Nvidia entwickelt laut Berichten eigene ARM-Prozessoren für Notebooks. Diese sollen sowohl ARM-Kerne als auch Grafik- und Tensor-Kerne von Nvidia umfassen. Bereits im September 2025 könnten die Chips erscheinen.
Es scheint, als würde Nvidia zukünftig mehr als nur Grafikprozessoren im Consumer-Markt anbieten wollen. Berichten zufolge entwickelt das Unternehmen derzeit eigene ARM-Prozessoren, die neben ARM-Kernen auch Nvidia-Grafik- und Tensor-Kerne für Künstliche Intelligenz enthalten. Dabei soll das Unternehmen für den Mainstream-Bereich mit MediaTek zusammenarbeiten.
Dell-CEO deutet Enthüllung in 2025 an
Bereits im Oktober 2023 hatte die Nachrichtenagentur Reuters über diese Pläne berichtet. Nun hat Michael Dell, Gründer und CEO von Dell, in einem Interview mit Bloomberg diese Gerüchte erneut befeuert. Im Gespräch, das zusammen mit Nvidia-CEO Jensen Huang geführt wurde, deutete Dell an, dass Notebooks mit Nvidia-Prozessoren bereits im Jahr 2025 auf den Markt kommen könnten. Huang bestätigte diese Andeutungen.
Konkret stellte während des Interviews einer der Interviewer die Frage, ob Nvidia im Markt der KI-PCs einen Platz hat. Michael Dell antwortete prompt: „Kommt nächstes Jahr wieder.“ Diese Aussage wurde von Jensen Huang mit „exakt“ bekräftigt. Laut einem Bericht des taiwanischen Nachrichtendienst Digitimes soll der Launch im September 2025 erfolgen.
Machen Nvidia und MediaTek gemeinsame Sache?
Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass Nvidia mit MediaTek zusammenarbeiten wird. MediaTek, der größte Konkurrent von Qualcomm, soll dabei den CPU-Part entwickeln. Vermutlich wird der Prozessor auf die aktuellen ARM-Cortex-X5-Kerne zurückgreifen, die auch schon beim MediaTek Dimensity 9400 zum Einsatz kommen. Vermutlich werden wir hier ein All-Big-Core-Design sehen, bei dem auf Energiesparkerne verzichtet wird. Damit könnte man eventuell sogar den neuen Apple M4 aus dem MacBook Pro, iPad Pro und Mac Mini schlagen.
Nvidia-GPU könnte Qualcomm einheizen
Nvidia dürfte wiederum den GPU-Part beisteuern, explizit wird der Einsatz der Blackwell-Architektur erwartet. Die Blackwell-Generation wird die aktuelle Ada-Lovelace-Generation (GeForce RTX 4000) ablösen und dürfte einen ordentlichen Leistungsschub mit sich bringen. Vor allem könnte die Nvidia GPU aber einen großen Vorteil gegenüber Qualcomm haben: Nvidia kann ausgereifte Grafikkartentreiber für Windows bereitstellen, was bei Qualcomm bisher noch ein großes Problem ist. Vor allem könnte die GPU aber ausreichend stark sein, um dedizierte Grafiklösungen im unteren Leistungsspektrum überflüssig zu machen. Ein ähnliches Ziel verfolgt auch AMD mit Strix Halo.
Unklar ist jedoch, welche Fertigungstechnik zum Einsatz kommen wird. Während der Twitter-Nutzer „XpeaGPU“ den N3P-Prozess von TSMC nennt, verweist „Kepler_L2“ auf den Intel-3-Prozess, was angesichts der bestehenden Zusammenarbeit zwischen Nvidia und Intel nicht überraschen würde.
Windows on ARM könnte immer wichtiger werden
Der Zeitpunkt für Nvidias Vorstoß in den ARM-Notebook-Markt könnte strategisch günstig sein. Microsoft intensiviert derzeit seine Bemühungen rund um Windows on ARM mit Qualcomms Snapdragon-X-Plattform. Zudem läuft angeblich im kommenden Jahr ein Exklusivabkommen zwischen Microsoft und Qualcomm aus, was anderen Herstellern ermöglichen würde, Windows-ARM-Notebooks mit eigenen Prozessoren zu verkaufen.
Auch AMD soll ARM-Chips entwickeln
Es wird erwartet, dass der Notebook-Markt im Jahr 2025 durch die neuen Angebote von Nvidia, AMD und anderen Herstellern wieder spannend wird. Laut der Reuters-Quelle plant auch AMD eine Wiederaufnahme seiner ARM-Entwicklung und die parallele Entwicklung von ARM-CPUs. Es bleibt dann vor allem spannend, wie die neuen ARM-CPUs gegen die aktuellen x86-Prozessoren abschneiden werden. Sowohl AMD (Ryzen AI 300) als auch Intel (Intel Core Ultra 200) haben erst kürzlich neue Mobile-CPUs auf den Markt gebracht.
Beitrag erstmals veröffentlicht am 27.05.2024
Mit * oder markierte Links sind „Affiliate-Links“. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.
Quellen:Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Kommentieren, Austauschen und Fragen...
Schreibe einen eigenen Kommentar