Google hat auf der eigenen I/O Entwicklerkonferenz die neue Immersive View Funktion für Maps vorgestellt. Basierend auf Satelliten- und Street View-Bildern werden 3D-Ansichten ganzer Städte erzeugt, die sich genau untersuchen lassen. Für 250 Sehenswürdigkeiten war bereits eine Vorschau verfügbar, darunter auch viele Orte in Deutschland. Die finale Vision wurde jetzt freigeschaltet.
Bei Immersive View soll es sich um eine Art Street View in Vogelperspektive handeln, bei der Gebäude, Parks und ganze Nachbarschaften detailgetreu in computergenerierter Grafik dargestellt werden. Diese 3D-Modelle basieren auf Satellitenbildern und Google Street View Aufnahmen. So können beispielsweise Sehenswürdigkeiten bei verschiedenen Tageszeiten oder Wetterlagen betrachtet werden, um sich bereits vor dem Besuch buchstäblich ein Bild von der Umgebung zu machen.
Virtueller Flug über die Nachbarschaft
Interessant ist auch die Option, sich die von Google bereits jetzt bereitgestellten Live-Besucherzahlen oder das Verkehrsaufkommen visualisiert in der Immersive View-Ansicht darstellen zu lassen. So sollen Nutzer*innen mit einem Blick in Google Maps noch einfacher den schnellsten Weg zum Ziel finden.
Besonders abgedreht wird es spätestens mit der Option, eine 3D-Ansicht von Restaurants und anderen Orten per Immersive View zu besuchen. Die Kamera schwenkt dabei von der Vogelperspektive auf die Straßenebene und ermöglicht einen detaillierten Blick auf die Innenräume. Nutzer*innen sollen durch diese Voransicht noch von zu Hause aus genau entscheiden können, ob sie dem Ort einen Besuch abstatten möchten.
Google arbeite bereits seit längerem an einer solchen Funktion, die Technik sei jedoch erst jetzt langsam auf einem Stand angekommen, mit dem das Konzept massentauglich umgesetzt werden kann. Immersive View soll im Verlauf des Jahres zunächst in einigen Nachbarschaften der Städte San Francisco, New York, Los Angeles, London, und Tokyo funktionieren, weitere Städte sollen bald darauf folgen.
Update #1 (09. Januar 2023): Erste Vorschau zeigt 3D-Rundflug
Die immersive Ansicht in Google Maps verspätet sich ein wenig, doch es gibt bereits erste Kostproben für Neugierige: Bei der Vorstellung der Funktion zur I/O Entwicklerkonferenz 2022 kündigte Google noch an, Immersive View im Laufe des Jahres für erste Nachbarschaften der Städte San Francisco, New York, Los Angeles, London, und Tokyo anzubieten – doch daraus wurde nichts mehr. Seit längerem bietet Google dafür eine Art Vorschau-Version für viele Sehenswürdigkeiten in aller Welt an.
Wer in Google Maps eine mit einem eigenen Symbol hervorgehobene Sehenswürdigkeit wie den Kölner Dom antippt, kann sich über den ersten Eintrag in der Fotogalerie einen kurzen 3D-Rundflug der Kathedrale anzeigen lassen. In der Browser-Ansicht wird die Vorschau beim Bewegen der Maus auf das Miniatursymbol eingeblendet. Es handelt sich dabei um ein kurzes Video, die Perspektive lässt sich nicht manuell verändern.
Es gibt jedoch immerhin mit realitätsnahen Lichtverhältnissen einen ersten Ausblick auf die späteren Möglichkeiten der immersiven Ansicht. In dieser sollen verschiedene Wettereffekte und Tageszeiten eingestellt werden können, wodurch Besucher*innen bereits zu Hause auf dem Sofa einen ersten Eindruck ihres nächsten Urlaubsziels erhalten. Dass diese Funktion auch mit vielen „kleineren“ Sehenswürdigkeiten in deutschen Städten funktioniert, lässt hoffen, dass die finale immersive Ansicht trotz Streetview-Einschränkungen auch für einige Stadtviertel in Deutschland umgesetzt wird.
Update #2 (22. März 2023): Erster Rollout in Deutschland
Es ist wohl endlich soweit: Google scheint Immersive View nun auch in Deutschland auszurollen. Nachdem vorerst nur Orte in London, Los Angeles, New York, San Francisco und Tokio hinterlegt waren, folgt jetzt unter anderem Berlin mit dem Brandenburger Tor. Allerdings hat Google das Maps-Feature wohl noch nicht für alle freigeschaltet, wodurch erst einige wenige Nutzer die „immersive Sicht“ auf Orte genießen können. Wir sind gespannt, wann Immersive View in Google Maps für weitere Nutzer und neue Orte folgen wird.
Update #3 (15.06.2023): Immersive View ausgeweitet
Google hat nun verkündet, dass man damit begonnen hat, Immersive View in vier neuen Städten einzuführen: Amsterdam, Dublin, Florenz und Venedig. Auch für Nutzer, die Immersive View bislang nicht in Deutschland nutzen konnten, wird es jetzt freigeschaltet. Unter anderem bekommen der Kölner Dom, die Alte Oper in Frankfurt und das Schloss Nymphenburg in München eine 3D-Ansicht. Das Feature wird auf über 500 ikonische Wahrzeichen ausgeweitet. Des Weiteren schaltet Google im Juni Schnellinfos für Auto-, Fahrrad- und Fußrouten ein. Damit sieht man den Reisefortschritt auf dem Sperrbildschirm, etwa um zu sehen, wo man demnächst abbiegen muss oder wann man voraussichtlich ankommt. Außerdem wird im Juli die Desktop-Version angepasst. Dort findet man im Menüpunkt „Letzte“ zukünftig zuletzt angesehene Orte auch dann, wenn zwischenzeitlich das Maps-Fenster geschlossen wurde.
Originalmeldung vom 15. Mai 2022
Beitrag erstmals veröffentlicht am 15.05.2022
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