Apple hat seine Karten-App erneuert und um viele Funktionen erweitert, um zum Konkurrent Google Maps aufzuholen. Auch in Deutschland profitiert man jetzt von der verbesserten Navigation, einer detaillierteren Karte, Apples Street-View-Pendant und weiteren Neuheiten.
Seit Donnerstag, dem 21. April, hat Apple die von Grund auf neu entwickelte Karten-App in Deutschland eingeführt. Zuerst startete sie 2021 mit iOS 15 in den USA und folgte anschließend in weiteren Regionen. Ein Update ist nicht vonnöten, da die Neuerungen über die Apple-Server freigeschaltet wurden. Durch die optimierten Kartendaten können Gebäude neuerdings dreidimensional angezeigt werden. Passend dazu gibt es auch 3D-Ansichten von über 60 Sehenswürdigkeiten, darunter das Brandenburger Tor, der Kölner Dom, Schloss Neuschwanstein und die Hamburger Elbphilharmonie. Für Einkaufszentren und Flughäfen stellt die App neuerdings auch Indoor-Karten bereit.

AR-Navigation und 3D-Stadterkundung
In ausgewählten deutschen Städten wie Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und München kann man nun auf Wunsch zu Fuß per Augmented Reality navigieren. Vorerst nur in München steht die Funktion „Umsehen“ zur Verfügung, mit der man wie bei Google Street View auf Straßenebene die Stadt durch 3D-Fotos erkundet. Diesbezüglich habe Apple eng mit der bayerischen Datenschutzbehörde zusammengearbeitet. Kennzeichen und Gesichter wurden automatisch unkenntlich gemacht, bei Bedarf können Einzelpersonen auch die Unkenntlichmachung von Häusern beantragen. Die Umsehen-Funktion soll ebenfalls in weiteren Großstädten folgen.

Beim Navigieren mit dem Auto zeigt die Karte mehr Informationen an, etwa Ampeln oder die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Der Blitzerwarner steht in Deutschland nicht zur Verfügung, bei der Fahrt lassen sich jedoch Unfälle oder Gefahren über die App beziehungsweise Siri-Befehl melden. Siri soll Navigationsansagen jetzt natürlicher und verständlicher wiedergeben, um beispielsweise rechtzeitig auf die korrekte Fahrspur zu wechseln. Per Sprachbefehl oder Fingertipp lässt sich an Kontakte die Ankunftszeit mitsamt Echtzeitstandort senden.
Praktische Pendler-Funktionen
Wer stattdessen eher mit dem ÖPNV pendelt, sieht in der neuen Karten-App schnell die nächsten Abfahrten und Echtzeitinformationen. Bei der Reise informiert die App rechtzeitig, wann man aussteigen muss – auch über die Apple Watch. Falls die KI auf dem Endgerät einen anstehenden Flug im Kalender oder E-Mail-Postfach erkennt, sucht die Karten-App proaktiv nach Informationen zum Gate, Terminal, der Abflugzeit sowie Flugänderungen.

Zusätzlich bietet Apple Karten kuratierte Reiseführer an, die gespeichert werden können und sich automatisch aktualisieren. Selbst eigens erstellte Reiseführer zum Teilen sind möglich. Die Anwendung steht auf iPhones, iPads, Macs, Apple Watches und für CarPlay zur Verfügung und ist integriert in Standard-Apple-Apps wie Fotos, Kalender, Nachrichten (iMessage) und mehr. Karten erfordert keine Anmeldung und ist auch nicht mit einer Apple-ID verknüpft. Durch die On-Device-KI werden personalisierte Funktionen erstellt. Daten wie Suchbegriffe oder Verkehrsinformationen werden laut Apple anonymisiert und ständig zurückgesetzt. Der jeweilige Standort sei auf Apple-Servern verborgen und es werde weder ein Such- noch ein Standortverlauf gespeichert.
QuellenAus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
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