Derzeit scheinen sich mehrere Quellen darüber einig zu sein, dass AMD Ryzen 7000 und dessen geplante Chipsätze wohl doch keinen DDR4-Speicher mehr unterstützen wird. Demnach ist der neue Speichercontroller der kommenden CPU-Plattform nur in der Lage, den aktuell teureren DDR5-Speicher anzusprechen.
Gegen Ende dieses Jahres wird AMD mit den Raphael-Prozessoren die neuste Zen-Generation an den Start bringen. Erstmals seit dem Release der ursprünglichen Ryzen CPUs steht zudem ein neuer Sockel an. Dieser hört auf den Namen AM5 respektive LGA-1718 und löst die bis dato fünf Jahre alte AM4-Plattform ab. Wie es scheint, verschwindet mit diesem Wechsel jedoch auch die Unterstützung für DDR4-Arbeitsspeicher.
Bereits im Vorfeld gab es einige Hinweise darauf, dass der Speichercontroller der neuen Plattform lediglich mit DDR5 umgehen können wird. Unter anderem wurde in einem geleakten AM5-Guide des Herstellers Gigabyte kein Wort über eine Kompatibilität zu DDR4-Speicher verloren. Laut Tom’s Hardware wurde die fehlende Unterstützung außerdem aus Zulieferkreisen bestätigt. So sollen zumindest Mainboards auf B650 und X670 Basis ausschließlich DDR5 unterstützen.
Direkt ab Werk mit DDR5-5200?
Ab Werk könnte Ryzen 7000 übrigens DDR5-5200 unterstützen, was effektiv 400 MHz mehr als bei Intel Alder Lake und mehr als die JEDEC in ihren Standards vorsieht. Der Speicherhersteller Apacer erwähnt dies in einem Artikel und bestätigt indirekt den fehlenden DDR4-Support (zumindest vorerst).
Für eine leichte Übertaktung der DDR5-Module wird mit Raphael auch EXPO („Extendend Profiles for Overclocking“) dazu kommen, vorher auch als RAMP bekannt. Das Gegenstück zu Intel XMP 3.0 Technologie soll zwei OC-Profile abspeichern können: Ein Profil mit hohen Übertragungsraten, ein Profil mit niedrigen Latenzzeiten.
Die exklusive Nutzung von DDR5 dürfte sich letztlich auf den Gesamtpreis der Zen4-Plattform auswirken. Immerhin kosten DDR5-Module derzeit rund doppelt so viel wie ihre DDR4-Pendants. Bis zur Veröffentlichung der Ryzen 7000 Prozessoren könnte sich die Liefer- und damit auch die Preissituation aber bessern. Ob schlussendlich noch ein dritter Chipsatz, zum Beispiel A620, mit DDR4-Unterstützung dazukommt, ist aktuell unklar.
Multi-Chiplet für den Chipsatz geplant
Weiterhin scheint AMD bei AM5 auf ein neues Chipsatz-Design zu setzen. Hierbei könnte der X670-PCH auf ein Multi-Chiplet-Design bestehend aus zwei Chiplets setzen. Damit würde AMD das Design-Konzept ihrer Prozessoren auf ihre Chipsätze ausweiten. Ob dies tatsächlich der Fall sein wird, bleibt aber abzuwarten. Eine Vorstellung der Plattform wird höchstwahrscheinlich zusammen mit der Präsentation von Zen 4 auf der Computex 2022 stattfinden.
Beitrag erstmals veröffentlicht am 27.04.2022
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