Ab dem 28. Dezember 2024 wird USB-C der neue Standard-Anschluss für viele Geräte in der EU. Das EU-Parlament legte die Deadline nun fest, viele Hersteller dürften aber schon vor diesem Datum auf den neuen Pflicht-Anschluss umsteigen.
Update vom 9. Dezember 2022:
Das EU-Parlament hat den Stichtag für die USB-C-Pflicht festgelegt. Am 28. Dezember 2022 tritt das Gesetz in Kraft, 24 Monate später, also am 28. Dezember 2024, wird USB-C zum verpflichtenden Standardanschluss für viele elektronische Geräte in der Europäischen Union. Neben Smartphones und Tablets gilt dies auch für Digitalkameras, Kopfhörer oder Headsets, Handheld-Videospielkonsolen, tragbare Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen, Mäuse, tragbare Navigationssysteme, Earbuds und Laptops. Geräte, die per Kabel mit Spannungen von mehr als 5 Volt, Stromstärken von mehr als 3 Ampere oder einer Ladeleistung von mehr als 15 Watt aufgeladen werden, müssen zudem USB Power Delivery (USB-PD) unterstützen.
Update vom 5. Oktober 2022:
Mittlerweile hat sich das EU-Parlament auf den einheitlichen Anschluss geeinigt. Jetzt müssen nur noch die Mitgliedsstaaten zustimmen, damit ab 2024 neue Smartphones & Co. über einen USB-C Anschluss verfügt. Die finale Abstimmung soll dann am 24. Oktober erfolgen, damit die Regelung ab Herbst 2024 greifen kann.
Folgende Geräte sind davon betroffen: Smartphones, Tablets, Digitalkameras, Kopfhörer, Headsets, mobile Spielekonsolen, tragbare Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen, Computermäuse, tragbare Navigationssysteme und Ladeetuis von In-Ear-Kopfhörern. Voraussichtlich 2026 sollen dann auch Notebooks ausschließlich über USB-C zum Laden verfügen.
Zwar setzt schon heute der Großteil der Unternehmen auf USB-C in ihren Geräten, doch Ausreißer Apple hat mit Lightning immer noch den eigenen, proprietären Anschluss im Einsatz. Die Chancen dürften also steigen, dass kommende iPhones (endlich) den modernen, universellen Anschluss mit an Bord haben werden.
Ursprünglicher Beitrag vom 8. Juni 2022:
Die EU-Staaten und das Europaparlament hatten die Verhandlungen rund um USB-C geführt, beide mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Das Parlament war für eine Ausweitung der Anschlussregelung über Smartphones hinaus, also auch auf Laptops, Tastaturen, Mäuse, Smartwatches etc.
Dieses Ziel wurde erreicht, die Standards sind nun also weit umfangreicher, als im Vorfeld erwartet worden war. Bei Laptops gibt es für eine Anpassung der Ladeanschlüsse eine Übergangsfrist. Außerdem wird es künftig möglich sein, Gerät, Ladegerät und Ladekabel separat zu kaufen.
Beide Seiten mit Kompromissen
Hinsichtlich der Frage, ab wann die neuen Regelungen gelten sollen, konnte sich das Parlament allerdings nicht durchsetzen. Es hatte ein Inkrafttreten deutlich vor 2024 gefordert. Die EU-Staaten haben hingegen ihren Wunschtermin erreicht, also Mitte 2024. Es bedarf noch einer formellen Zustimmung durch beide Parteien, das gilt aber als Formsache.
Die EU-Kommission erhofft sich durch die einheitliche Ladebuchse eine jährliche Einsparung von circa 1.000 Tonnen Elektroschrott. Nach Angaben der Kommission entstehen pro Jahr etwa 11.000 Tonnen Elektromüll durch entsorgte und nichtbenutzte Ladegeräte.
Apple war vorbereitet
Besonders Apple ist von dem Beschluss betroffen, denn in iPhones, AirPods und weiteren Geräten wird noch der eigene Lightning-Anschluss verbaut. Wenn man Gerüchten glaubt, kommt die Entwicklung für den Tech-Konzern jedoch nicht überraschend, denn angeblich arbeitet Apple bereits an iPhones mit USB-C, die nächstes Jahr erscheinen sollen.
Kritiker merken an, dass sich USB-C als Standard für Elektrogeräte ohnehin schon immer weiter durchgesetzt habe und die Regelung damit überflüssig sei.
Beitrag erstmals veröffentlicht am 08.06.2022
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