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Update: Xiaomi landet auf US-Blacklist: Was hat das zu bedeuten?

Eintrag auf schwarzer Liste sorgt für Aktienfall
Die Trump-Regierung hat kurz vor dem Amtswechsel neun chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt. Darunter befindet sich auch der Smartphone-Hersteller Xiaomi. Steht nun ein neues Huawei-Drama bevor? Vorerst wohl nicht, doch die Situation bleibt angespannt.

Update (01.02.21): Xiaomi hat eine weitere Mitteilung bezüglich der Thematik veröffentlicht.

Im Zusammenhang mit der Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums der
Vereinigten Staaten vom 14. Januar 2021 (Eastern Standard Time), in der die
Gesellschaft in die Liste der qualifizierten Einrichtungen aufgenommen wurde,
die als Reaktion auf Abschnitt 1237 des National Defense Authorization Act
für das Geschäftsjahr 1999 (der „NDAA“) erstellt wurde, gab die Gesellschaft
am 15. Januar 2021 bekannt, dass sie geeignete Maßnahmen ergreifen wird, um
die Interessen des Unternehmens und seiner Aktionäre zu schützen.

 

Das Unternehmen hat am 29. Januar 2021 (Eastern Standard Time) vor dem
United States District Court für den Distrikt Columbia Klage gegen das
Verteidigungsministerium und das Finanzministerium der Vereinigten Staaten
eingereicht. Das Unternehmen ist der Ansicht, dass die Entscheidung des
Verteidigungsministeriums und des Finanzministeriums der Vereinigten Staaten, das Unternehmen als „kommunistisches chinesisches
Militärunternehmen“ im Rahmen des NDAA einzustufen (die
„Entscheidung“), sachlich falsch war und das Unternehmen eines gesetzlich
vorgeschriebenen Verfahrens beraubt hat.

 

Zum Schutz der Interessen der
weltweiten Nutzer, Partner, Mitarbeiter und Aktionäre des Unternehmens hat
das Unternehmen bei den Gerichten beantragt, die Entscheidung für
rechtswidrig zu erklären und rückgängig zu machen. Das Unternehmen wird die Aktionäre und potenziellen Investoren des
Unternehmens über alle weiteren wesentlichen Entwicklungen im
Zusammenhang mit dem Verfahren durch weitere Bekanntmachung(en) zu
gegebener Zeit auf dem Laufenden halten.

Ursprüngliche Meldung (15.01.21):

Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Washington berichtet, fügte die aktuelle US-Regierung von Donald Trump am 14. Januar Xiaomi einer Blacklist des Verteidigungsministeriums hinzu. Es handelt sich um eine Liste chinesischer Unternehmen, die angeblich mit dem chinesischen Militär zusammenarbeiten. Insgesamt gibt es auf dieser Liste nun 44 Einträge, zu denen etwa Huawei, der Chiphersteller SMIC, der Flugzeughersteller COMAC und die China Telecom Corp. gehören. Die offizielle Liste (vier separate Einträge) findet ihr unten in der Quellenangabe.

Bislang nur Auswirkungen auf den Aktienkurs

Hervorzuheben ist, dass Xiaomi sich im Gegensatz zu Huawei nicht auf der sogenannten Entity List des US-Handelsministeriums befindet, welche US-Unternehmen die Zusammenarbeit mit darauf stehenden chinesischen Unternehmen verbietet. Demnach darf Xiaomi aktuell auch weiterhin mit Google kooperieren und der Smartphone-Hersteller ist nicht in seiner Existenz bedroht.

Eine negative Auswirkung hat der Eintrag auf der Blacklist allerdings bereits. Seit November 2020 dürfen die betroffenen Unternehmen aus China nicht mehr durch US-Investitionen unterstützt werden. Seit der Meldung von Reuters ist die Xiaomi-Aktie demnach um über 13 Prozent eingebrochen, jedoch fällt zum Erstellungszeitpunkt dieser Mitteilung der Kurs nicht weiter.

Screenshot der Xiaomi-Aktie vom 15.1.21: Google

Das sagt Xiaomi zum Blacklist-Eintrag

Xiaomi hat gegenüber der Webseite 91mobiles bereits ein Statement abgegeben, das übersetzt folgendermaßen lautet:

Das Unternehmen operiert gesetzeskonform und mit den relevanten Gesetzen und Vorschriften der Jurisdiktionen, in denen es seine Geschäfte betreibt. Das Unternehmen bekräftigt, dass es Produkte und Dienstleistungen für den zivilen und kommerziellen Gebrauch anbietet. Das Unternehmen bestätigt, dass es nicht im Besitz des chinesischen Militärs ist, von diesem kontrolliert wird oder mit ihm verbunden ist, und keine im Rahmen der NDAA definierte “kommunistische chinesische Militärgesellschaft” ist. Das Unternehmen wird geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Interessen des Unternehmens und seiner Aktionäre zu schützen. Das Unternehmen prüft derzeit die möglichen Konsequenzen, um ein umfassenderes Verständnis der Auswirkungen auf die Gruppe zu entwickeln. Das Unternehmen wird gegebenenfalls weitere Ankündigungen machen.

In den USA vertreibt Xiaomi im Gegensatz zu Europa keine Smartphones, sondern lediglich Smart-Home-Geräte wie Lampen, Sicherheitskameras, TV-Sticks und Luftreiniger (Test). Auswirkungen auf Xiaomi-Geräte hat die jüngste Entscheidung der US-Regierung derzeit nicht. Ob die in Kürze regierende Administration von Joe Biden Xiaomi weiter ins Visier nehmen wird, bleibt abzuwarten. Die konkrete Strategie hinsichtlich der US-Handelspolitik mit China ist noch unklar, doch Biden hat weiterhin einen harten Kurs angekündigt.

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Quellen:
Foto von Tim Metzger Tim Metzger Redakteur

Schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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