Schon seit einiger Zeit kann sich Qualcomm nicht mehr auf dem Ruf ausruhen, die besten SoCs für Smartphones, Tablets und andere Consumer-Geräte herzustellen, denn Konkurrent MediaTek holt mit seiner Dimensity-Serie zusehends auf. Nun hat der taiwanesische Halbleiterhersteller mit dem Dimensity 9000 einen möglichen Rivalen zu der anstehenden Highend-Linie von Qualcomm vorgestellt. Es ist nämlich der allererste Chip, der auf TSMCs 4-Nanometer-Verfahren aufbaut und nutzt außerdem auch noch Arms neue V9-Architektur – hier schreitet MediaTek technologisch also bewusst vorneweg, anstatt Qualcomm in der Entwicklung hinterherzudackeln und sich vor allem auf günstige Geräte zu konzentrieren.
MediaTek Dimensity 9000 knackt 3 GHz
Konkret ist der Octa-Core aus einem Cortex-X2-Kern bei stolzen 3,05 GHz, drei Cortex-A710-Kernen bei 2,85 GHz und vier Cortex-A510-Kernen bei 1,8 GHz zusammengesetzt. Damit knackt MediaTek zum ersten Mal die 3-GHz-Marke, nachdem es Qualcomm beim Snapdragon 888 Plus nur leicht darunter geschafft hatte. Dieser war allerdings wie der Snapdragon 888 noch im 5-Nanometer-Verfahren gefertigt. Hinzu kommen die Mali-G710-GPU mit zehn Kernen sowie die MediaTek-APU in fünfter Generation für AI-Verarbeitungen und Co.
Weiterhin unterstützt der Dimensity 9000 als weltweit erster Chip den neuen Bluetooth-5.3-Standard und bringt natürlich auch Support für Wi-Fi 6E und 5G mit – bei letzterem allerdings nur für die Sub-6-GHz-Frequenz und nicht das schnellere mmWave. Gut gerüstet für die Zukunft hingegen ist der 18-Bit-Imagiq-Gen-7-Bildprozessor, der Kamerasensoren mit bis zu 320 MP handeln kann. Zur Einordnung: Der ISOCELL HP1, der womöglich im Samsung Galaxy S22 Ultra Anwendung findet, bringt es auf „gerade einmal“ 200 MP.
Eine ernsthafte Alternative zum nächsten Highend-Snapdragon?
Kunden sollte es freuen, dass MediaTek endlich mal ernsthaften Druck auf Qualcomm ausüben kann, doch die US-Amerikaner werden das nicht lange auf sich sitzen lassen. Mit dem Snapdragon 8 Gen 1 – vormals häufig Snapdragon 898 genannt – steht in Kürze nämlich der nächste Highend-Chip an, der in zahlreichen kommenden Android-Flaggschiffen erwartet wird. Ob sich die Hersteller dazu durchringen können, stattdessen auch MediaTek eine Chance in höherpreisigen Smartphones zu geben, bleibt abzuwarten.
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