ICQ New: Der Kult-Messenger kehrt als Neuauflage zurück

Relaunch mit modernen Chat-Funktionen
Der einstige Champion unter den Messenger-Diensten führt seit vielen Jahren nur noch ein Schattendasein. Jetzt ist mit ICQ New eine neue Version mit aktualisiertem Design und Funktionsumfang erschienen.

ICQ ist wohl vielen noch geläufig, denn schließlich galt der Dienst in den frühen 2000ern mit über 100 Millionen Nutzern gemeinsam mit MSN als einer der meist genutzten Instant-Messenger. Mittlerweile wurde ICQ von WhatsApp, Telegram und Co. deutlich überholt. Seit 2010 gehört der Messenger nicht mehr AOL, sondern einer russischen Holding namens Digital Sky Technologies, zu der auch Mail.ru zählt. Nach einem erfolglosen Redesign versucht der Betreiber es mit ICQ New nochmal, den Dienst wiederzubeleben.

Neue UI und Funktionen

Die altbekannte Optik und der ikonische „Uh-Oh-“Sound wurden längst abgeschafft und sind einer modernen Oberfläche gewichen, die sich kaum von aktuellen Alternativen unterscheidet. Neu ist unter anderem eine Transkriptionsfunktion, mit der Sprachnachrichten in Text umgewandelt werden können – allerdings geht dies aktuell nur auf Russisch und Englisch.

Gruppenkanäle lassen sich nun etwa wie bei Telegram mit bis zu 25.000 Mitgliedern einrichten und können auch mit Bots genutzt werden. Sprach- und Videoanrufe sowie das Versenden von Stickern sind ebenfalls möglich. Eine Besonderheit: Dateien wie Fotos und Videos sind sogar unkomprimiert versendbar. ICQ New ist kostenlos für alle gängigen Plattformen wie Android, iOS, Windows, macOS und Linux als App verfügbar, zudem gibt es noch eine Web-Oberfläche.

Bild: ICQ New

ICQ-Nummer noch nutzbar, aber keine Verschlüsselung

Bis auf die Transkriptionsfunktion bietet ICQ New im Vergleich zu anderen Messengern einen mittlerweile üblichen Funktionsumfang. Der russische Dienst bietet zudem keine Verschlüsselung. Für ICQ-Veteranen ist noch anzumerken, dass wahlweise die Anmeldung noch mit der alten ICQ-Nummer möglich ist. Diese individuelle Identifikationsnummer ist sechs- bis neunstellig.

Die sogenannten Xtraz existieren übrigens auch nicht mehr. Dabei handelte es sich um Mini-Games wie Poolbillard oder Backgammon, die im Messenger gespielt werden konnten. Durch die Verwendung von Clients wie etwa Trillian ließ sich damals auch das Design wechseln und gleichzeitig ICQ mit anderen Messengern über ein Programm nutzen.

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Quellen:
Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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