Der Konflikt zwischen ARM, Entwickler und Lizenzgeber der ARM-Architektur, und Qualcomm hat sich in den vergangenen Tagen weiter zugespitzt. Seit 2021 gibt es Auseinandersetzungen zwischen den beiden Unternehmen, die im Jahr 2022 sogar in einem gerichtlichen Streit endeten.
ARM droht mit Entzug der Lizenz
ARM soll Informationen zur Folge höhere Lizenzgebühren von Qualcomm fordern. Nach Angaben von Qualcomm plant ARM, dem Unternehmen innerhalb von 60 Tagen die Lizenz für die Nutzung der ARM-Architektur zu entziehen. Sollte das eintreten, dürfte Qualcomm keine eigenen Prozessor-Kerne mehr entwickeln, die auf der ARM-Architektur basieren. Im Zentrum des Konflikts steht die von Qualcomm erworbene Technologie des Start-ups Nuvia, insbesondere die sogenannten Oryon-Kerne.
Neue Smartphones setzen auf Chips mit Oryon-Kernen
Genau diese kommen auch im aktuellsten Qualcomm Chip zum Einsatz, dem Snapdragon 8 Elite, der erst vor wenigen Tagen im Rahmen des Snapdragon Summit auf Hawaii vorgestellt wurde. Der neue Chip soll unter anderem in kommenden Smartphones wie dem Samsung Galaxy S25 Ultra, OnePlus 13, Oppo Find X8 und Xiaomi 15 verbaut werden.
ARM fordert Vernichtung der Chips
ARM argumentiert, dass Qualcomm nicht einfach Lizenzen übernehmen könne, die ursprünglich an ein anderes Unternehmen vergeben wurden. Nuvia hatte vermutlich günstigere Lizenzkonditionen als Qualcomm selbst. Qualcomm hingegen ist überzeugt, dass die Nutzung der Nuvia-Technologie durch die eigene Lizenz gedeckt sei. Um Druck auszuüben, verlangt ARM, dass Qualcomm sämtliche Prozessoren, die auf der Nuvia-Technologie basieren, vernichtet. Diese Forderung dient vor allem dazu, eine Neuverhandlung der Lizenzverträge zu erzwingen.
Gerichtliche Entscheidung erwartet
Aktuell ist keine Einigung in Sicht. Sowohl ARM als auch Qualcomm zeigen sich kompromisslos und setzen auf eine Entscheidung vor Gericht. Für Qualcomm ist die Situation besonders riskant, da die Weiterentwicklung der Oryon-Kerne ins Stocken geraten könnte. Kurzfristig sind keine größeren Auswirkungen zu erwarten, da Qualcomm weiterhin Prozessoren mit Nuvia-Technologie produzieren und verkaufen will, bis der Rechtsstreit entschieden ist.
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