AMD Ryzen 7000: Verkauf für die neue CPU-Generation gestartet

Vier neue Desktop-Prozessoren mit Zen 4

AMD hat Ryzen 7000 jetzt offiziell präsentiert. Die neue Desktop-Prozessorserie soll Intel in den Schatten stellen und bringt zahlreiche Neuerungen mit sich. Alles Wichtige zu den CPUs fassen wir euch hier zusammen.

Update vom 27. September 2022:

Es ist endlich soweit: Heute startet der Verkaufsstart für die neuen AMD Ryzen 7000 Prozessoren. Nach der offiziellen Ankündigung im August und ersten Testberichten zu Beginn der Woche lassen sich Ryzen 9 7950X & Co. nun bei ersten Händlern bestellen. Wir geben euch einen Überblick, wo ihr die CPUs kaufen könnt.

AMD Ryzen 7 7700X

  • 8 Kerne / 16 Threads
  • 4,5 GHz Basis / 5,4 GHz Turbo
  • 105 Watt TDP

Update vom 21. September 2022:

Am 27. September kommen die neuen Ryzen-7000-Prozessoren offiziell auf den Markt, Ungeduldige können sich die neuen Desktop-CPUs jedoch bereits im Voraus zulegen – für einen saftigen Aufpreis. Auf der chinesischen Second-Hand- und Schwarzmarkt-Website Goofish ist nun das Flaggschiff-Modell Ryzen 9 7950X aufgetaucht.

Nicht nur ist dieser Chip damit rund eine Woche vor dem eigentlichen Release verfügbar, sondern kostet auch deutlich mehr als die vom Hersteller genannte UVP. Statt 699 US-Dollar kostet die CPU dort 5999 Renminbi, was umgerechnet 850 Dollar entspricht. Auch auf der französischen Plattform Cdiscount sind Videocardz zufolge bereits Ryzen-7000-Modelle aufgetaucht, die Angebote scheinen inzwischen aber wieder verschwunden.

Originalmeldung vom 30. August 2022:

Bei einem Live-Event in Austin, Texas, hat AMD die von Fans lang ersehnte Desktop-CPU-Serie Ryzen 7000, alias Raphael, enthüllt. Zum Marktstart am 27. September besteht sie aus vier Modellen: Ryzen 9 7950X, Ryzen 9 7900X, Ryzen 7 7700X und Ryzen 5 7600X. Selbst der neue Ryzen 5 soll laut Herstellerangaben Intels aktuelles Flaggschiff, Core i9-12900K, nennenswert übertreffen.

13 Prozent mehr IPC durch Zen 4

Ryzen 7000 führt die neue Architektur Zen 4 ein, welche für eine um durchschnittlich 13 Prozent höhere Leistung pro Takt (IPC) gegenüber Zen 3 bzw. Ryzen 5000 sorgt. Zudem gibt es im Gegensatz zu Intel Unterstützung für die Befehlssatzerweiterung AVX-512. Die Compute-Chiplets werden im Fünf-Nanometer-Verfahren bei TSMC gefertigt, der I/O-Die mit einer Strukturgröße von sechs Nanometern. Somit sind die Ryzen-7000-CPUs die ersten Desktop-Prozessoren auf Fünf-Nanometer-Basis. Intels aktuelle Generation basiert auf einer Zehn-Nanometer-Fertigung. Die Chipfläche eines CPU-Kerns ist bei AMD um 50 Prozent geringer gegenüber Intel.

Bild: AMD

AMD löst zudem den AM4-Sockel durch AM5 ab und setzt bei den CPUs wie Intel nun auf ein LGA-Design mit Kontaktflächen statt Pins auf der CPU-Unterseite. AM5 soll bis mindestens Ende 2025 nicht ersetzt werden. Entsprechende Mainboards mit X670- und X670E-Chipsatz werden im September verfügbar sein, günstigere Modelle mit B560 und B560E folgen im Oktober.

Mehr Takt und Stromverbrauch

CEO Dr. Lisa Su erwähnte bei der Präsentation, dass Ryzen 7000 die höchste Leistung für Gaming und Content Creation bieten soll. Neben dem IPC-Zuwachs durch Zen 4 hat AMD die maximale Taktrate (im Falle des Topmodells) auf bis zu 5,7 Gigahertz angehoben. Auch die Leistungsaufnahme steigt bei den Ryzen-9-Modellen auf eine TDP von 170 Watt und maximal 230 Watt. Der Ryzen 7 und Ryzen 5 werden hingegen mit 105 Watt (TDP) und maximal 142 Watt angegeben. Jeweils verbaut man übrigens eine iGPU, aber bislang liegen dazu keine näheren Informationen vor.

Mit 16 Kernen und 32 Threads kommt der Ryzen 9 7950X daher. Er soll durchschnittlich 15 Prozent besser in Spielen und 40 Prozent besser in Content Creation als der Ryzen 5950X sein. Bei der angegebenen TDP von 170 Watt sei die Performance insgesamt um bis zu 35 Prozent höher, doch bei jeweils fixierten 65 Watt übertreffe das neue Modell den Vorgänger sogar um bis zu 74 Prozent. Bei gleichem Leistungsniveau arbeite das Ryzen-7000-Topmodell 62 Prozent effizienter als das Ryzen-5000-Pendant. Im Vergleich zum Intel Core i9-12900K (Test) ist von bis zu 62 Prozent mehr Performance und einer 47 Prozent höheren Leistung pro Watt im Creator-Benchmark V-Ray die Rede.

Kein DDR4-Support

Laut AMDs Angaben schlägt selbst der Ryzen 5 7600X das Intel-Flaggschiff um durchschnittlich fünf Prozent in Gaming-Tests. Beide Testsysteme wurden mit DDR5-6000-Arbeitsspeicher betrieben. Generell unterstützen die neuen AMD-Prozessoren nur DDR5-Arbeitsspeicher (DDR5-5200). Ähnlich wie Intels XMP soll das Extended Overclocking Profile (EXPO) eine Ein-Klick-RAM-Übertaktung von bis zu 6.400 Megahertz ermöglichen. Zum Start rechnet AMD mit über 15 entsprechenden RAM-Kits. PCIe 5.0 wird für SSDs (und bei X670E auch für GPUs) unterstützt, jedoch dürfte zum Marktstart keine entsprechende SSD erhältlich sein.

Screenshot: AMD (YouTube)

Die von AMD genannten Preise haben wir euch bereits oben im Artikel aufgelistet und im Vergleich zu Ryzen 5000 gibt es keine starken Veränderungen. Das Topmodell ist 100 US-Dollar günstiger, der Ryzen 7 wiederum 100 US-Dollar teurer. Abzuwarten bleiben die Preise für Europa, denn anders als bisher sind aufgrund des schwachen Eurokurses hierzulande nennenswert höhere Preise zu erwarten. Ob die Ryzen-Prozessoren halten, was der Hersteller verspricht, werden Testberichte im September zeigen. Außerdem bleibt es spannend, ob Intel mit Raptor Lake dagegenhalten kann.

Zum Ende der Präsentation zeigte AMD einen kleinen Ausblick auf das Design einer kommenden Desktop-Grafikkarte mit RDNA 3 und zeigte 4K-Gaming-Material eines Vorabmodells. Des Weiteren hieß es, dass die Entwicklung der künftigen CPU- und GPU-Architekturen wie geplant voranschreitet.

Bild: AMD

Beitrag erstmals veröffentlicht am 30.08.2022

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Quellen:
Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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