Lange lieferten sich die großen Hersteller einen erbitterten Wettbewerb um die beste und unscheinbarste Lösung für die Implementierung einer Frontkamera an aktuellen Smartphones. Neue Flaggschiffe sollen schmale Displayränder haben, möglichst hoch soll das auf der Verpackung angegebene Screen-to-Body-Ratio sein.
Die Tage der Notch scheinen gezählt, doch auch Punch-Hole-Lösungen und ausfahrbare Kameras waren vielleicht nur eine Übergangslösung: Der neueste Trend geht in Richtung Unter-Display-Kameras, also Frontkameras, die hinter bzw. im eigentlichen Bildschirm liegen und durch einen lichtdurchlässigen Displaybereich Fotos schießen. Das erste Smartphone mit dieser Technologie war das ZTE Axon 20, dessen Unter-Display-Kamera besonders bei hellen Bildinhalten mitunter deutlich zu erkennen ist.
Die veränderte Pixelmatrix (rechts mit der Mikroskopkamera des Find X3 Pro aufgenommen) ist bei hellen Bildinhalten zu erkennen
Samsung wagt nun seinen eigenen Versuch einer solchen Unter-Display-Kamera mit dem Galaxy Z Fold 3. Auch hier ist die veränderte Pixelmatrix im Frontkamerabereich bei hellen Hintergründen, also beispielsweise in Menüs, deutlich sichtbar. Unser Redakteur Leo, der aktuell am Testbericht zum Galaxy Z Fold 3 arbeitet, empfindet das inhomogene Bild allerdings nicht als störend, im Alltag soll der kleine Unterschied kaum auffallen.
Die optische Implementierung der Unter-Display-Kamera lässt also auch bei Samsung noch ein wenig Luft nach oben, auch wenn sie eine deutlich unscheinbarere Lösung als die bisherigen Punch-Hole- oder Dewdrop-Notch-Varianten sein mag.
Für Selfies werden Nutzer*innen des Fold 3 (rechts) wohl eher die Außen-Frontkamera oder gleich die Hauptkamera nutzen
Auch auf technischer Seite sind die versteckten Frontkameras noch nicht ganz ausgereift: Das ZTE Axon 20 kommt mit der Belichtung nicht ganz zurecht und liefert blasse und zuweilen unscharfe Selfies. Auch die Unter-Display-Kamera des Galaxy Z Fold 3 löst nur mit 4 Megapixeln auf und lässt nicht gerade auf Selfies in atemberaubender Qualität hoffen.
Doch während schwächelnde Frontkamera-Aufnahmen beim ZTE-Ansatz ein Ärgernis sind, kann sich Samsung mit dem Fold-Konzept retten. Denn auf dem Cover-Display des faltbaren Smartphones befindet sich eine zweite Frontkamera, welche mit immerhin 10 MP knipst. Auch die Haupt-Triple-Kamera kann im voll ausgeklappten Zustand für Selfies verwendet werden. Die Unter-Display-Kamera auf der Innenseite wird somit vermutlich in erster Linie für Videotelefonate genutzt.
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