Schon im November 2024 sind Gerüchte aufgetaucht, laut denen Nvidia zusammen mit MediaTek an einem Chip arbeitet, der direkt mit dem Snapdragon X Elite von Qualcomm konkurrieren soll.
Diese Gerüchte wurden schließlich direkt von Nvidia angeheizt, nachdem Jensen Huang Andeutungen seitens des Dell CEOs bestätigt hatte, dass bereits 2025 erste Dell Notebooks mit Nvidia-Prozessor auf den Markt kommen könnten. Nun hat Nvidia CEO Huang die Entwicklung eines solchen Chips offiziell im Rahmen der CES bestätigt: Nvidia arbeitet zusammen mit MediaTek an einem Desktop-PC-Chip.
Nvidia und MediaTek entwickeln ersten gemeinsamen Chip
Zwar gab es den Desktop-Chip auf der CES noch nicht zu sehen, dafür aber Project Digits mit GB10-Chip, der bereits zeigt, was uns erwarten könnte. Hierbei handelt es sich um einen Mini-AI-PC im NUC-Format, der als Supercomputer für Entwickler vermarktet wird. Der hierfür verwendete GB10-Chip basiert unter anderem auf einer Grace-Blackwell-GPU mit 1 PetaFLOPFP4-Leistung und besitzt ebenfalls eine Grace-ARM-CPU mit 20 Kernen. Explizit kommen hier 10 ARM Cortex-X925 und 10 Cortex-A725 zum Einsatz, wobei das CPU-Design von MediaTek stammt.
Desktop-Chip mit GeForce GPU statt Grace-Blackwell
Der Nvidia Desktop-Prozessor dürfte wiederum eine GeForce-GPU auf Basis der Blackwell-Architektur erhalten, die ebenfalls die Basis für die RTX 5000 Desktop– und Laptop-Grafikkarten liefert. Im Vergleich zum GB10 könnte es außerdem deutlich weniger CPU-Kerne geben – ARM hatte etwa im letzten Jahr spekuliert, dass ein 12+2-Design im Notebook-Bereich Standard werden könnte.

MediaTek ist allerdings dafür bekannt, zumindest im Smartphone-Bereich auf ein “All Big Core”-Design zu setzen. Somit wäre es auch denkbar, dass der Desktop-Chip ausschließlich über Cortex-X925-Kerne verfügt und auf die Cortex-A725 verzichtet. Ein ähnliches Design kennen wir bereits vom MediaTek Dimensity 9400, der im Oppo Find X8 Pro (Test) zum Einsatz kommt.
Details zum Chip fehlen noch
Vermutlich werden wir in den nächsten Wochen und Monaten genauere Informationen zum Nvidia Desktop-Chip erfahren. Wir können zumindest davon ausgehen, dass die Entwicklung des Chips zu diesem Zeitpunkt weit fortgeschritten sein dürfte – der GB10 ist immerhin auch schon in Massenproduktion. Persönlich vermute ich, dass wir wohl zur Computex 2025 tiefergehende Details bekommen und eventuell auch schon erste Notebooks und Mini-PCs mit Nvidia-Chip sehen werden.
Auf jeden Fall dürften entsprechende Systeme nicht allzu teuer sein, da Nvidia hiermit laut Huang die Masse ansprechen möchte. Zudem erklärte er in einem Interview, dass man die Lücke zwischen Linux und Windows schließen möchte. Aktuell wissen wir aber nicht, was genau damit gemeint ist.
Nvidia punktet da, wo Qualcomm schwächelt
Mit dem Desktop-Pendant zum GB10 dürfte Nvidia vor allem Qualcomm extrem einheizen, nachdem der Chip-Hersteller im letzten Jahr die ersten ARM-Chips für Windows-PCs auf den Markt gebracht hat. Allerdings könnte der Nvidia-Chip besonders GPU-seitig deutlich stärker aufgestellt sein.
Nvidia kann ausgereifte Grafikkartentreiber für Windows bereitstellen, was bei Qualcomm bisher noch ein großes Problem ist. Vor allem könnte die GPU aber ausreichend stark sein, um dedizierte Grafiklösungen im unteren Leistungsspektrum überflüssig zu machen. Ein ähnliches Ziel verfolgt auch AMD mit Strix Halo.

AMD plant ebenfalls ARM-Chip mit Radeon-GPU
Neben Nvidia entwirft noch ein weiterer bekannter Hersteller einen ARM-Chip für Windows-Systeme: AMD soll demnach planen, die ARM-Entwicklung wieder aufzunehmen, nachdem sie etwa 2016 eingestellt wurde. Damals lag der Fokus noch auf Server-Prozessoren (Opteron A1100), die kommende Generation soll wiederum ebenfalls eine Alternative zu den klassischen x86-Chips im Desktop-Bereich sein.
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