Schon seit Monaten tauchen Berichte über instabile Intel Core Prozessoren der 13. und 14. Generation (Raptor Lake und Raptor Lake Refresh) auf. Wie aus einem offiziellen Statement hervorgeht, soll Intel jetzt die Fehlerursache gefunden haben. Eine Lösung gibt es allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
Bereits im April haben wir erstmals darüber berichtet, dass es bei den aktuellen Intel Core CPUs der 13. und 14. Generation zu Stabilitätsproblemen kommt. Mit Asus hatte auch schon ein erster Hersteller versucht, diese Problem mit einem BIOS-Update anzugehen. Seitens Intel gab es bisher jedoch noch keine Lösung, sondern nur Versprechungen. Nun hat das Unternehmen endlich ein offizielles Statement zur Situation veröffentlicht, laut dem man die Ursache für die Probleme gefunden hat.
Fehlerhafter Mikrocode sorgt für Spannungsprobleme
Demnach sind „Spannungsprobleme“ sowie ein „fehlerhafter“ Mikrocode-Algorithmus an den Stabilitätsproblemen Schuld. Explizit soll es wohl Fehler im Microcode des Prozessors geben, wodurch die CPU fälschlicherweise eine erhöhte Spannung anfordert. Dadurch arbeitet der Prozessor in einem Spannungsbereich, der nicht mehr als „sicher“ eingestuft ist. Genaue Details hierzu nennt Intel allerdings nicht.
Meinung: Ist die Ursache damit wirklich gefunden? Es scheint eher fragwürdig, dass Intel einige Monate gebraucht hat, um lediglich ein Problem mit der Spannung ausfindig zu machen. Immerhin handelt es sich hierbei um eine naheliegende Schlussfolgerung, die auch schon lange vermutet wurde. Da wirkt es etwas verdächtig, dass Intel in seiner Stellungnahme kaum auf Details eingeht. Ob wohl doch mehr im Argen ist?
Fehlerbehebung kommt per BIOS-Update
Genauso fehlt noch das Microcode-Update, mit dem die Probleme behoben werden sollen. Der angepasste Microcode-Algorithmus soll über die verschiedenen Boardpartner als BIOS-Update verteilt werden. Angestrebt wird derzeit ein Release Mitte August, der finale Launch durch die Boardpartner kann aber länger dauern. Eines kann das Updates jedoch nicht reparieren: physische Schäden am Chip durch erhöhte Spannung. Das Update kann höchstens dabei helfen, den aktuellen Zustand der CPU stabil zu halten.

Betroffene CPUs mit verlängerter Garantie
Intel hat zudem angekündigt, dass betroffene Prozessoren eine Garantieverlängerung bekommen. Explizit wird die Garantie um zwei Jahre auf fünf Jahre verlängert. Dadurch sollen Kunden ausreichend Zeit haben, um Schäden zu evaluieren. Allerdings gibt es einen Haken, denn die Garantieverlängerung gilt nur für „Boxed“-Prozessoren und nicht für „Tray“-Modelle. Letztere sind eigentlich für OEMs bestimmt, werden aber ebenfalls an Endkunden verkauft. Entsprechende CPUs werden in einem Tray und nicht in einer Verkaufsverpackung ausgeliefert. Zudem gilt die verlängerte Garantie nicht für Komplett-PCs – hier müssen sich betroffene Kunden an den Hersteller des Rechners wenden.
Bereits 2023 gab es bei der Produktion Probleme
Daneben hat Intel auch zugegeben, dass es bei einigen frühen Prozessoren der 13. Generation (Test) im Jahr 2023 zu Oxidationsproblemen kam. Laut Intel lassen sich aber nur äußert wenige fehlerhafte Prozessoren mit diesem Problem in Verbindung bringen. Betroffen sind zum jetzigen Zeitpunkt vor allem Desktop-CPUs vom Typ i9 und i7, wobei es keine genauen Zahlen zur Ausfallrate gibt. Auf jeden Fall sorgt das Problem sowohl bei Endkunden als auch bei OEM-Kunden für Unbehagen. Zuletzt war etwa ein Bericht eines Game-Entwickler aufgetaucht, laut dem auch Game-Server unter Leidenschaft gezogen werden.
Beitrag erstmals veröffentlicht am 24.07.2024
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