Was viele schon vermutet hatten, wurde nun bestätigt: Der Bau der neuen Intel-Chipfabrik in Magdeburg liegt vorerst auf Eis. Grund hierfür ist ein großes Sparprogramm, nachdem das Unternehmen allein im vergangenen Quartal einen Milliardenverlust eingefahren hat.
Anfang des Jahres haben in Magdeburg die Sektkorken geknallt, als Intel bekannt gegeben hat, dass dort ein neues Chipwerk mit modernsten Produktionsverfahren entstehen wird. Etwa 3.000 neue Arbeitsplätze sollten hier entstehen und rund 30 Milliarden Euro investiert werden. Zudem hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr Subventionen in Höhe von 9,9 Milliarden Euro in Aussicht gestellt – doch die werden jetzt erstmal nicht mehr nötig sein.
Intel-Chef Gelsinger hat nämlich bestätigt, dass sich der Bau der neuen Chipfabrik aufgrund von Sparmaßnahmen verzögern wird. Erst in rund zwei Jahren sollen in Magdeburg dann die Bagger anrollen. Ursprünglich hatte Intel den Spatenstich noch für dieses Jahr geplant, wobei die ersten Baugenehmigungen erst vor ein paar Wochen durch das Land Sachsen-Anhalt erteilt wurden.
Sparprogramm: Intel spart auch bei den Mitarbeitenden
Das Sparprogramm sieht nicht nur Verzögerungen beim Bau des neuen Chipwerks vor, sondern auch massenhafte Entlassungen. Rund 15.000 Arbeitsplätze sollen innerhalb des Konzerns abgebaut werden – immerhin 15 Prozent der Belegschaft müssten dann gehen. Auch der Bau eines neuen Halbleiterwerks in Polen wird nicht mehr in diesem Jahr starten. Insgesamt mehr als zehn Milliarden Dollar möchte Intel durch diese Maßnahmen einsparen.
Intel CEO Gelsinger: Chip-Fertigung zurück in den Westen bringen
Ziel von Intel und Gelsinger bleibt es aber weiterhin, die Chipproduktion stärker in den Westen zu verlagern und unabhängiger von asiatischen Ländern zu werden. Diesbezüglich bekräftigt Intel, dass man zukünftig in neue Werke in den USA investieren und neue Chips mit der Cloud-Sparte von Amazon entwickeln wird.
Zudem möchte das Unternehmen seine Fertigungsstraßen auch für andere Hersteller öffnen und so direkt mit TSMC konkurrieren. Bei TSMC lassen unter anderem Apple, Qualcomm, AMD und sogar Intel selbst fertigen – Intels eigene Fertigungsprozesse waren dann doch nicht gut genug für Arrow Lake und Lunar Lake.
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