Auto-Abo als Zukunft? VW möchte keine Neuwagen mehr verkaufen

Der Volkswagen Konzern könnte sein Geschäftsmodell bald komplett umkrempeln. Demnach möchte das Unternehmen dem Vorbild vieler Software-Unternehmen folgen und Neuwagen nicht mehr zum Kauf anbieten. Stattdessen sollen Fabrik-neue Autos “on demand” also im Abo angeboten werden. So soll es über eine App möglich sein, Fahrzeuge kurzzeitig oder über einen längeren Zweitraum zu mieten. 

VW würde im Besitz der Autos bleiben und hätte die volle Kontrolle über den Preis, die Verwendung und über die Wartung. Entsprechende Fahrzeuge müssten dann zwangsweise in Werkstätten von VW-Partnern gewartet werden – Kunden müssten also vermutlich höhere Servicegebühren in Kauf nehmen. Laut Christian Dalheim, Chef von VW Financial Services, wären hierdurch signifikante Mehreinnahmen möglich.

VW Auto-Abo statt Kauf: „Wir wissen dann alles über das Auto“

Ein weiterer „Vorteil“ des neuen Geschäftsmodells wäre es, dass VW den kompletten Zugriff auf Fahrzeug- und Fahrer-Daten hätten. “Wir wissen dann alles über das Auto und einiges über die Kunden” bestätigt Dalheim gegenüber der Automobilwoche. Die Daten können dann dazu genutzt werden, die Strategie weiter zu optimieren. Eine KI könnte des Weiteren für „optimierte Preise“ auf dem europäischen Markt sorgen – vermutlich sind damit dynamische Preistarife gemeint. “Europa muss sich rechnen” sagt Dalheim.

Meinung: Ein solches Auto-Abo steht und fällt mit seinem Preis. Allerdings habe ich fast schon die Befürchtung, dass sich VW übernimmt und den Preis in Europa viel zu hoch ansetzen wird. Zudem halte ich es für unwahrscheinlich, dass die meisten Konsumenten zu einem solchen Abo greifen. Das Auto geht nie in den Eigentum über, Service-Intervalle müssen eingehalten werden, der Preis ist auf Dauer vermutlich höher und es gibt höchstwahrscheinlich wie beim Leasing eine Kilometer-Beschränkung. 

Sobald sich die Vermietung eines Fahrzeuges nicht mehr lohnt, wird es als Gebrauchtwagen verkauft. Auch hier würde Volkswagen eine Marktbeherrschende Stellung einnehmen – ohne lästige Konkurrenz aus dem Privatbereich. Heißt im Umkehrschluss: Höhere Gebrauchtpreise für aktuelle Fahrzeuge und vor allem ein Preisdiktat durch VW. 

VW Kämpft mit Problemen

Aktuell sucht VW nach Wegen, um den Absatz von E-Autos deutlich anzuheben. Aktuell hat der Konzern aus Wolfsburg aber Probleme bei der Entwicklung und bei der Vermarktung in wichtigen Märkten. Vor allem in China fällt der Konzern immer weiter gegen die einheimische Konkurrenz in Form von BYD und Konsorten zurück – auch, weil VW den dortigen Markt schlicht nicht befriedigen kann. Verzögerungen beim „Zukunftsmodell“ Trinity und beim ID.Golf durch Software-Probleme sind ebenso wenig hilfreich.

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• Automobilwoche

Arian Krasniqi Redakteur

Seit 2021 schreibt er News und Artikel für Allround-PC und kommt ursprünglich aus dem Bereich der Hardware-Komponenten. Inzwischen berichtet er aber auch über verschiedene Gadgets, Smartphones sowie Tablets und informiert als ehemaliger Umwelt­ingenieursstudent über Neuheiten im Bereich der PV-Technik.

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