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Aufgepasst, Apple: Qualcomm Snapdragon 8cx Gen 4 mit bis zu 12 Kernen

Der lang erwartete Apple M2 Killer?

Sind wir ehrlich: Windows on Arm war bisher eher eine Enttäuschung als eine wirkliche Konkurrenz für x86-basierte Windows-Laptops mit Intel- oder AMD-Prozessor. Doch Apple zeigt mit ihren eigenen Chips sehr gut, dass die ARM-basierte Technologie ihre Vorteile bietet und neben einer hohen Effizienz auch eine teils brachiale Leistung entfalten kann. Mit dem Snapdragon 8cx Gen 4 könnte Qualcomm endlich aufholen und ein echter Apple M2 Killer werden.

Es gibt schon länger Gerüchte, dass Qualcomm nach der Übernahme von Nuvia einen besonderen Desktop-Prozessor plant. Die CPU-Designschmiede, bestehend aus früheren Mitgliedern des Apple Chip-Design-Teams, die auch den Grundstein für die heute sehr erfolgreichen Apple Silicon Chips legten, soll für Qualcomm an erheblich stärkeren CPUs auf ARM-Basis arbeiten. Nachdem auch die dritte Generation des Snapdragon 8cx nicht wirklich Fahrt aufzunehmen scheint, könnte daher die Kehrtwende zur vierten Generation erfolgen.

Wie wir im November letzten Jahres bereits berichteten, soll das Phoenix genannte Chip-Design mit 12 Kernen womöglich schon 2024 zum Einsatz kommen. Qualcomm wird den“Hamoa“ getauften Chip höchstwahrscheinlich unter der neuen Oryon-Serie führen und in Geräten von Acer, Asus, HP, Lenovo, Microsoft, Samsung und Xiaomi implementieren.

Neue Details zum Oryon-Chip für Windows on Arm

Vom polnischen Entwickler Kuba Wojciechowski, der schon damals erste Leaks veröffentlichte, kommen nun weitere Informationen zum vermeintlichen Snapdragon 8cx Gen 4 an die Oberfläche. Demnach wird erneut ein 12-Kerner bestätigt, der über acht Performance-Kerne und vier Effizienzkerne verfügen soll. Qualcomm soll den Chip derzeit mit ~3,4 GHz (P-Kerne) bzw. ~2,5 GHz (E-Kerne) testen.

Ein 4-Kern-Block soll sich Wojciechowski zufolge 12 MB L3-Cache teilen, dazu gesellen sich wohl 8 MB L3-Cache. On top sollen noch 12 MB System-Level-Cache sowie 4 MB Speicher für die Grafikanwendungen kommen. Hinsichtlich Arbeitsspeicher wird der integrierte Controller wohl bis zu 64 GB LPDDR5x (8-channel) mit optionalen Low-Power-Funktionen bei bis zu 4,2 GHz unterstützten.

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Als integrierte Grafikeinheit soll eine Adreno 740 zum Einsatz kommen, die auch im Snapdragon 8 Gen 2 arbeitet – dem aktuellen Top-Chip für Android-Smartphones. Sie soll zudem DirectX 12, Vulkan 1.3, OpenCL sowie DirectML unterstützen. Dennoch soll der Chip auch eine externe Grafiklösung über acht PCIe 4.0 Lanes ermöglichen.

Für eine NVMe-SSD soll es insgesamt vier Lanes (auch als 2×2 konfigurierbar) geben, alternativ ist wohl auch ein 2-Lane UFS 4.0 Controller für bis zu 1 TB Kapazität mit an Bord. Weitere PCIe 3.0 Lanes sollen für ein WiFi-Modul und Modem zur Verfügung stehen. Laut Wojciechowski soll „Hamoa“ hier sogar Wi-Fi 7 supporten. Beim Modem wird Qualcomm den Geräteherstellern wohl ein (extern integriertes) Snapgraon X65 empfehlen.

Perfekt für die Videobearbeitung?

Darüber hinaus soll der Snapdragon 8cx Gen 4 anschlussseitig 2x USB 3.1 (10 Gbit/s), 3x USB 4 (aka Thunderbolt 4) sowie 1x DisplayPort 1.4a bereitstellen können. Für Displays ist die Rede von einer maximalen Bandbreite für eine 5K + 4K + 4K Konfiguration. Der Chip soll zudem bis zu 4K120 dekodieren und bis zu 4K60 kodieren können, einschließlich AV1. Und für eine gesteigerte AI-Performance hat Qualcomm wohl nochmal an den Hexagon Tensor-Kernen gearbeitet, um bis zu 45 TOPS (INT 8) erreichen zu können. Die Partnerschaft mit Microsoft und Adobe hinsichtlich der AI-Beschleunigung dürfte da sicherlich von Vorteil sein.

Es dürfte in jedem Fall spannend werden, wie gut sich der neue Qualcomm-Chip gegen x86-CPUs und Apple Silicon schlagen wird. Doch eine Sache ist sicher: Konkurrenz belebt das Geschäft und sorgt dafür, dass wir am Ende noch bessere Rechner vor uns stehen haben. Zumindest im Windows-Bereich wäre es spannend, das Format eines Mac Mini auf dem Schreibtisch stehen zu haben und die Leistung eines großen Desktop-Systems genießen zu können – aber eben deutlich kleiner und mit einem Bruchteil der sonst benötigen Energie.

Start im Oktober [Update 01.03.23]

In einem Interview mit dem Wall Street Journal hat Qualcomm CEO Cristiano R. Amon bestätigt, dass der Konkurrenzchip zum Apple A2 voraussichtlich im September oder Oktober 2023 vorgestellt wird. Die ersten Gerät auf Basis des kommenden Chips sollen bereits Ende 2023 oder Anfang 2024 erscheinen. Der SoC wird aktuell unter dem Codenamen „Hamoa“ und unter der Modellnummer „SC8380“ entwickelt. Bisher geht man davon aus, dass der Chip unter dem Namen Qualcomm Snapdragon 8cx Gen 4 veröffentlicht werden könnte. Den offiziellen Namen werden wir wohl erst zur Vorstellung erfahren.

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Drei Modelle machen dem M3 Konkurrenz [Update 08.08.2023]

Ein neuer Bericht von WinFuture liefert neue Details zum kommenden Qualcomm Snapdragon 8cx Gen 4. Demnach wird der Chip mit dem Codenamen „Hamoa“ speziell angepasste ARM-Kerne erhalten, die unter dem Namen Oryon bekannt sind. Der Hersteller plant wohl drei Varianten mit den Bezeichnungen SC8350, SC8370 und SC8380, bei denen vier, sechs oder acht entsprechende Kerne genutzt werden. Daneben werden jeweils vier Effizienz-Kerne erwartet. Gerüchten zufolge wird es zudem Versionen mit unterschiedlichen Taktraten geben, die sich ebenfalls in Sachen Verlustleistung unterscheiden. Dadurch soll das CPU-Portfolio von Qualcomm breiter aufgestellt werden, um besser gegen AMD, Apple und Intel anzukommen.

Erster Benchmark gibt Hinweis auf Performance [Update 11.10.2023]

In der Geekbench-Datenbank ist ein Eintrag aufgetaucht, bei dem es sich um ein erstes Benchmark-Ergebnis des Snapdragon 8cx Gen 4 handelt. Der getestete SoC besitzt demnach zwölf Oryon-Kerne, die sich auf zwei Cluster aufteilen. Das erste Cluster beinhaltet acht höher taktende Kerne, während die restlichen vier niedriger takten sollen. Laut der Datenbank beträgt die Taktrate des Chips 3,01 GHz.

Qualcomm Snapdrgaon 8cx Gen 4 Geekbench 5 Leak
Bild: Geekbench

Die Ergebnisse beziehen sich auf den Geekbench 5 Benchmark, der auf einer Windows 11 Insider-Build ausgeführt wurde. Dabei erfolgte der Test wohl auf einem System mit x86-Emulation, durch welche die Resultate negativ verfälscht werden. Trotz Emulation konnte „Hamoa“ einen Multicore-Score von 9.337 Punkten erreichen. Damit wäre der Chip zumindest in diesem Szenario bereits schneller als der Apple M2. Der Singlecore-Score von 1.197 Punkten fällt jedoch etwas ernüchternd aus. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Snapdragon 8cx Gen 4 in einer nativ laufenden Benchmark-Software schlagen wird. Die Vorstellung wird voraussichtlich im Rahmen des Snapdragon Summit (24-26.10) erfolgen.

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Beitrag erstmals veröffentlicht am 23.01.2023

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Quellen:
Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja stellv. Chefredakteur

Ist vor allem für den Bereich Smartphones zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights und beschäftigt sich gern mit Elektroautos. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

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