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Intel-Chipfabrik in Magdeburg: Investitionssumme steigt auf 30 Milliarden Euro

Mega-Fab für Deutschland
Intel Themen

Intel plant den Bau eines europäischen Halbleiterwerks und seit Monaten ist dafür ein Standort in Deutschland im Gespräch. Laut Informationen des MDR hat sich das US-Unternehmen entschieden, die Chipfabrik in Magdeburg zu errichten.

Innerhalb der nächsten Woche soll Intel verkünden, dass man als Standort der neuen EU-Mega-Fab Magdeburg ausgewählt habe. Dies berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk unter Berufung auf eigene Quellen. Neben anderen Standorten in Europa habe das Unternehmen auch Dresden und die bayrische Kleinstadt Penzing dafür erwägt.

Seit der Ankündigung des Vorhabens im Juli 2021 gibt es Spekulationen, wo das Halbleiterwerk entstehen könnte. Die Errichtung in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt soll mehr als 1.000 Arbeitsplätze schaffen. Es handele sich dem MDR zufolge um ein über 300 Hektar großes Grundstück im Industriegebiet Eulenberg, das im Süden Magdeburgs liegt.

Die zentrale Lage zwischen den Autofabriken von Volkswagen (Wolfsburg) und Tesla (Grünheide) spreche für den Standort in Magdeburg. Des Weiteren bildet die dortige Otto-von-Guericke-Universität passende Nachwuchskräfte aus.

Intel hat für die kommenden Jahre große Pläne bei der CPU- und GPU-Produktion.

Ein Multi-Milliarden-Projekt für Intel und die EU

Die Kosten für den Bau liegen offenbar im zweistelligen Milliardenbereich, doch der European Chips Act sichert Intel ebenfalls einige Milliarden Euro an Förderungen zu. Die neue Mega-Fab wird zur Produktion mit dem aktuellen Intel-7-Verfahren (zehn Nanometer) und künftigen Fertigungsverfahren dienen. Das bislang einzige Intel-Werk in Europa liegt in Irland und produziert im 14-Nanometer-Verfahren, wird jedoch derzeit modernisiert.

In Magdeburg fertigt das Unternehmen dann zukünftig Prozessoren und Grafikchips, doch auch für andere Firmen möchte Intel Aufträge annehmen. Sofern man die Nachbargrundstücke aufkaufen könnte, wären in den nächsten Jahren noch Erweiterungen der Mega-Fab möglich. Bei der ursprünglichen Ankündigung sprach das Unternehmen von bis zu sechs Erweiterungen. Das Halbleiterwerk ist für die EU von großer Bedeutung, da sie sich im Chipbereich unabhängiger machen und seinen Marktanteil dort ausbauen möchte.

Update #1 (20.06.2023): Vertrag steht – Bund sichert Intel deutlich mehr Geld zu

Am vergangenen Montag sind die Bundesregierung und Intel zu einer Einigung über die Höhe der staatlichen Fördermittel für die geplante Chipfabrik in Magdeburg gekommen. Die Ausmaße des Halbleiterwerks sollen nun deutlich umfangreicher ausfallen, als ursprünglich angekündigt: Anstelle der bisher kommunizierten 6,8 Milliarden Euro soll Intel für den Bau nun 9,9 Milliarden Euro vom Bund erhalten. Die Höhe der gesamten Investitionssumme steigt ebenfalls von 17 Milliarden auf bis zu 30 Milliarden Euro.

Der ursprüngliche Betrag sollte zu 40 Prozent von Fördermitteln der Bundesregierung gedeckt werden, durch den Anstieg der Gesamtkosten sinkt der relative Förderanteil auf unter 33 Prozent. Bundeskanzler Olaf Scholz spricht von der größten ausländischen Direktinvestition in der deutschen Geschichte, allerdings handelt es sich bei dieser Einigung bislang um eine Absichtserklärung, die noch von der EU-Kommission freigegeben werden muss. Mit den deutlich gestiegenen Investitionen sollen unter anderem die Produktion auf das neue Intel-7-Verfahren hochgestuft und kostspielige EUV-Maschinen von ASML angekauft werden.

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Beitrag erstmals veröffentlicht am 24.02.2022

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Quellen
Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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