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Osram: 3D-Gesichtserkennung während Snapdragon Summit 2022 gezeigt

Sichere Gesichtsauthentifizierung ohne Notch

Osram und trinamiX haben eine Gesichtsauthentifizierung für die Smartphone-Integration demonstriert, die selbst hinter OLED-Displays funktioniert. Die Methode zur 3D-Gesichtserkennung verzichtet also im Gegensatz zu Apples Face ID auf eine Bildschirmeinkerbung.

Update vom 16. November 2022:

Im Rahmen des Snapdragon Summit 2022 hat trinamiX eine erste vollständige Integration der eigenen Face Authentification Methode präsentiert. So kam die Technik einem Smartphone-Referenzdesign zum Einsatz, in dem zeitgleich der neue Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 verbaut war. Die Gesichtsauthentifizierung wird direkt hinter dem OLED-Display des Smartphones platziert, womit keine zusätzliche Aussparung nötig ist.

Laut trinamiX erfüllt die Technologie die Anforderungen der FIDO Alliance, Android Biometric Security und IIFAA für mobiles Bezahlen. Des Weiteren soll das Ganze für die kommende Snapdragon Mobilplattform optimiert sein. Dabei wurde laut Hersteller Qualcomms Trusted Execution Enviroment mit einer neu entwickelte Lebendigkeitsprüfung kombiniert.

Bild: trinamiX

Ursprünglicher Artikel vom 28. Juni 2022:

Auf der Sensors Converge 2022 im US-amerikanischen San Jose stellten die Gruppe ams Osram und die BASF-Tochtergesellschaft trinamiX ein Demonstrationssystem für Gesichtsauthentifizierung vor. Es funktioniert hinter einem OLED-Display und soll sicher genug für mobiles Bezahlen sein. Voraussichtlich noch in diesem Jahr werde die Komplettlösung für Smartphone-Hersteller erhältlich sein. Eine Authentifizierungsmethode wie Face ID bei iPhones ließe sich somit ohne Einkerbungen oder Ausstanzungen im Display realisieren.

Quelle: trinamiX

Kompaktes Osram-Modul passt hinter OLED

Von Osram stammt ein spezieller Punkt-Flut-Infrarot-Projektor und trinamiX liefert die passende Gesichtsauthentifizierungs-Software. Technisch funktioniert die Erkennung also wie bei bekannten Smartphone-Methoden, etwa von Apple und Huawei. Auf den offiziellen Videos sieht das System von Osram und trinamiX unsichtbar aus. In Kombination mit einer Unter-Display-Kamera wie beim ZTE Axon 40 Ultra oder Galaxy Z Fold 3 (Test) könnte die Smartphone-Front demnach vollständig vom Bildschirm abdeckt werden – ganz ohne Notch oder Punch Hole. Das Hardware-Modul misst lediglich 8 × 16 × 4,4 Millimeter.

Quelle: trinamiX (via Vimeo)

Sicher vor Spoofing

Die Komplettlösung wurde für mehrere Mobile-Payment-Standards zertifiziert, auch von der FIDO Alliance. Unter anderem prüft die Lösung auf „Lebendigkeit“ und soll daher komplett sicher gegen Spoofing-Versuche sein, selbst bei Verwendung von hyperrealistischen Masken. Bei erfolgreicher Authentifizierung entsperrt das Smartphone angeblich in weniger als 250 Millisekunden. Das auf der Produktseite von trinamiX gezeigte Demonstrationssystem nutzt ein Qualcomm-SoC. Die Gesichtserkennung wird von Android 10 und neueren Versionen unterstützt und derzeit werde es zudem in Qualcomms Trusted Execution Environment integriert. Sie könne jedoch ebenfalls auf andere Plattformen erweitert werden.

Während Apple seit dem iPhone X auf Face ID samt Notch beharrt, haben Android-Hersteller weiter auf Fingerabdrucksensoren gesetzt. Bis auf wenige Modelle, etwa das Xiaomi Mi 8, Huawei Mate 20 Pro (Test) und Google Pixel 4 (Test), wurde bei Android-Smartphones auf 3D-Gesichtserkennung verzichtet. Als Begründung nannten Hersteller bislang stets, dass dies zugunsten des Designs und der Produktionskosten sei und Fingerabdrucksensoren inzwischen sicher genug wären.

Nach hinter dem Display integrierten Frontkameras und Fingerabdrucksensoren ermöglicht die Komplettlösung von Osram und trinamiX bald auch eine praktisch nicht sichtbare 3D-Gesichtserkennung in Smartphones. Es bleibt abzuwarten, ob und wann Hersteller dies in ihren Modellen einsetzen werden.

Beitrag erstmals veröffentlicht am 28.06.2022

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Quellen:
Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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