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Intel Arrow Lake-S: Hyperthreading könnte wegfallen

Neuer Sockel, alte Kühler

Neueste Leaks bringen Licht ins Dunkel über Intels nächste CPU-Generation Arrow Lake. Die 2024 erscheinenden Desktop-Prozessoren führen einen neuen Sockel ein, bieten bis zu 24 Kerne und bessere DDR5-Unterstützung.

Erste Details zur Computex?

Frisch durchgesickerte Dokumente zur Intel-Prozessorserie Arrow Lake geben Aufschluss über die künftigen Neuerungen. Die Vorabinformationen stammen aus selbiger Quelle, die bereits zuvor interne Dokumente zur Mobile-CPU-Serie Lunar Lake geleakt hat. Erst Anfang Januar bestätigte Intel, dass Arrow Lake und Lunar Lake noch in der zweiten Jahreshälfte 2024 starten werden. Die Vorstellung könnte allerdings schon im Rahmen der Computex 2024 in Taipeh erfolgen. Zumindest hat Intel CEO Pat Gelsinger bereits bestätigt, dass es auf der Messe neue Details zu „Next Generation Client Computing Products“ geben wird. Arrow Lake-S wurde jedoch nicht offiziell in der Mitteilung erwähnt.

Arrow Lake-S ohne Hyperthreading?

Den Leaks zufolge wird die Arrow Lake-Serie erneut mit bis zu 24 Kernen ausgestattet sein, darunter 8 Performance- und 16 Effizienz-Kerne. Zu erwarten sind unter anderem CPUs mit 22 und 14 Kernen. Hyperthreading könnte eventuell wegfallen, denn es wird in den Dokumenten nirgends erwähnt. Außerdem soll auch AVX512 Support fehlen. Einem vorigen Leak zufolge sind offenbar 5 % mehr IPC und 15 % mehr Multi-Core-Performance zu erwarten.

Auffällig ist zudem die fehlende Unterstützung für DDR4-Arbeitsspeicher. Stattdessen wird als Standard DDR5-6400 unterstützt. Das Blockdiagramm der CPU zeigt 20 PCIe-5.0-Lanes und 4 PCIe-4.0-Lanes sowie Thunderbolt 4. Der neue 800er-Chipsatz, voraussichtlich Z890 genannt, weist im Diagramm 24 PCIe-4.0-Lanes auf. Der neue Sockel soll voraussichtlich bis 2026 beibehalten werden und sowohl einen Arrow-Lake-Refresh als auch Panther Lake unterstützen.

Nach dem Sockel 1151 aus 2015 führte Intel zur zehnten Core-i-Generation (Comet Lake) in 2020 den Sockel 1200 ein. Jener wurde anschließend mit der zwölften Generation (Alder Lake) durch Sockel 1700 abgelöst. Zuletzt erschien für den Sockel noch die 14. Intel Core Generation, bei der es sich um den Raptor Lake Refresh (Test) handelt.

LGA 1851: Arrow Lake-S mit neuem Sockel

Mit der 15. Generation erwartet uns der Sockel LGA1851, bei dem es zusätzliche 151 Pins geben wird. Eine Grafik, die von der Webseite Benchlife.org geteilt wurde, zeigt dabei den voraussichtlichen Aufbau.

Bild: Benchlife.info

CPU-Kühler bleiben wohl kompatibel

Trotz der zusätzlichen Pins soll die Sockelgröße im Vergleich zum LGA1700 nicht ansteigen. Die Abmessungen sind mit 45 × 37,5 Millimetern sowie der Pin-Pitch gegenüber LGA1700 identisch, also erhöht Intel die Dichte der Kontakte. Allerdings wächst der Heatspreader laut Grafik in der Höhe von 6,73 bis 7,4 Millimeter auf 6,83 bis 7,49 Millimeter. Der Grund hierfür liegt wohl bei den Chiplets, die auf dem Basis-Die gestapelt liegen.

CPU-Kühler, die mit dem Sockel LGA1700 kompatibel waren, sollen aber weiterhin mit der kommenden Plattform nutzbar sein. Die Montageabstände bleiben gegenüber dem Vorgänger unverändert, sodass keine neuen Montagesets notwendig sind. Der Hersteller Azza hat dies kürzlich auch mit den neuen AiO-Flüssigkeitskühlern Cube 240 und 360, die bereits mit dem kommenden LGA1851 kompatibel sind, bestätigt. Eine signifikante Änderung ist jedoch der maximale Anpressdruck, der gegenüber LGA1700 um 89 Prozent ansteigen soll. Arctic hat für die eigenen Kühler bereits bestätigt, dass sie mit LGA1851 kompatibel sein werden.

Arrow Lake: Mehr Cache

Inzwischen sind auch die ersten Details zu den passenden Prozessoren geleakt worden. Wie ein Posting auf Bilibili verrät, scheint Intel den L2-Cache der P-Kerne weiter zu erhöhen. Wir erinnern uns: Von Skylake bis Comet Lake (alias Core-10000) waren 256 KByte L2-Cache pro Kern gesetzt. Danach ging es stetig bergauf: Rocket Lake (11. Generation) erhielt 512 KByte, Alder Lake steigerte sich auf 1,25 MByte, Raptor Lake verfügt sogar über 2 MByte pro Kern.

Intel Core i9-14900K und Core i5-14600K CPU Raptor Lake Refresh Prozessoren Test Review 11
Der Intel Core i9-14900K verfügt über 32 MB L2 Cache

Bei Arrow Lake soll Intel den P-Kernen nun jedoch satte 3 MByte L2-Cache bereitstellen, was pauschal – und je nach Anwendung – zu einem ordentlichen Leistungsplus durch einen schnelleren Zugriff der Datensätze führen könnte. Durch die neue, kleinere Fertigung (3 Nm) wird vermutlich auch der SRAM (für den Cache) schrumpfen, wodurch Intel etwas mehr Spielraum für die Gestaltung des Chips hat und den CPU-Die nicht künstlich aufblähen muss. Eine erstes CPU-Sample hat sich ebenfalls schon gezeigt:

Beitrag erstmals veröffentlicht am 08.06.2022

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Quellen:
Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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