Seit 2022 können Samsung User von iFixit originale Ersatzteile beziehen, um ihr Smartphone selbstständig reparieren zu können. Nun kündigen die Reparaturprofis von iFixit allerdings die Partnerschaft mit dem südkoreanischen Unternehmen auf. Doch was steckt dahinter?
Nach über zwei Jahre stoppt iFixit den Verkauf von Original-Ersatzteilen für Samsung Galaxy Smartphones. Aber warum? Offenbar gibt es gleich mehrere Gründe, warum die Kooperation mit Samsung beendet wurde. Zunächst scheinen die Ersatzteile derart teuer zu sein, sodass sich eine Reparatur der meisten Samsung Geräte schlicht nicht lohnt. Das liegt mitunter daran, dass aufgrund der Bauweise Ersatzteile als verklebte Einheit gekauft werden müssen.
Manche Komponenten lassen sich nur als Einheit tauschen
Dies betrifft unter anderem auch die Hauptplatine. Demnach dürfen Reparatur-Shops Komponenten am Mainboard nicht direkt reparieren. Stattdessen muss die gesamte Platine ausgetauscht werden, wodurch die Kosten immens steigen. Hiervon sind laut einer Recherche von 404 Media zumindest Shops in den USA betroffen. Ob es in Europa ähnlich aussieht, ist nicht bekannt.

Der Bericht wird allerdings noch brisanter: Wer Original-Ersatzteile für eine Reparatur bei Samsung bestellt, muss den Namen, die Kontaktdaten, die Wohnadresse, IMEI-Nummer und Defekt-Details zur jeweiligen Reparatur an Samsung weiterleiten. Hier ist die Frage, ob Kunden darüber informiert werden, oder ob dies ohne Inkenntnissetzung passiert.
Samsung Geräte mit Drittanbieter-Teilen müssen zerlegt werden
Es geht allerdings noch weiter: Falls ein Drittanbieter-Ersatzteil gefunden wird, das im Zuge einer früheren Reparatur verbaut wurde, muss das Samsung Gerät komplett zerlegt und somit quasi „zerstört“ werden. Explizit heißt es in dem Vertrag, der 404 Media vorliegt, dass „alle Produkte, die aus nicht von Samsung gekauften Serviceteilen hergestellt oder zusammengebaut wurden oder solche Teile enthalten, unverzüglich zu demontieren sind.“
Anschließend muss Samsung von diesem Vorfall unterrichtet werden. Sollte sich ein Shop weigern, Kunden-Eigentum mutwillig zu zerstören, wird der Service-Vertrag mit Samsung aufgelöst. Dadurch kann der Shop keine Original-Ersatzteile mehr beziehen und muss zwangsweise auf Drittanbieter-Komponenten zurückgreifen.
Bisher ohne Kommentar
Bisher hat sich Samsung nicht zum geleakten Vertrag geäußert. 404 Media gibt zumindest an, den zugespielten Vertrag als echt verifiziert zu haben. Auch The Verge hat eine Kopie des Schriftstück erhalten. Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie sich das Ganze weiter entwickeln wird. Es ist jedoch vor allem interessant, ob europäische Reparatur-Shops ähnliche Verträge mit Samsung haben.
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Quellen:Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
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