Durch die aktuelle Coronavirus-Krise und die dadurch empfohlene Selbstquarantäne steigt die Belastung für die Netzwerke – nicht nur in Deutschland, auch in anderen europäischen Ländern. Aus diesem Grund will Netflix und YouTube die eigenen Dienste drosseln, um rund 25 Prozent des Traffics einzusparen.
Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, will Netflix die Streaming-Bitrate in Europa für die nächsten 30 Tage herunterschrauben. Die Videoqualität wird dabei nicht verringert, jedoch wird nun die minimal mögliche Bitrate genutzt, die die gewählte Auflösung gerade noch so halten kann. Nutzer können Videos also weiterhin in SD-, HD- oder UHD-Qualität streamen.
Wie Reuters berichtet, wird auch YouTube sein Videostreaming „standardmäßig“ auf SD-Qualität reduzieren. Alle Auflösungen über 480p SD sollten dann nicht mehr auswählbar sein, was bisher noch nicht der Fall ist. Bisher sind Auflösungen wie 720p HD, 1080p FHD sowie 2160p UHD/4K weiterhin manuell auswählbar.
Das Ziel: einen möglichen Netz-Zusammenbruch verhindern
Sowohl Netflix als auch YouTube reagieren damit auf einen Aufruf von EU-Kommissar Thierry Breton, der Streaming-Plattformen zur Reduktion der Streamingqualität aufgefordert hatte. So soll ein möglicher Zusammenbruch des Internets in Europa vermieden werden.
Important phone conversation with @ReedHastings, CEO of @Netflix
To beat #COVID19, we #StayAtHome
Teleworking & streaming help a lot but infrastructures might be in strain.
To secure Internet access for all, let’s #SwitchToStandard definition when HD is not necessary.
— Thierry Breton (@ThierryBreton) March 18, 2020
Die deutschen Netzbetriber sehen die aktuelle Situation noch eher gelassen, begrüßen die Datenreduzierung jedoch. Ein Anstieg im Festnetzbereich (Telefonate und Datenverkehr) sei zwar erkennbar, aber scheinbar noch im Rahmen. Der DE-CIX, ein wichtiger Netz-Knotenpunkt mit Sitz in Frankfurt, verzeichnet aktuell „lediglich“ einen durchschnittlichen Anstieg von 10% im Datenverkehr. Sehr beeindruckend: mit über 9,1 Terabyte pro Sekunde wurde ein neuer Datendurchsatz-Rekord erreicht!
Quellen
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