AMD: Radeon RX 6000 Mobile & FidelityFX Super Resolution

Notebook-GPUs und DLSS-Alternative
Rund ein halbes Jahr nach Nvidias-Mobilgrafikkarten bringt AMD seine Notebook-GPUs auf den Markt. Die auf der Computex angekündigte Serie Radeon RX 6000 Mobile besteht zum Start aus drei Modellen. Infos zur RX 6800M, RX 6700M, RX 6600M sowie zu FidelityFX Super Resolution haben wir hier zusammengefasst.

Die neue RDNA-2-Architektur kommt in Kürze auch in AMDs Notebook-Grafikkarten zum Einsatz. Der Hersteller positioniert die drei GPUs gegen Nvidias RTX 3080 Mobile, RTX 3070 Mobile und RTX 3060 Mobile. Sowohl das Topmodell RX 6800M als auch die RX 6700M teilen sich den Navi-22-Grafikchip aus der Desktop-Grafikkarte RX 6700 XT. Bei der RX 6800M ist Navi 22 im Vollausbau verbaut, hat also 40 Compute Units mit Raytracing-Beschleunigung, 2.560 Shader-Einheiten und dazu gibt es 12 Gigabyte GDDR6-Speicher. Während die RX 6700 XT sich im Desktop bis zu 230 genehmigt, beträgt die Leistungsaufnahme der RX 6800M 145 Watt. Wenn der Prozessor nicht komplett ausgelastet ist, kann die GPU nochmal bis zu 15 Watt zusätzlich verbrauchen.

In der RX 6700M ist der Grafikchip nur teilaktiviert, hat also gegenüber der RX 6800M weniger Compute Units, weniger Shader-Einheiten und zudem bietet die Mobile-GPU 10 Gigabyte Speicher sowie 80 anstatt 96 Megabyte Infinity-Cache. Die Leistungsaufnahme beträgt maximal 135 Watt, doch der Basis-Takt beträgt ebenfalls 2.300 Megahertz. Boost-Taktraten sind zurzeit unbekannt und dürften auch abhängig von der Notebook-Kühlung sein.

Radeon-Mobile-Trio mit Navi 22 oder Navi 23

AMDs Einsteigermodell stellt die RX 6600M dar, in der erstmals der Chip Navi 23 integriert ist. Wie bei den restlichen GPUs basiert Navi 23 auf TSMCs optimierter Sieben-Nanometer-Fertigung. Die RX 6600M weist 28 Compute Units auf, 1.792 Shader-Einheiten, 8 Gigabyte GDDR6-Speicher und 32 Megabyte Infinity-Cache. Sie taktet mit 2.177 Megahertz und hat laut Herstellerangabe eine Leistungsaufnahme von bis zu 100 Watt. AMD zufolge ist die RX 6600M für 1080p-Gaming ausgelegt, die RX 6700M für 1080p- oder 1440p-Gaming und die RX 6800M für 1440p-Gaming. Gepaart mit Ryzen-Prozessoren erhalten die Mobilgrafikkarten zusätzliche Leistungsvorteile dank Smart Access Memory und SmartShift – letzteres regelt dynamisch die Leistungsverteilung (Watt), funktioniert im Gegensatz zu Nvidias Dynamic Boost 2.0 aber nicht mit Intel-CPUs.

Bild: AMD

Die Hersteller-eigenen Leistungsangaben positionieren die drei Radeon-GPUs klar vor den Nvidia-Konkurrenten, jedoch sind die Benchmarks natürlich gezielt ausgewählt. Beim Vergleich der RX 6800M und RTX 3080 Mobile fällt auf, dass die Nvidia-GPU nicht mit der maximalen Leistungsaufnahme lief, was die Performance zugunsten von AMD einschränkt. In zahlreichen beliebten Spielen soll die RX 6800M mit 1440p-Auflösung durchschnittlich 120 Bilder pro Sekunde (fps) erreichen, die RX 6700M mit selbiger Auflösung hingegen 100 fps. Die RX 660M schafft AMD zufolge in den gleichen Spielen mit 1080p-Auflösung immer noch gute 100 fps im Durchschnitt. Erste Notebooks wurden bereits angekündigt, etwa von Asus. Etwas später als der Rest soll die RX 6700M erscheinen.

FidelityFX Super Resolution klingt vielversprechend

Des Weiteren kündigte AMD eine hauseigene Alternative zu Nvidias DLSS an. Der FidelityFX Super Resolution (FSR) genannte KI-Rekonstruktionsfilter soll nicht nur mit neuen und alten Radeon-Grafikkarten, sondern auch mit älteren Nvidia-GTX-Grafikkarten funktionieren – DLSS geht wiederum nur mit RTX-Modellen. Denkbar ist zudem, dass FSR mittelfristig sogar auf die AMD-basierten Konsolen PlayStation 5 sowie Xbox Series X|S gelangen könnte. Vier Qualitätsstufen bietet FSR, um mehrere Optionen zwischen Bildqualität und Performance-Schub bereitzustellen. Im demonstrierten Beispiel mit einer RX 6800 XT und dem Raytracing-Spiel Godfall lief der Titel regulär mit 49 fps, mit FSR Ultra Quality mit 78 fps (59 % mehr) und mit FSR Performance sogar mit 150 fps. Wie stark die Bildqualität davon sichtbar beeinflusst wird, bleibt abzuwarten. Ab dem 22. Juni startet FidelityFX Super Resolution in ersten Spielen.

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Quellen:
Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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