafikkarte unter Last auch sehr stark in Grenzen. Unterdessen ist mir aufgefallen, dass die Temperatur sich zum vorherigen Gehäuse stark gebessert hat, weshalb die Lüfter unter Last auch gar nicht wirklich hochdrehen müssen. Die prophezeite hohe Kühlleistung trägt also nicht nur in der Beschreibung dick auf, sondern hält offensichtlich auch das Versprochene!  Alles in allem bin ich mit diesem Gehäuse sehr zufrieden. Wieder einmal hat mich Fractal Design mit ihrer Arbeit überzeugt!

 

Lesertest von Pascal M.

Vielen Dank an Allround-PC und Fractal Design, für die Möglichkeit, dieses PC-Gehäuse im Rahmen eines Lesertests Testen und bewerten zu können.Vielen Dank an Allround-PC und Fractal Design, für die Möglichkeit, dieses PC-Gehäuse im Rahmen eines Lesertests Testen und bewerten zu können.

Aussehen und Handhabung

Das Design wirkt frisch und zeitlos. Hier hat Fractal Design meiner Meinung nach einen guten Job hingelegt. Die Frontabdeckung wirkt sehr elegant und fügt sich sehr gut in das Gehäuse ein, ohne als Fremdkörper wahrgenommen zu werden. Besonders gut finde ich, dass die Glasscheibe abgedunkelt ist; hierbei bleibt trotz LED-Lüfter die Beleuchtung nach außen in einem für mich angenehmen Rahmen und beleuchtet mein Büro nicht übermäßig. Was ich allerdings nicht so prickelnd an der Glasscheibe finde, ist, dass die Schrauben für die Befestigung eine sehr geringe Höhe haben und damit Fingerabdrücke auf der Glasscheibe vorprogrammiert sind.

Einbau

Das Mainboard war sehr einfach einzubauen. In der Zubehörbox lag ein Aufsatz für die Mainboardbefestigung (unter dem Mainboard), um anschließend in diese die Schrauben festzudrehen. Diese waren nämlich nicht im Voraus befestigt, sondern lagen in der Zubehörbox bei den anderen Schrauben bei. Sehr lobenswert ist, dass direkt neben dem Mainboard Kabelmanagementöffnungen sind, um Strom, SATA, USB-Header etc. direkt zu verstauen, ohne dass das Kabel einen längeren Weg im inneren des Gehäuses hinter sich bringen muss.

Netzteil

Für das Netzteil ist an dem Gehäuse auf der Rückseite eine Art Rahmen mit Schrauben angebracht. Dieser wird am Netzteil mit vier Schrauben befestigt und mit weiteren 2 Schrauben am Gehäuse befestigt. Leider ist relativ wenig Platz um die Kabel eines modularen Netzteils anzubringen. Somit muss man entweder im Voraus den Festplattenrahmen entfernen, sich im Vorfeld Gedanken über die benötigten Kabel machen und diese vorher durch die Öffnung schieben, oder eben Geduld und Feingefühl mitbringen.

Kühlung

Die zwei vorinstallierten Lüfter habe ich zwecks eigener Hardware ausgetauscht und kann diese daher nicht bewerten. Was ich aber bewerten kann, ist, dass es ausreichend Platz für weitere Lüfter gibt. Derzeit sind zwei 140mm Radiatoren (oben), ein 120mm Radiator (hinten), sowie eine Wasserkühlung AIO mit zwei 140mm Radiatoren (vorne) installiert. Es wäre noch Platz für einen weiteren Radiator in Form 120mm, aber dafür müsste man den Festplattenrahmen im unteren Bereich entfernen. Was mir allerdings negativ aufgefallen ist, ist, dass man die Wasserkühlung verkehrtherum befestigen muss, damit auch im oberen Bereich 2* 140mm Radiatoren befestigt werden können. Hier fehlen wenige cm, da der Schlauch der Wasserkühlung im Weg ist. Dadurch verläuft der Schlauch der Wasserkühlung, wie im Bild zu sehen, etwas wild durch das Gehäuse und bedeckt den Schriftzug der Grafikkarte. 

Festplatten

Die Festplatten werden, wie gewohnt von anderen Herstellern, im unteren Teil des Gehäuses untergebracht. Hierbei liegen zwei Rahmen für 3,5“ Festplatten bei, die sich leicht montieren lassen. Nun fragt man sich wahrscheinlich, wo man seine SSD oder generell 2,5“ Festplatten anbringen kann. Hierbei hat sich Fractal Design eine sehr interessante Methode einfallen lassen. Auf der Rückseite des Gehäuses ist eine Platte montiert, die direkt hinter dem Mainboard sitzt. Leicht zu entfernen, kann man dort genauso simpel eine SSD oder 2,5“ Festplatte anbringen.

Fazit

Pro Contra
  • Gutes Aussehen
  • Zu wenig Platz für Lüfterbefestigungen
  • Sehr gute Kabelmanagementmöglichkeiten
  • Zu wenig Platz für Netzteilkabelmanagemen
  • Glasscheibe dämpft die Innenbeleuchtung
 
  • Viel Platz für Festplatten
 
  • Viel Zubehör
 
  • Einfache Montage dank guter Anleitung
 

 

Lesertest von Matthias D.

Lange musste man darauf warten, doch nunmehr ist es auch bei Fractal Design soweit. Das gläserne Zeitalter hält (endlich) auch bei den Skandinaviern Einzug. Dabei trifft es den neuerlichen Geschmack der Quadratur mit einem Gehäuse, das höher als tief ist. Wie von Fractal Design gewohnt besticht es trotz des fancy Äußerem durch gewohnte Schlichtheit mit dem gewissen Etwas. Die Innovation bei Fractal Design kommt wie gewohnt im simplen Pappkarton, was zu begrüßen ist. Die Sicherung der schicken Fracht erfolgt wie üblich in Form von Styropor und Folie. Der magnetisch anhaftende Staubfilter begrüßt einen leicht schief, was schnell zu richten ist.

Mit an Bord sind Beschreibung und Warnhinweise. Das Frontpanel bietet zwei USB 3.0-Ports, Startknopf, zweimal 3,5 mm Klinkesteckerbuchse und den Resettaster. Alles formschön am oberen Ende der Frontabdeckung. Das Fractal Design Emblem mutet leicht krumm an, da es leicht nach innen kippt und die Form unterstreichen soll. Die Magnetränder des oberen Filters sind entsprechend stark dimensioniert, haften auch am Seitenpanel und schließen dadurch die Oberfläche des ansonsten vertieften Tops bündig ab.

Der Rest der filternden Kunst kommt als großes einladend offenes Mesh (zu Deutsch: Geflecht/ Netz/ Masche) in Polygonoptik. Über den glänzenden inneren Rahmen der Front ist eine Schutzfolie gezogen. Trotz Glas und „Extra-Blech“ im Inneren, welches den Blick durch das Glas freigibt, ist es verhältnismäßig leicht. Dennoch verwindet es sich nicht und macht einen robusten Eindruck.

Produkt Fractal Desgin Meshify C
Material Stahl, Kunststoff, Glas
Maße

212 x 440 x 395 mm (B x H x T)

217 x 453 x 409 mm (B x H x T mit Füßen, Schrauben o.ä. evtl. Überständen)

Formfaktor ATX, Micro-ATX (mATX), (Mini-)ITX
Laufwerke 2x 2,5/3,5 Zoll (intern, im Laufwerkskäfig) 3x 2,5 Zoll (intern, hinter dem Mainboardtray)
Lüfter 3x 120 oder 2x 140 mm (Front, 1x 120 mm vorinstalliert), 1x 120 mm (Rückwand, 1x 120 mm vorinstalliert), 2x 120/140 (Deckel)

Gewicht

ca. 6,5 kg
Preis 89,90 Euro

Charakteristika

Zunächst einmal zur auffälligsten Neuerung beim Meshify C, der Echtglasscheibe in Rauchglasoptik. Diese besteht aus einem Teil,zusätzlich befindet sich rundum ein Dämmstreifen, der Vibrationen effektiv vermeidet. Die Randbereiche sind geschwärzt und verbergen visuell gelungen die Befestigungpunkte. Rändelschrauben (Thumbscrews) halten dasPanoramafenster an Ort und Stelle und machen dabei gleichzeitig eine schlüssige Optik. Bitte mit Bedacht behandelt, da diese recht anfällig für Abplatzungen am Lack sind. In den Ecken wurde es verstärkt, um die entkoppelte Aufnahme mittels Gumminoppen zu ermöglichen. Diese Entkopplung der Befestigungspunkte sollte darüber hinaus Bruchschäden beim Transport vorbeugen. Am temperierten Glas mit rauchiger Optik lässt sich das Meshifiy C bislang als einziger seiner Art aus dem Hause Fractal erkennen, wobei direkt noch eine luftige Front verbaut wurde. Als Vorlage dürfte das Define C gedient haben, welches den analogen Korpus hinsichtlich der inneren Abmessungen bietet. Diese gekürzte Variante eines Define S besticht hierbei ebenfalls mit der Reduktion der Tiefe. Aufgrund des gläsernen Seitenteils erübrigt sich ebenfalls der Einsatz von vorinstallierten Dämmmatten, die somit am blechernen Seitenteil im Vergleich zur Define-Serie entfällt.

Eine Netzteilabdeckung darf hierbei nicht fehlen, um den Blick des Betrachters nicht vom Wesentlichen abzulenken. Dem Zubehör liegt ein Mikrofasertuch bei, um das Glas vom Staub zu befreien. Im vorderen Bereich der Abdeckung ist eine lösbare Klappe, die umgehend entfernt wurde, um während des Einbaus nichts im Wege zu stehen.

Der Freiraum zur Kabelverlegung ist hinter dem Mainboardtray mit 15 mm und dem vorderen „Kabelschacht“ (links in Bild 5: Rückseite) mit 35 mm ausreichend dimensioniert. Feinstes Klett mitsamt Beschriftung sammelt den Kabelsalat. Darüber hinaus sind mannigfaltige Kabelführungen hinter dem Tray ausgeklinkt und ermöglichen Ordnung im nicht sichtbaren Bereich.

Das Zubehör in Form von Schrauben, Standoffs sowie Kabelbindern befindet sich bei Anlieferung im Festplattenkäfig. Dieser ist verschiebbar installiert und kann bei Bedarf eines größeren Radiators in der Front nach rechts oder bei weit in den Hals ragenden Netzteilen auch gerne links versetzt werden. Der Käfig an sich ist unmittelbar mit dem unteren Abschluss des Gehäuses verschraubt. Die Entkopplung der Festplatten erfolgt mittels Gummipuffern und zugehörigen mitgelieferten Schrauben an den werkzeuglos zu montierenden Einschüben.

Zu den Standoffs des Mainboards gehört ein Schraubenadapter, so dass die Zange getrost in der Schublade verbleiben darf.

Einbau

Wie immer bei Fractal wurde kein Platz verschenkt und das Augenmerk dennoch auf Wasserkühlung gelegt. In der heutigen Zeit fallen optische Laufwerke dem Wahn an Frischluftzufuhr zum Opfer. Wobei sicherlich durch die meisten Nutzer von „Guck-doch-rein“-Daddelmaschinen keine Träne an die gute alte Silberscheibe verschenkt wird.
Die Lackierung der Stahlelemente ist wie von Fractal gewohnt weder spektakuläre Pianolackoptik noch mutet diese billig an. Zu begrüßen ist die Entscheidung, dass keine weißen Slotblenden verbaut wurden, sondern nunmehr die schwarze Variante Einzug hält. Dies ist sicher der rauchigen Glasharmonie geschuldet. Die „Scheibe“ weist eine hohe Wichte und somit gute Materialstärke auf. Sie fluchtet nicht ganz mit dem Gehäuse und steht leicht über, was wenig auffällt. Die Tönung fällt dabei nicht so stark aus, wie bei anderen Herstellern.

Insofern der Frontüfter in der mittleren Position verbleibt, stehen noch knapp 317 mm an freier Grafikkartenlänge zur Verfügung. Diese vorinstallierten 3-Pin 120 mm Lüfter gehen auch bei vollen 12 Volt nicht zu laut zu Werke, sind aber bei voller Drehzahl wahrzunehmen. An der Rückseite ist zur besseren Montage der Steckkarten das Blech ausgeklinkt. Der rückseitig verbaute Lüfter zum Ausschaufeln der Abwärme kann beliebig in seiner Höhe variiert und somit unmittelbar hinter Tower-Kühl-Monstern oder aber tief gegenüber auskragenden Radiatoren im Top positioniert werden.

Insofern der Frontüfter in der mittleren Position verbleibt, stehen noch knapp 317 mm an freier Grafikkartenlänge zur Verfügung. Diese vorinstallierten 3-Pin 120 mm Lüfter gehen auch bei vollen 12 Volt nicht zu laut zu Werke, sind aber bei voller Drehzahl wahrzunehmen. An der Rückseite ist zur besseren Montage der Steckkarten das Blech ausgeklinkt. Der rückseitig verbaute Lüfter zum Ausschaufeln der Abwärme kann beliebig in seiner Höhe variiert und somit unmittelbar hinter Tower-Kühl-Monstern oder aber tief gegenüber auskragenden Radiatoren im Top positioniert werden.

Es wurde ein Testsystem in Form eines Maximus Gene IV mit XEON E3-1230 und einer Cooler Master Nepton 240M AiO zunächst im Top „anprobiert“. Dies sollte Klarheit verschaffen, ob im oberen Bereich ausreichend Platz besteht, um beispielsweise 280er Radiatoren zu verbauen.

Leider kollidierten bereits in dieser relativ dünnen Packlage von nur 52 mm(= 25 mm Lüfter + 27 mm Radiatordicke) die Mosfetkühler mit den Lüftern. Ein Verschrauben an den vorgesehenen 140 mm Lüfterschlitzen wird hierbei nicht möglich. Es ist davon auszugehen, dass bei modernen 1151, 2011 beziehungsweise 2066 oder aber Ryzen-Boards hier ebenfalls zu wenig Freiraum besteht. Ein 280 mm Radiator im Top wäre somit ohne tatkräftigen Einsatz eines Bohrers mit anschließendem Versetzen nicht realisierbar. Bei der Verwendung eines 360er Radiators in der Front ist von einem 280er Radiator im Top aufgrund der verringerten Bautiefe ohnehin in den meisten Fällen abzusehen. Durch den Versatz des Festplattenkäfigs können Radiatoren mit einer Dicke von bis zu 35 mm (Gesamtdicke bspw. 25 mm Lüfter + 35 mm Radiator = 60 mm) in der Front zur Anwendung kommen. Um zu veranschaulichen, inwiefern ein 360er Radiator im Zusammenhang mit dem Festplattenkäfig verbaut werden kann, wurde zusätzlich ein 120 mm Lüfter oberhalb der 240er AiO verschraubt. Auch hierbei verbleibt genug Platz, jedoch sollte man bestenfalls über den Wegfall von 3,5“ Festplatten nachdenken, um der Abluft des Radiators nicht entgegen zu stehen.

Um die widrigsten Umstände im Testeinbau umzusetzen, wurde das Netzteil im Standard-ATX-Maß (150 x 86 x 140 [mm] B x H x T) mit dem Lüfter gen oben orientiert. Von modularen Netzteilen ist in dieser Konstellation (AiO Front, Festplattenkäfig Endanschlag rechts) abzusehen. Ansonsten ist der Platz jedoch mehr als ausreichend.

Persönlich wird der Einsatz des Netzteils zur Wärmeabfuhr bevorzugt. Jayz2Cents hat hierbei ebenfalls auf Vorteile hingewiesen. Und da die Stromwandelteile auch bei 110 V in Arizona durchhalten müssen, sind keine Einschränkungen zu erwarten. Abgesehen von ausladenden axial belüfteten Monstergrafikkarten, welche sich dann entsprechend die Luft rauben könnten. In diesem Fall das Netzteil von unten Frischluft saugen lassen. Das Netzteil wird mittels separatem Halteblechs installiert und kann demzufolge in beiden Richtungen verbaut werden. Bei der Orientierung gen Boden kann das Netzteil von der abermals gefilterten kalten Luft des über die gesamte Länge gehenden und werkzeuglos ausziehbaren Filters profitieren. Hierauf wird nicht im Detail eingegangen, da Usus bei modernen Fractal Design Gehäusen. Durch den Einsatz einer AiO mit Standardmindestdicke lassen sich Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 285 mm einbringen. Als Platzhalter dient hier beim Testsystem eine antiquierte GTX 285 (Referenzlänge von 267 mm). Auch Karten mit breitem PCB haben hier keine Chance auf Kontakt zur glasigen Seitenwand. Selbst eine MSI Seahawk oder dergleichen hätte keine Chance die Sichtluke zu Bruch gehen zu lassen. Es kommt wiederum die mehr als ausreichende Kühlerhöhe zum Tragen.

Auch bei einem Full-ATX-Board mit einer SLI- oder Crossfire-Konfiguration bietet das Gehäuse mehr als genug Platz. Die Geräuschkulisse ist klar den massig vorhandenen Lüfterplätzen ergeben. Bei bis zu drei 120er Schaufeln in der Front und beispielsweise drei weiteren zur Abfuhr in Top und Heck wird das Herz eines jeden Luftikus‘ schlagen. Wenn jetzt noch der LED-BlingBling-Faktor einsetzt, ist der geplante Discoabend bereits beim Einschalten des Rechners abgeschlossen. Aber bevor es zur Lightshow kommt zunächst die Schattenseite. Für Ordnung jenseits des schwarzen Tores sorgen die Kabelführungen. Auch hier bieten sich genug Möglichkeiten mal ordentlich mit der Kabellage Versteck zu spielen. Der rückseitige Halter der 2,5“-Laufwerke ist ebenfalls werkzeuglos mit nur einer Ränderschraube wieder zu installieren. Die Möglichkeit der Entkopplung entfällt hierbei jedoch. Alle Kabeldurchführungen sitzen am rechten Fleck. Selbst bei einem kompakten mATX-Brett mit vergleichsweise hoch gelegenen S-ATA Anschlüssen kommt es nicht zu Komplikationen. Die Power-LED grinst dezent und nicht störend durch das Mesh der Front. Ein zusätzliches Blinken der HDD-LED oder der eventuelle Zusammenschluss ließ sich nicht erkennen. Frei nach John R. leuchtet diese blau.

Wem das Leuchten eines blauen Lichts noch nicht genug oder womöglich bereits zu viel ist, sollte seinen Arzt oder die Stromversorgung beziehungsweise LED-Leuchtbandfraktion konsultieren. Da nichts Außergewöhnliches an Leuchtmitteln zur Verfügung stand, beschränkte sich die nachfolgende Ambienteauswahl auf Rot mit weiterem Blaulicht. Das kann noch nicht alles sein? Richtig! Wie erwähnt ist die Transluzenz doch höher als bei Vergleichsgehäusen. Die Folie verblieb noch an Ort und Stelle. Aufgrund der Knappheit der Zeit wird womöglich weiteres mit dem Gehäuse vorgesehen. Dies jedoch zu späterer Stunde.

Fazit

Worauf es mir persönlich immer ganz besonders ankommt ist es, den Platz möglichst effektiv zu nutzen. Ich mag keine Rieseneimer, die am Ende halbgefüllt auf dem Schreibtisch oder Laminatfußboden prangen. Diese Aufgabe erfüllt das Meshify C mit Bravour und lehrt womöglich der Corsair Air-Baureihe das Fürchten. Die kompakten Abmessungen, die Möglichkeiten der Staubfreihaltung und vor allem die Qualität der tempered Glas Geschichte machen dieses Gehäuse zu einem echten Hingucker. Wünschenswert wäre es noch einen Zentimeter in der Tiefe draufzupacken. So ließen sich noch AGBs und gegebenenfalls längere Grafikkarten im Zusammenhang mit Radiatoren in der Front realisieren. Gerne wollte ich eine komplette Wasserkühlung und meinen alsbald fertig zu stellenden Hauptrechner Einzug halten lassen. Jedoch bin ich nicht bereit für eine Grafikkartengeneration, die bereits seit über einem Jahr auf dem Markt ist, noch das momentan aufzurufende Budget abzudrücken. (Mining sei Dank – aber das „Kohle-Schürfen“ überlass‘ ich dann doch lieber China.) Meine 1070 verbleibt im Define Nano S mitsamt seiner ITX-Kompaktheit. Somit wandert gegebenenfalls mein Zweitsystem mit Customwatercooling in das Gehäuse. Hierbei sind ob der Dicke des 360er Radiators (60 mm) jedoch bauliche Maßnahmen am Gehäuse vorzunehmen, da ansonsten die mit Referenzlänge 267 mm messende GTX 980 nicht mehr ins Innere zu verbringen wär‘. – Hierbei muss jedoch der Dremel und eventuell der ein oder andere Bohrer bemüht werden!

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Niklas Schäfer

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