Game Optimizing Service: Drossel-Drama auf Samsung-Smartphones

Update soll Problem beheben

Samsungs Flaggschiff-Smartphones der Galaxy-S-Reihe entfalten derzeit wohl noch nicht ihr komplettes Potenzial – und Schuld daran könnte ein Samsung-eigener Dienst sein, der auf den Geräten vorinstalliert ist. Was ist da los?

Erst in den letzten Wochen kam das Thema auf, dass womöglich auch Samsung bei seinen Android-Flaggschiffen die Leistung beim Ausführung mancher Apps einschränken würde (letztes Jahr war das nämlich schon bei OnePlus der Fall). Ob das bei Samsung gewollt oder ungewollt passiert – das ist tatsächlich nicht ganz klar. Es heißt, dass bis zu 10.000 Apps, darunter sogar Anwendungen von Samsung selbst, betroffen seien.

Wurden Benchmarks absichtlich manipuliert?

Ausgeschlossen von der Drosselung scheinen jedoch Benchmark-Apps, was schon entsprechende Konsequenzen nach sich zog. Die bekannte Software Geekbench hat die letzten Modelle der Galaxy-S-Reihe, also auch die kürzlich präsentierten Galaxy-S22-Smartphones, kurzfristig aus der Benchmark-Datenbank entfernt.

Ursache der Drosselung diverser Apps ist offenbar der Game Optimizing Service (GOS), der seit Jahren auf Samsung-Smartphones vorinstalliert ist. „GOS entscheidet anhand von Anwendungskennungen und nicht anhand des Anwendungsverhaltens, ob Anwendungen gedrosselt werden (bzw. nicht gedrosselt werden)“, erklärt das Geekbench-Team auf Twitter. Dass Benchmarks nicht gedrosselt würden, betrachte man als Manipulation.

So reagiert Samsung auf die Vorwürfe: Update in Planung

Nachdem sich Samsung zunächst etwas Zeit mit einer Antwort auf die Vorwürfe (die durch ein YouTube-Video aus Südkorea aufgekommen waren) gelassen hat, liegt Android Central inzwischen ein Statement des Herstellers vor. In diesem betont der Unternehmenssprecher, dass es die Priorität von Samsung sei, „den Verbrauchern das beste mobile Erlebnis zu bieten“. Der GOS sei für Spiele-Apps entwickelt, um die Smartphone-Temperatur im Zaum halten zu können.

„GOS verwaltet nicht die Leistung von Nicht-Spiele-Apps“, heißt es weiter – was ja erwiesenermaßen nicht ganz stimmt. Auch Apps wie die Microsoft-Office-Suite, Netflix oder Twitter wurden von dem Systemdienst gedrosselt. Ob absichtlich oder unabsichtlich, die Drossel soll so oder so bald per Update korrigiert werden, damit sie auch wirklich nur noch Spiele angreift. „Wir schätzen das Feedback, das wir zu unseren Produkten erhalten, und nach sorgfältiger Prüfung planen wir, bald ein Software-Update herauszubringen, mit dem Nutzer die Leistung bei der Ausführung von Spiele-Apps steuern können.“

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Quellen:
Jonathan Kemper

... ist fertig studierter Technikjournalist und Techblogger seit rund einem Jahrzehnt.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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