Deutschland hängt in Sachen Digitalisierung ein gutes Stück hinterher, deswegen überrascht es auch nicht, dass Bürger wohl länger auf die Einführung der digitalen Brieftasche warten müssen. Karsten Wildberger, der Bundesdigitalminister, erklärt auf der Technology Experience Convention in Heilbronn, dass mit der Veröffentlichung frühestens Ende 2026 oder Anfang 2027 zu rechnen ist.
Entwicklung läuft planmäßig – Veröffentlichung aber nicht vor Ende 2026
Wie man Deutschland aber kennt, wird sich dieses Zeitfenster vermutlich nochmals weiter nach hinten verschieben. Bei der digitalen Brieftasche handelt es sich um eine staatlich entwickelte App, mit der Bürger ihre Identität online nachweisen und verschiedene amtliche Dokumente auf dem Smartphone speichern und nutzen können. Sie soll als zentrale Plattform für digitale Ausweise, Bescheinigungen und andere persönliche Nachweise dienen. Ziel dahinter ist es, Behördengänge, Vertragsabschlüsse oder Bankgeschäfte einfacher und schneller online möglich zu machen.
Projekt soll europäische Unabhängigkeit fördern
Wildberger betont die Bedeutung des Projekts für die digitale Eigenständigkeit Europas. Derzeit werden etwa 80 Prozent der digitalen Zahlungen auf dem Kontinent von Unternehmen außerhalb der EU abgewickelt, was dazu führt, dass personenbezogene Zahlungsdaten regelmäßig den europäischen Rechtsraum verlassen. Die vorherige Bundesregierung hatte bereits mit der Entwicklung der App begonnen, jetzt steht Deutschland unter Druck, die gesetzlichen Anforderungen bis 2027 rechtzeitig zu erfüllen.
Nachbarländer sind und voraus
Einige europäische Länder wie Estland sind uns einen Schritt voraus. Dort ist der digitale Personalausweis bereits fester Bestandteil des Alltags. Für Deutschland bleibt dementsprechend nur noch begrenzte Zeit, um technisch aufzuschließen. Wildberger dämpft die Erwartungen an den Start, den neuen Dienst jedoch etwas:
Wir dürfen nicht zu viel versprechen und können nicht alles am ersten Tag machen.
Karsten Wildberger, Bundesdigitalminister
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Quellen: